Profil der 20. Etappe der Vuelta 2024 ( © UNIPUBLIC - SPRINT CYCLING AGENCY)

Es ist die letzte heftige Bergetappe dieser 79. Spanien-Rundfahrt. Die 20. Etappe dieser Vuelta hat noch einmal 172 Kilometer und mehr als 4700 Höhenmeter. Es ist das schwerste Teilstück, am vorletzten Tag des Rennens. Der ganz große Berg-Showdown mit Überrschungspotenzial. Denn eine solch brutale Etappe kann das Rennen auf den Kopf stellen. Wer hier einen schwachen Moment erleidet, kann schnell Minuten verlieren.

Nach drei schweren Wochen kommen alle Fahrer an ihre Grenzen. Am Sonntag steht zwar noch das lange Einzelzeitfahren auf dem Programm, doch auf dieser 20. Etappe wird voraussichtlich eine Vorentscheidung in Sachen Vuelta-Podium fallen. Primoz Roglic scheint nach dem beeindruckenden Sieg am Freitag das Rote Trikot sicher auf seinen Schultern zu tragen, doch wer neben ihm auf dem Podium stehen wird, ist offen. Ben O’Connor verlor zuletzt auf die Konkurrenz Zeit, ist aktuell noch Gesamtzweiter. Enric Mas will seinen Podestplatz absichern und Richard Carapaz gern noch eine Position gutmachen. Doch Selbst David Gaudu und Mattias Skjelmose sollte man im Kampf um das Podium nicht komplett abschreiben.

Der letzte Anstieg dieser Vuelta ist der Picón Blanco – ein fieses Ding mit Passagen von fast 20% Steigung und durchschnittlich mehr als 9%! Es wurde nicht zufällig ein solch epischer Anstieg als großes Finale für den vorletzten Tag ausgewählt. Es könnte ein Spektakel werden, mit vielen Zuschauern – und vielleicht auch einer sportlichen Überraschung.

Die Strecke der 20. Etappe der Vuelta 2024

Profil der 20. Etappe der Vuelta 2024 ( © UNIPUBLIC – SPRINT CYCLING AGENCY)

Los gehts in Villarcayo und nach nur wenigen Kilometer beginnt die erste Steigung. Nur drei Kilometer geht es bergauf, ein Vorgeschmack auf das, was die Fahrer noch erwartet. Es folgt ein rund 20 Kilometer langes Flachstück, dann geht es zur ersten Bergwertung des Tages. Nach etwa 17 Kilometern könnte man rechts in den Schlussanstieg abbiegen, doch stattdessen geht es weiter gen Norden auf die erste große Schleife.

Der erste Anstieg ist nicht sonderlich anspruchsvoll, es folgt nach der Bergwertung der 3. Kategorie eine längere, kurvenreiche Abfahrt. Dann geht es wieder bergauf – die nächste Bergwertung der 3. Kategorie. Wieder folgt eine kurze Abfahrt und erneut geht es bergan – diesmal ein Anstieg der 2. Kategorie, gefolgt von einer kurzen Abfahrt. Dann wartet der erste von drei Anstiegen der 1. Kategorie.

Der Portillo de Lunada ist ein langer Anstieg, mit durchaus steilen Passagen. Kein Mosterberg, aber berechtigt als Berg der 1. Kategorie eingestuft.

Vom Gipfel sind es noch 79 Kilometer bis zum Ende der Etappe.

Nach der Abfahrt vom Portillo de Lunada ist die erste Schleife des Tages beendet. Man trifft auf den Punkt, wo man nach 25 Kilometern gen Westen zur ersten Bergwertung abbog. Diesmal geht es in die östliche Richtung. Zunächst zum Portillo de la SÍA. Dann folgt eine lange Abfahrt zum Fuße der vorletzten Steigung dieser Vuelta.

Der vorletzte Anstieg der Spanien-Rundfahrt 2024 ist der Puerto de los Tornos. Ein langer Anstieg von mehr als 11 Kilometern. Es ist kein extrem steiler Berg, aber unregelmäßig und nach drei schweren Wochen und harten ersten 130 Kilometern nicht zu unterschätzen.

Nach der Bergwertung geht es für 17 Kilometer flach zur letzten Steigung.

Der Picón Blanco ist ein Biest! Erst Recht am Ende einer schweren Bergetappe am 20. Renntag einer Grand Tour.

Unten noch moderat steil, wird es dann giftig! Ein fieser Anstieg mit üblen letzten fünf Kilometern zum Ziel.

Der letzte große Kampf, ehe der letzte Berg dieser Vuelta erklommen ist.

Sprintwertung:
ESPINOSA DE LOS MONTEROS Km 163

Bergwertungen:
LAS ESTACAS DE TRUEBA Km 34,2 | 9,2 km 3,1%
PUERTO DE LA BRAGUÍA Km 55 | 5,8 km 5,9%
ALTO DEL CARACOL Km 74 | 10,8 km 5,4%
PORTILLO DE LUNADA Km 93 | 14 km 6,1%
PORTILLO DE LA SÍA Km 111,4 | 7,2 km 6,1%
PUERTO DE LOS TORNOS Km 146,4 | 11,3 km 6%
PICÓN BLANCO Km 172 | 7,9 km 9,1%

Die Favoriten auf den Sieg bei der 20. Etappe der Vuelta 2024

Kämpfen die Klassementfahrer um das Podium und holen sich auch den Etappensieg, oder können kletterstarke Ausreißer den Tagessieg unter sich ausmachen? Bei einer solch schweren Etappe darf man davon ausgehen, dass ein superstarker Fahrer sich den Tagessieg holt. Es ist ein letztes Feuerwerk der Klassementfahrer zu erwarten, das spricht eher für einen Tagessieg von einem der GC-Fahrer. Doch man weiß nie so genau, ob sich nicht doch eine Gruppe formiert und im Feld sich die Favoriten belauern.

Das Team von Primoz Roglic muss „nur“ auf die direkte Konkurrenz schauen. Sie müssen nicht angreifen, nur verteidigen. Richard Carapaz hingegen will noch aufs Podium dieser Vuelta. Mattias Skjelmose und David Gaudu wittern mit ihrer aufsteigenden Form Morgenluft. Enric Mas würde gern noch einen Etappensieg holen und sich auf Rang zwei verbessern. Carapaz peilt das Podium an.

Es gibt einige Top-Fahrer, die auf dieser Etappe noch etwas probieren wollen. Vermutlich wird am Ende ein Fahrer die Arme heben, der sehr weit vorn in der Gesamtwertung liegt.

Auch im Kampf um die Bergwertung der Vuelta wird die Entscheidung fallen. Satte 46 Zähler sind zu holen – Soler führt die Bergwertung mit aktuell 57 Zählern an.

***** Primoz Roglic
**** Enric Mas, David Gaudu
*** Richard Carapaz, Mattias Skjelmose
** Poole, Castrillo, Sivakov,
* Vine, Soler, Riccitello, Zana

Start: 13 Uhr
Ziel: ~17:30 Uhr

Website und Ticker des Veranstalters: Hier