Nach seinem Solosieg am Donnerstag geht Ben O’Connor im Roten Trikot auf die siebte Etappe der 79. Vuelta. Das Leadertrikot sitzt fest auf seinen Schultern und wird auf der 180 Kilometer langen Etappe von Archidona nach Cordoba wohl auch nicht in Gefahr geraten. Die Etappe hat nur etwas mehr als 2000 Höhenmeter, ist der zweitflachste Abschnitt (die Zeitfahren ausgenommen). Doch für die Sprinter ist es dennoch keine ideale Etappe – im Finale wartet ein giftig steiler Anstieg.

Beim „Alto de 14%“ ist der Name Programm und erst rund 25 Kilometer vor dem Ende ist dieser bezwungen. So bleibt für die Sprinter nicht mehr viel Zeit, im Anstieg entflohene Fahrer zurückzuholen.

Diese Gedanken machen sich natürlich alle Fahrer und Sportlichen Leiter – so wird dieses Teilstück sehr attraktiv für Ausreißer. Denn sehen die Sprinter bei diesem Finale keine Chance, werden sie eine Gruppe ziehen lassen. Der Mann in Rot hat für diesen Tag auch nur die Verteidigung des Leadertrikots als Ziel – so haben für Rot ungefährliche Ausreißer möglicherweise sehr gute Chancen durchzukommen. Je mehr Fahrer Chancen sehen, desto größer ist das Interesse in der Gruppe des Tages zu sein – es könnte also zu Beginn einen harten Kampf um die Gruppe geben.

Oder will Wout van Aert das Finale kontrollieren und beim Sprint aus dem dezimierten Feld zuschlagen? Es winkt fette Beute im Kampf um das Sprintertrikot. Doch dieser einzige Anstieg im Rennen ist schon ein giftiges Ding! Wird Vollgas gefahren, wird wohl nur ein sehr kleines Grüppchen in die Abfahrt zum Ziel gehen. Es wird sich während des Rennens vermutlich schnell zeigen, wie die Interessenlage im Rennen ist.

Die Strecke der 7. Etappe der Vuelta 2024

Nach dem Start geht es zunächst bergab, gen Westen. Anschließend dann flach gen Norden. Die ersten 160 Kilometer sind nur leicht wellig, doch das Finale hat es in sich! Rund 40 Kilometer vor dem Ende wird der Zielstrich in Cordoba das erste Mal passiert, dann geht es auf die happige Schlussrunde. Dann gilt es den „Alto 14%“ zu meistern. Der Name beschreibt den Anstieg – auch wenn er bei siebeneinhalb Kilometern im Schnitt nur knapp sechs Prozent hat – im oberen Teil gibt es einen steilen Abschnitt. Für einen Kilometer geht es dann mit fast 12% im Schnitt hinauf!

Vom Gipfel sind es noch 26 Kilometer bis zum Ziel. Zunächst wellig weiter, dann folgt die Abfahrt. Die letzten 11 Kilometer geht es flach zum Ziel.

Sprintwertung:
Rennkilometer 141

Bergwertungen:
Kat 2 | ALTO DEL 14% Km 154,7 | 7,4 km 5,6%

Die Favoriten

Wie oben beschrieben sind mehrere Szenarien für diesen Renntag möglich. Für einen Sieg aus einer starken Gruppe kommen einige Fahrer in Frage. Oier Lazkano, Filippo Zana, Xandro Meurisse, Louis Vervaeke, Ion Izagirre, Giulio Ciccone, Lorenzo Rota, Marc Soler, Mauro Schmid, Simon Guglielmi, Andreas Kron, … diese Liste ließe sich problemlos erweitern.

Kommt es tatsächlich zum Sprint des reduzierten Feldes – oder einer kleinen Gruppe mit den GC-Fahrern, ist Wout van Aert der Favorit, ist er ganz vorn dabei.

***** –
**** Wout van Aert
*** Roglic, Strong, van Eetvelt, Garofoli
** Lazkano, Izagirre, Groves, Braet, Narvaez
* Pacher, Hermans, Zana, Rota, Soler, Canal, Vacek, Livyns

Start: 13:10 Uhr
Ziel: ~17:30 Uhr