Ben O'Connor (Foto: © Roth&Roth / SCA)

Ben O’Connor (Decathlon AG2R La Mondiale Team) hat als Solist die 6. Etappe der Vuelta gewonnen. Zweiter wurde Marco Frigo (Israel Premier Tech), der mit einem Rückstand von 4:33 Min. die Ziellinie in Yunquera überquerte. Als Dritter folgte Florian Lipowitz (Red Bull-Bora-hansgrohe) mit 5:12 Min. Das Feld mit den Favoriten kam mit einem Rückstand von 6:31 Min. ins Ziel. 

Den Rennverlauf maßgeblich bestimmt hatte eine bis 13 Fahrer umfassende Ausreißergruppe. Ben O’Connor (Decathlon AG2R La Mondiale Team) löste sich 27,5 km vor dem Ziel von dem letzten Fluchtgefährten. Mit dem beeindruckenden Tagessieg übernahm der 28-jährige Australier die Führung in der Gesamtwertung

Im Klassement liegt O’Connor nun 4:51 Min. vor Primoz Roglic (Red Bull-Bora-hansgrohe) und 4:59 Min. vor Joao Almeida (UAE Team Emirates). Lipowitz ist nun Vierter mit 5:18 Min. Rückstand aufs Rote Trikot. In der Punktewertung führt Wout van Aert (Visma-Lease a Bike) weiter vor Kaden Groves (Alpecin-Deceuninck). In der Bergwertung bleibt Sylvain Moniquet (Lotto dstny) vorne.

So lief die Etappe:

Die 6. Etappe der Vuelta führte über 185,5 km von Jerez de la Frontera nach Yunquera. Der Start erfolgte in den Verkaufsräumlichkeiten einer Supermarktkette (in Käsethekennähe), die die Rundfahrt seit vielen Jahren unterstützt – wie erwartet sorgte diese Aktion für ein paar skurrile Fotos und Videos, die Veranstalter und Teams in den sozialen Medien teilten.

Kurz nach dem offiziellen Start folgten zahlreiche Attacken – keine davon war von Erfolg gekrönt. Mehr als 40 Kilometer sollten zurückgelegt werden, bis sich eine Gruppe von 32 Fahrern mit einem Vorsprung von rund anderthalb Minuten absetzen konnte. Am 14 Kilometer langen Anstieg zum Puerto del Boyar zerfiel die Spitze ebenso wie das Feld in mehrere Teile. Eine kleine Gruppe lag am Gipfel schließlich vorne: Pelayo Sanchez sicherte sich die Bergwertung vor Jay Vine (UAE Emirates) und Cristian Rodríguez (Arkéa-B&B Hotels). In der Abfahrt setzte sich die nunmehr 13 Fahrer umfassende Gruppe weiter ab, zu der noch Pablo Castrillo (Kern Pharma), Mauri Vansevenant (Soudal Quick-Step), Clement Berthet, Ben O’Connor (Decathlon AG2R La Mondiale), Florian Lipowitz (Red Bull-Bora-hansgrohe), Luca Vergallito (Alpecin-Deceuninck), Marco Frigo (Israel Premier Tech), Urko Berrade (Kern Pharma), Chris Harper (Jayco AlUla) und Gijs Leemreize (dsm-firmnich-PostNL) gehörten. Der Vorsprung auf das von Red Bull-Bora-hansgrohe angeführte Peloton wuchs auf über 5 Minuten. Nun zeigte sich auch Bahrain-Victorious vorne im Feld. 

Den Zwischensprint in Ronda (andalusische Sehenswürdigkeit 1. Kategorie) gewann O’Connor vor Rodríguez und sicherte sich damit Bonussekunden, die ihm beim Kampf ums Rote Trikot helfen können.

Als nächste Herausforderung stand der Puerto del Viento (3. Kategorie) auf dem Programm, nach dem es noch 55 km bis ins Ziel waren. Mit der Einigkeit bei den Ausreißern war es nun vorbei. Ben O’Connor und Gijs Leemreize attackierten und lagen bei der Bergwertung knapp 1 Minute vor der zweiten Gruppe um Lipowitz – dazwischen fuhren noch Frigo und Berrade, zu denen sich später noch Sanchez gesellen sollte. Das Hauptfeld lag zu diesem Zeitpunkt etwa fünfeinhalb Minuten hinter der Spitze zurück. Hier erhielt Red Bull-Bora-hansgrohe Unterstützung von UAE Emirates bei der Nachführarbeit, auch Movistar stieg später mit ein. 

Mit dem Puerto Martinez folgte eine weitere Bergwertung der 3. Kategorie. Auf dem Weg dorthin ließ O’Connor seinen Fluchtbegleiter stehen und sicherte sich als Solist die Bergwertung vor Leemreize und Frigo. Das Feld lag mittlerweile mehr als 6 Minuten zurück. Frigo stürzte in der Abfahrt, konnte aber weiterfahren. 

Der knapp 9 km lange Schlussanstieg stellte mit 3,9 % Steigung keine große Hürde für den Australier dar, der seine starke Leistung mit dem Tagessieg und den Sprung an die Spitze der Gesamtwertung krönte. Zweiter wurde Frigo, der Leemreize noch hatte stehen lassen und gut viereinhalb Minuten nach O’Connor das Ziel erreichte. Leemreize wurde kurz vor dem Ziel auch noch von Lipowitz, Berthet und Rodriguez überholt. Das Feld mit den Top-Favoriten kam mit 6:31 Rückstand ins Ziel.

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