Pablo Castrillo (Foto: © Roth&Roth/ SCA)

Pablo Castrillo (Kern Pharma) hat auf der 15. Etappe der 79. Spanien-Rundfahrt seinen zweiten Etappensieg eingefahren. Der Spanier gehörte zu einer stark besetzten Ausreißergruppe, die sich nach dem ersten Anstieg des Tages gebildet hatte. In der Schlusssteigung hängte er seine verbliebenen Begleiter Pavel Sivakov (UAE) und Aleksandr Vlasov (RedBull-Bora-hansgrohe) rund drei Kilometer vor dem Ende ab. Doch Vlasov konnte kurz vor dem Ziel noch einmal zu Castrillo aufschließen. In der mehr als 20% steilen Anfahrt zum Ziel griff Castrillo erneut mehrfach an und zog wieder davon. Vlasov wurde Zweiter, Sivakov holte Rang drei. Die anderen Ausreißer wurden von den Klassementfahrern eingeholt.

Im Kampf um den Gesamtsieg machten Enric Mas ( Movistar) und Primoz Roglic (RedBull-Bora-hansgrohe) Zeit auf Ben O’Connor gut. Sie erreichten gemeinsam hinter dem Spitzentrio auf Rang vier und fünf das Ziel. O’Connor aber hielt den Rückstand in Grenzen und liegt weiter an der Spitze der Gesamtwertung.

In den zweiten Ruhetag der Vuelta geht O’Connor in Rot – mit 1:03 Sekunden Vorsprung in der Gesamtwertung auf Roglic. Gesamtdritter ist Mas mit 2:33 min Rückstand. Roglics Teamkollegen Florian Lipowitz ist nach einer bärenstarken Leistung Gesamtsechster. Er trägt nun das Weiße Trikot des besten Nachwuchsfahrers.

So lief das Rennen

Auf der 143 Kilometer langen Etappe von Infiesto zum Cuitu Negru entwickelte sich ein spannendes Rennen. Direkt nach dem Start wurde attackiert, es dauerte aber einige Kilometer, ehe sich ein Gruppe löste. Jay Vine (UAE Team Emirates), Kasper Asgreen (T-Rex Quick-Step), Marco Frigo, Riley Sheehan (Israel Premier Tech), Jonas Gregaard (Lotto Dstny), Max Poole (DSM-Firmenich-PostNL), Ion Izagirre (Cofidis) und Pablo Castrillo (Kern Pharma) zogen davon, Louis Meintjes (Intermarché-Wanty), Mathis Le Berre (Arkéa-B&B Hotels), Marc Soler (UAE Team Emirates) und Michael Woods (Israel Premier Tech) setzten nach.

Doch dann attackierte im Feld Adam Yates im ersten Anstieg. Yates war vor der Etappe nur rund 5 Minuten hinter Leader O’Connor! Sofort wurde im Feld das Tempo erhöht nachgesetzt und Yates wieder eingeholt. Durch das hohe Tempo schmolz das Feld auf ein kleines Grüppchen der GC-Favoriten zusammen. Am Gipfel des Alto de la Colladiella lag Vine vor Frigo.

92 Kilometer vor dem Ende waren alle Ausreißer vom kleinen Feld eingeholt. Dort wurde immer wieder attackiert und nachgesetzt. Auch Fahrer wie Enric Mas gingen bei Attacken mit und das Rennen schien außer Kontrolle.

Es wurde munter weiter attackiert und schließlich formierte sich eine neue Fluchtgruppe. Marc Soler (UAE Team Emirates), Bruno Armirail (Decathlon AG2R La Mondiale), Riley Sheehan (Israel Premier Tech), Jonas Gregaard (Lotto Dstny), Quentin Pacher (Groupama-FDJ), Louis Meintjes (Intermarché-Wanty), Ion Izagirre (Cofidis) und Pablo Castrillo (Kern Pharma).

Doch noch kehrte wieder keine Ruhe ein, weil weiter angegriffen wurde. Es formierte sich schließlich eine starke Gruppe mit den Klassementfahrern Pavel Sinvakov und Aleksandr Vlasov! Soudal-QuickStep machte die Nachführarbeit im Feld für Mikel Landa.

Die Gruppe: Steven Kruijswijk (Visma-Lease a Bike), Pavel Sivakov, Jay Vine, Marc Soler (UAE Team Emirates), Bruno Armirail, Valentin Paret-Peintre (Decathlon AG2R La Mondiale), Dani Martinez, Aleksandr Vlasov (Red Bull-Bora-Hansgrohe), Riley Sheehan (Israel Premier Tech), Jonas Gregaard (Lotto Dstny), Stefan Küng, Quentin Pacher (Groupama-FDJ), Oier Lazkano (Movistar), Jack Haig (Bahrain Victorious), Louis Meintjes (Intermarché-Wanty), Ion Izagirre (Cofidis) und Pablo Castrillo (Kern Pharma). Etwas später schlossen auch Oscar Rodriguez (Ineos Grenadiers), George Bennett, Marco Frigo (Israel Premier Tech) und Lorenzo Fortunato (Astana Qazaqstan) noch zur Spitze auf.

Im nächsten Anstieg fiel die Spitze nach und nach auseinander. Am Gipfel holte sich Vine die Zähler. Es lagen nur noch sechs Fahrer vorn. Vine und Sivakov, dazu Vlasov, Pacher, Castrillo und Armirail. Das Feld folgte etwa zweieinhalb Minuten dahinter. In der Abfahrt schloss Küng wieder zur Spitze auf. Im Feld machte weiter das Team von Mikel Landa das Tempo und hielt den Rückstand bei rund drei Minuten.

Strafe für Roglic

Primoz Roglic wechselte rund 23 Kilometer vor dem Ende das Rad – fand schnell wieder Anschluss ans Feld. Auch mit Hilfe seines Teamfahrzeugs. Roglic nutze den Windschatten und bekam dafür 20 Strafsekunden.

In der Schlusssteigung

Die Spitze fuhr mit einem Vorsprung von rund drei Minuten in die Schlusssteigung. Armirail, Küng und Pacher fielen schnell zurück – Sivakov machte weiter das Tempo.

Im Feld setzte Landa rund sechs Kilometer vor dem Ziel die erste Attacke. Schnell bildete sich eine kleine Gruppe der Klassementfahrer. An der Spitze attackierte drei Kilometer vor dem Ende Castrillo und ließ Sivakov und Vlasov stehen. In der Favoritengruppe spannte sich Lipowitz vor Roglic und zog das Tempo an. Sie lösten sich gemeinsam. Dann griff Roglic an und zog davon, Lipowitz fiel zurück. Doch Enric Mas konnte zu Roglic aufschließen und diesen dann distanzieren. Auf den letzten Metern sprang Roglic aber wieder ran.

Auch Mattias Skjelmose, Richard Carapaz, Sepp Kuss, Mikel Landa und David Gaudu erreichten vor O’Connor das Ziel. Dieser aber behält das Rote Trikot.

Das Profil der Etappe:

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