Fast 4000 Höhenmeter hat dieses sechste Teilstück. Der schwerste Anstieg des Tage ist zwar früh im Rennen zu meistern, doch auch zum Ziel geht es bergan. Diese Etappe ist eine gute Gelegenheit für bergfeste Ausreißer. Einem gefährlichen Mann im Kampf um den Gesamtsieg würden die Top-Favoriten auf Rot sicher keinen sehr großen Vorsprung geben, aber beim Team RedBull-Bora-hansgrohe würde man vielleicht sogar das Rote Trikot an einen „ungefährlichen“ Mann für einige Tage abgeben, um die Verantwortung für das Rennen abzugeben und Kräfte zu sparen. Das würde einigen Fahrern durchaus auch die Chance einräumen, Zeit in der Gesamtwertung gutzumachen, die man bei der ersten Bergankunft verloren hat.
Je größer die Chancen für einen erfolgreichen Ausreißversuch, desto größer ist das Interesse, in der entscheidenden Gruppe des Tages zu sein. Meist führt das zu einem heftigen Kampf zu Beginn der Etappe um die Gruppe des Tages. Es ist eine echt schwere Etappe, die man nicht unterschätzen sollte. Es sind zwar alles keine Monsterberge, aber auf den letzten 130 Kilometern werden fast 3000 Höhenmeter gesammelt. Die Steigung zum Ziel ist nicht sehr steil, so sind keine großen Abstände zwischen den Klassementfahrern zu erwarten. Doch Aufmerksamkeit ist auch im Feld geboten!
Die Strecke der 6. Etappe der Vuelta 2024
Nach dem Start geht es gen Osten. Die ersten rund 60 Kilometer sind flach, dann geht es zur ersten Steigung des Tages.
Der Puerto del Boyar ist ein langer und durchaus happiger Anstieg. Zunächst geht es moderat bergan, im zweiten Teil ist es aber recht steil.
Doch vom Gipfel sind es noch mehr als 100 Kilometer bis zum Ziel, so lädt dieser Anstieg eher nicht zum Großangriff ein.
Nach der Bergwertung geht es zunächst einige Kilometer bergab, dann folgt ein sehr langer welliger Abschnitt.
Die Steigung zum Ziel ist ist nicht superschwer, hat aber einen kurzen Abschnitt mit 10%. Insgesamt geht es mit weniger als 4% bergan – eher moderat.
Sprintwertung:
Rennkilometer 119,5
Bergwertungen:
Kat 1 | PUERTO DEL BOYAR Km 73,4 | 14,7 km 5,5%
Kat 3 | PUERTO DEL VIENTO Km 130,3 | 6,6 km 4,3%
Kat 3 | PUERTO MARTÍNEZ Km 160 | 3,5 km 6,3%
Kat 3 | ALTO DE LAS ABEJAS Km 185,5 | 8,8 km 3,9%
Die Favoriten
Man darf wohl mit einem Ausreißersieg rechen. Doch je länger es dauert, ehe die Gruppe des Tages steht, desto näher ist man dem Ziel und so kommen dann vielleicht doch Gedanken im Feld auf, nachzusetzen oder eine Entscheidung aus dem Feld herbeizuführen. Bei Red Bull hat man wenig Interesse, in der Jagd auf die Ausreißer viele Körner zu investieren. Einen Etappensieg haben sie bereits eingefahren und der Kampf um Rot mit Roglic wird noch einige Tage dauern. Doch sie müssen aufpassen, wer in die Gruppe des Tages geht, bzw. möglicherweise schleicht. Denn eine sehr große Gruppe auf diesem Terrain zu kontrollieren, ist keine leichte Aufgabe! Unterstützung aus dem Peloton wird man wenig bekommen – Roglic ist der Mann, den es zu schlagen gilt – da würde man es gern sehen, dass dessen Helfer auf einer Etappe wie dieser schon richtig Kräfte investieren müssen. Fahrer wie Thymen Arensman, Einer Rubio oder Eddie Dunbar würde man sicher nicht so einfach wegfahren lassen. Einen Adam Yates ohnehin nicht. Bei starken Rundfahrern, die besser in der Gesamtwertung platziert sind, würde man vermutlich ohnehin nichts anbrennen lassen und konsequent nachsetzen. Das würde bei einem Ion Izagirre beispielsweise anders aussehen.
Starke Fahrer, die auf diesem Terrain als Ausreißer um den Etappensieg kämpfen könnten, gibt es einige, im Vuelta-Feld. Max Poole, Ion Izagirre, Mauri Vansevenant, Jhonatan Narvaez, Mauro Schmid, Kobe Goossens, Patrick Konrad, Lorenzo Rota, aber auch Fahrer wie Oier Lazkano oder Leayo Sanchez.
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**** Mauro Schmid, Jhonatan Narváez
*** Van Aert, Sanchez, Konrad, Kron, Rivera
** Lafay, Lazkano, Izagirre, Rafferty
* Soler, Ciccone, Rota, Poole, Woods, C. Rodriguez
Start: 12:40 Uhr
Ziel: ~17:30 Uhr