Tim Merlier (Foto: © Roth&Roth / SCA)

Mit Tim Merlier hat einer der Top-Favoriten die Straßen-EM gewonnen. In einem chaotischen Massensprint behielt der Belgier in Hasselt knapp die Oberhand vor Olav Kooij (Niederlande). Madis Mihkels (Estland) konnte sich als Dritter über die Bronze-Medaille freuen. Als bester deutscher Fahrer beendete Max Walscheid das Rennen auf dem 12. Platz.

So lief das Rennen:

222,8 Kilometer mussten die Fahrer bei der Straßen-EM der Männer zwischen Heusden-Zolder und Hasselt absolvieren. Der Streckenverlauf kam vor allem den Sprintern entgegen, die sich vor insgesamt 1,273 Höhenmeter und einigen Kopfsteinpflasterpassagen nicht allzu sehr fürchten mussten.

Kurz nach dem Start setzten sich fünf Fahrer ab: Mathis Le Berre (Frankreich), Nils Brun (Schweiz), Jonas Rutsch (Deutschland), Ivo Oliveira (Portugal) und Felix Ritzinger (Österreich) konnten einen Vorsprung von maximal 1:30 Min. herausfahren. Rund 105 km vor dem Ziel waren die Ausreißer wieder eingeholt – vor allem die Franzosen hatten das Tempo gemacht. Im Feld folgten ein paar Attacken, die allerdings allesamt verpufften, weil die Mannschaften der favorisierten Sprinter aufmerksam blieben. Sehr aktiv zeigte sich in dieser Rennphase Mathieu van der Poel, der zeitweise zusammen mit Matteo Trentin (Italien) und Mikkel Berg (Dänemark) ausbüxte. Das Trio lag bis zu 30 Sekunden vorne, wurde aber nicht zuletzt dank der engagierten Nachführarbeit durch deutsche, norwegische und belgische Fahrer 79 km vor der Ziellinie wieder gestellt. Das Rennen blieb hektisch. Kurz darauf konnte sich eine 23-köpfige Gruppe absetzen, zu der neben van der Poel auch starke Fahrer wie Mads Pedersen (Dänemark) oder Alexander Kristoff (Norwegen) gehörten. Es folgte ein Katz-und-Maus-Spiel mit diversen Attacken in der Führungsgruppe. Rund 62 km vor dem Ziel war es dann aber auch um diese Ausreißer geschehen, weil Spanien und Frankreich das große Feld wieder heranführten.

Ganz so wie bei einem belgischen Frühjahrsklassiker dauerte es nur einen Wimpernschlag, bis die nächste Gruppe ging, zu der u. a. van der Poel, Titelverteidiger Christophe Laporte, Mads Pedersen und Jonas Rutsch gehörten. 25 km vor dem Ziel fand ihre Flucht ein Ende. Etwa 50 Fahrer machten sich angeführt gemeinsam auf die Schlussrunde, darunter sämtliche Top-Favoriten. Es war vor allem das italienische Team, das in der finalen Phase gut positioniert war, allerdings hatte Jonathan Milan im wilden Massensprint keine Chance, die Vorlage zu veredeln. Tim Merlier (Belgien) siegte knapp vor Olav Kooij (Niederlande) und sicherte Belgien den dritten Sieg bei dieser Europameisterschaft. Starker Dritter wurde Madis Mihkels (Estland). Milan wurde am Ende nur 13. Sichtlich enttäuscht war nach dem Rennen auch Jasper Philipsen, der Vierter wurde.  

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