Die Schlusswoche der Vuelta startet mit einer schweren Bergetappe mit einer legendären Bergankunft. Es geht hinauf zu den Lagos de Covadonga – ein schwerer Anstieg in Asturien und eines der Wahrzeichen der Spanien-Rundfahrt – mehr als 20 Vuelta-Etappen endeten hier bereits. Marino Lejarreta war 1983 der erste Sieger an den berühmten Seen. Auch die Namen von Pedro Delgado, Lucho Herrera, Laurent Jalabert, Nairo Quintana und Thibaut Pinot tauchen in der Siegerliste auf. Zuletzt siegte Primoz Roglic – das war im Jahr 2021.
Dieses 16. Teilstück beginnt zwar nur leicht wellig, doch es hat es in sich! Fast 4000 Höhenmeter gilt es auf den 181 Kilometern zu bewältigen. Wer nach dem Ruhetag nicht sofort den richtigen Tritt findet, könnte hier große Schwierigkeiten bekommen. Für die Klassementfahrer ist es ein harter Auftakt in eine sehr anspruchsvolle Schlusswoche dieser Vuelta.
In der Schlusssteigung gibt es kein Verstecken, werden die Klassementfahrer voll gefordert. Bei der letzten Bergankunft an den Lagos de Covadonga fiel bereits am vorletzten Anstieg die Vorentscheidung. Denn 2021 griff Egan Bernal bereits am Collada Llomena an und zog mehr als 60 Kilometer vor dem Ende mit Roglic davon, der sich dann das Rote Trikot holte. Ein gutes Omen für den Slowenen? Das bleibt abzuwarten.
Die Strecke der 16. Etappe der Vuelta 2024
Gestartet wird die Etappe an der Küste, in Luanco. Die ersten 70 Kilometer sind nur leicht wellig, dann beginnt die Kletterei. Schon der erste Anstieg hat es in sich. Zurecht als Berg der ersten Kategorie klassifiziert.
Der erste Anstieg des Tages ist der Mirador del Fito. Rund sieben Kilometer lang und mit fast 8% im Schnitt durchaus steil. Unten noch moderat steil, wird es obenraus giftig. Von der Bergwertung sind es noch 104 Kilometer bis zum Ziel.
Es folgt eine Abfahrt, eine kleine weitere Welle und erneut ein langes Flachstück, ehe der zweite Anstieg des Tages in Angriff genommen wird. Am Gipfel dieses zweiten Berges der 1. Kategorie werden Bonussekunden vergeben.
Der Collada LLomena ist durchaus ein heftiger Anstieg. Unregelmäßig, mit einigen steilen Passagen. Insgesamt mehr als siebeneinhalb Kilometer mit mehr als 9% im Schnitt! Ein heftiger Anstieg, von dessen Gipfel es noch 56 km bis ins Ziel sind.
Nach der langen Abfahrt und einem langen Flachstück – bzw. leicht abfallendem Abschnitt – geht es zum Fuße der Schlusssteigung. Ein legendärer Anstieg – eines der Wahrzeichen der Vuelta.
Die Steigung zu den Lagos de Covadonga ist 12,5 km lang, hat im Schnitt aber nur knapp sieben Prozent. Doch man sollte sich von den Zahlen nicht täuschen lassen. Es ist ein übler Anstieg, der im Finale zwar flacher wird und auch eine Abfahrt hat – doch bis dahin ist es giftig steil und wirklich heftig!
Sprintwertung:
CANGAS DE ONÍS Km 159,3
Bergwertungen:
MIRADOR DEL FITO Km 77,1 | 7,1 km 7,9%
COLLADA LLOMENA Km 125 | 7,6 km 9,3%
LAGOS DE COVADONGA Km 181,3 | 12,5 km 6,9%
Die Favoriten
Vermutlich machen die Top-Klassementfahrer den Sieg unter sich aus. Ein Sieg eines kletterstarken Ausreißers ist aber keinesfalls ausgeschlossen. Formiert sich früh eine starke Ausreißergruppe, und konzentrieren sich die GC-Fahrer auf die Schlusssteigung, kann ein Ausreißer die Etappe gewinnen. Max Poole, Eddie Dunbar, Einar Rubio, Pablo Castrillo, Jay Vine, Michael Woods, Matthews Riccitello, …. die Liste der potenziellen Ausreißer mit reichlich Kletterqaulitäten ist durchaus lang.
Im Kampf der Klassementfahrer bleibt abzuwarten, wer nach dem Ruhetag direkt den richtigen Tritt findet. Primoz Roglic würde seinen Rückstand auf Ben O’Connor verkürzen, Enric Mas ganz sicher auch Roglic Zeit abnehmen wollen.
***** Mas
**** Roglic
*** Carapaz, Skjelmose, Landa
** McNulty, Woods, Kuss, Rubio, Vine
* Yates, Riccitello, Rodríguez, O’Connor, Dunbar, Fortunato
Start: 12:50 Uhr
Ziel: ~17:30 Uhr