Nach dem Sieg im Einzelzeitfahren hat sich der Belgier Remco Evenepoel auch Gold im Straßenrennen geholt. Rund 15 Kilometer vor dem Ende hängte er Begleiter Valentin Madouas (Frankreich) ab und siegte nach 273 Kilometern als Solist. Madouas behauptete sich vor den Verfolgern und gewann Silber. Sein Landsmann Christophe Laporte gewann den Sprint um Platz drei und so ging auch die Bronzemedaille an das Gastgeberland Frankreich. Bester deutscher Teilnehmer war Maximilian Schachmann, er belegte Rang 28.
😍 Ces images extraordinaires : Remco Evenepoel est sacré champion olympique avec la tour Eiffel en toile de fond, Valentin Madouas et Christophe Laporte l'accompagnent sur le podium !#Paris2024, c'est en intégralité sur Eurosport pic.twitter.com/9Z7EhCOstX
— Eurosport France (@Eurosport_FR) August 3, 2024
So lief das Rennen
Kurz nach dem Start löste sich eine kleine Fluchtgruppe. Mit dabei waren Achraf Ed Doghmy (Marokko), Charles Kagimu (Uganda), Thanakhan Chaiyasombat (Thailand), Eric Manizabayo (Ruanda) und Christopher Rougier-Lagane (Mauritius). Das Feld ließ die Gruppe ziehen und gönnte ihnen mehr als 10 Minuten Vorsprung. Dänemark, Niederlande und Belgien machten Die Nachführarbeit.
Nach rund 100 Rennkilometern formierte sich eine Verfolgergruppe mit Elia Viviani (Italien), Ryan Mullen (Irland), dem Russen Gleb Syritsa und dem Griechen Georgios Bouglas. Der Vorsprung der Spitze schmolz nach und nach dahin. 120 Kilometer vor dem Ende lag das Feld keine drei Minuten mehr zurück. Nach und nach fielen Fahrer aus der Spitzengruppe zurück.
Etwas mehr als neunzig Kilometer vor dem Ende wurde im Feld erneut attackiert. Erst der Franzose Madouas, dann der Ire Healy griffen an. Doch zunächst könnte sich niemand lösen.
Wenig später lösten sich dann Lutsenko und Healy aus dem Feld. Die Spitze bildeten nur noch Mullen und Viviani. Als es 77 Kilometer vor dem Ende in die Côte de Bièvres ging, musste Viviani seinen Begleiter Mullen ziehen lassen. Etwa 75 Kilometer vor dem Ende schlossen Healy und Lutsenko zum Spitzenreiter Mullen auf, der sich in den Dienst von Healy stellte.
Aus dem Feld wurde erneut attackiert. Evenepoel probierte es, wenig später auch Stefan Küng. Doch zunächst konnte sich kein Grüppchen lösen. 65 Kilometer vor dem Ende lagen Healy und Lutsenko etwa 25 Sekunden vor dem dezimierten Feld.
Angriff Politt
Nils Politt ging in die Offensive und es formierte sich eine kleine Verfolgergruppe. Valentin Madouas, Fred Wright, Stefan Küng, Jambaljamts Sainbayar, Marco Haller und Michael Woods bildeten mit Politt die Verfolgergruppe.
Healy und Lutsenko erreichten an der Spitze das Zentrum von Paris rund 50 Kilometer vor dem Ende. Dahinter folgte mit wenigen Sekunden Rückstand die Gruppe um Politt. Das Feld lag mehr als eine Minute zurück.
Attacke Van der Poel
Im ersten Anstieg zum Montmartre – rund 46 Kilometer vor dem Ende – attackierte Mathieu van der Poel und löste sich gemeinsam mit Wout van Aert. Healy hängte an der Spitze Lutsenko ab und war nun allein vorn.
Alaphilippe, Skujins und Jorgenson konnten zu Van Aert und Van der Poel aufschließen. Sie fuhren einige Kilometer zwischen den Verfolgern und dem Feld, dann schloss Mads Pedersen die Lücke und es lag wieder ein größeres Feld hinter der Verfolgergruppe.
Angriff Evenepoel
Dann setzte Evenepoel seine Attacke rund 38 Kilometer vor dem Ende und sprang schnell nach vorn in die Verfolgergruppe um Politt. Der Belgier bestimmte das Tempo und einige Fahrer verloren schnell den Anschluss – so auch Politt. Rund 32 Kilometer vor dem Ende holte die Gruppe um Evenepoel Spitzenreiter Ben Healy ein. Im Feld machte das niederländische Team das Tempo.
Im zweiten Aufstieg zum Montmartre attackierte erneut Van der Poel und wieder konnte nur Van Aert mitgehen. Doch der Belgier neutralisierte so den Angriff und hielt seinem Landsmann Evenepoel an der Spitze den Rücken frei. Van Aert und Van der Poel wurden so wieder eingeholt, vom kleinen Feld. Vorn lösten sich Evenepoel und Madouas, direkt dahinter schlossen Healy, Haller und Küng zusammen.
Bergauf hängte Evenepoel in der vorletzten kleinen Steigung auch Madouas ab und ging als Solist auf die letzten 15 Kilometer zum Ziel. Einen kurzen Schreckmoment musste der Belgier auf dem Weg zu Gold noch überstehen. Denn rund vier Kilometer vor dem Ende musste er nach Defekt das Rad wechseln – sein Vorsprung war aber groß genug. Evenepoel ließ sich als Sieger feiern, der Franzose Madouas sicherte Silber und sein Landsmann Laporte holte Bronze.
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