Profil der 19. Etappe der Vuelta 2024 ( © UNIPUBLIC - SPRINT CYCLING AGENCY)

Mit insgesamt 2700 Höhenmetern zählt dieses Teilstück zu den weniger anspruchsvollen Etappen der Vuelta. Doch dieses überwiegend flache Teilstück hat ein happiges Finale. Das Ziel befindet sich auf dem Alto de Moncalvillo – einem heftigen Anstieg der ersten Kategorie. Mehr als achteinhalb Kilometer geht es im Finale mit fast 9% bergauf. Im Jahr 2020 endete hier eine Vuelta-Etappe – es holte sich Primoz Roglic den Sieg.

Drei Renntage hat diese Vuelta noch, diese 19. Etappe zum Alto de Moncalvillo, das superschwere 20. Teilstück am Samstag und das Abschlusszeitfahren. Der Kampf um Rot geht in die entscheidende Phase und vermutlich werden auf dieser 19. Etappe die Visiere hochgeklappt und wird versucht, eine Vorentscheidung zu erzwingen. Die Konstellation vor der Etappe ist nach dem Zeitverlust von Mikel Landa am Donnerstag noch etwas klarer geworden. Ben O’Connor trägt zwar noch immer das Rote Trikot, doch Primoz Roglic, Enric Mas und Richard Carapaz werden nichts unversucht lassen, den Australier vom Podium zu fahren. David Gaudu als Gesamtfünfter hat mit fast fünf Minuten schon einen ordentlichen Rückstand.

Roglic hat nur noch fünf Sekunden Rückstand auf O’Connor und weiß um seine Stärke im Zeitfahren. Doch diese 19. Etappe scheint ideal für den Slowenen, O’Connor abzuhängen und sich endlich wieder Rot überzustreifen. Sein Team ist stark genug, das Rennen zu kontrollieren, um dann am Schlussanstieg All In zu gehen. Würde er sich den Etappensieg holen, könnte er auch das Polster auf Mas und Carapaz ausbauen.

Eventuell gibt es aber auch zwei Rennen in einem zu sehen – eines um den Tagessieg in der Fluchtgruppe, das um Rot im Schlussanstieg zwischen den Klassementfahrern. Es wäre aber keine Überraschung, würde sich ein GC-Team vor das Feld spannen und das Rennen für den Kapitän kontrollieren.

Die Strecke der 19. Etappe der Vuelta 2024

Die ersten Kilometer der 19. Etappe sind flach. Erst nach rund 60 Kilometern wird es leicht ansteigend. Offiziell beginnt die erste Steigung des Tages nach rund 90 Kilometern. Nach der ersten Bergwertung geht es lange leicht bergab, unterbrochen von einer kleinen Gegenwelle. Dann geht es zur Schlusssteigung. Kurz zuvor wird die Sprintwertung des Tages ausgefahren.

Die Schlusssteigung ist durchaus happig. Unten noch moderat steil, wird es nach rund einem Kilometer erstmals steil. Die letzten fünf Kilometer bis zum Gipfel haben es dann richtig in sich! Mit maximal 16% wird es garstig steil.

Sprintwertung:
VENTOSA Km 159

Bergwertungen:
PUERTO DE PRADILLA Km 94,3 | 5,2 km 4,8%
ALTO DE MONCALVILLO Km 173,2 | 8,6 km 8,9%

Die Favoriten der 19. Etappe der Vuelta 2024

Primoz Roglic wirkte am Donnerstag erneut entschlossen und sehr stark. Er agierte ruhig und besonnen, ließ nichts anbrennen und war im „Kontrollmodus“. Das Finale dieser 19. Etappe liegt ihm – hier kann er sich endlich Rot zurückholen! Doch nach drei schweren Wochen sind die Unterschiede zwischen den besten Kletterern nicht sehr groß – die Tagesform entscheidet, wer die Nase vorn hat. Richard Carapaz zeigte sich angriffslustig, Enric Mas wirkte ebenfalls stark. Doch eine kleine Schwäche an diesem Schlussanstieg kann erheblichen Zeitverlust bedeuten.

Die Situation für Roglic ist vor dieser vorletzten Bergankunft sehr gut. Zum einen weiß er um seine Stärke im Zeitfahren, muss nicht unbedingt noch mehr Zeit auf Mas und Carapaz herausholen. Andererseits liegt er nur noch fünf Sekunden hinter O’Connor – kann die anderen beiden Podiumsanwärter mit in die Pflicht nehmen, den Australier abzuhängen. Doch Roglic wird vor der schweren Etappe am Samstag gern einen Pflock einrammen wollen und Klarheit schaffen. Er wird All In gehen und vermutlich am Ende des Tages im Roten Trikot mit GC-Polster auf das Schlusswochenende blicken.

***** Primoz Roglic
**** Enric Mas, Mattias Skjelmose
*** Carapaz, Gaudu, Izagirre
** Poole, Dunbar, Frigo, Catrillo
* Soler, Zana, Kuss, Landa, Lipowitz

Start: 13:15 Uhr
Ziel: ~17:30 Uhr