Remco Evenepoel (Foto: © Roth&Roth / CV)

Noch im Herbst 2023 stand eine Fusion mit einem anderen Team im Raum und erst im Herbst war klar, dass es für Soudal-QuickStep in der Saison 2024 weiter geht, wie gehabt. Wobei „weiter, wie gehabt“ bei der belgischen Mannschaft die falsche Formulierung ist. Denn die ehemals beste Klassiker-Equipe der Welt hat eine Veränderung durchgemacht. Weg vom Klassiker-Team, hin zur Rundfahrten-Equipe. Dabei spielt Top-Star Remco Evenepoel natürlich eine bedeutende Rolle.

Die Vorzeichen für die Saison 2024 waren nicht unbedingt herausragend. Zwar wurde mit Mikel Landa ein wichtiger Berg-Helfer für Remco Evenepoel verpflichtet, doch abgesehen vom Spanier kamen vor allem viele junge Fahrer in die Mannschaft. Das dürfte wohl mit den geplatzten Fusionsplänen zusammenhängen.

Doch das belgische Team startete herausragend ins Jahr. Der 19-Jährige Paul Magnier holte bei der Mallorca-Challenge einen Sieg und Sprinter Tim Merlier lieferte in Saudi Arabien ab. Auch Evenepoel startete gut. So war der Weg für eine erfolgreiche Saison früh geebnet.

Am Ende stehen 34 Siege zu Buche – nur Lidl-Trek und UAE konnten mehr Siege einfahren. Rang drei bei der Tour de France, ein Etappensieg und der Gewinn der Nachwuchswertung durch Evenepoel waren wohl das Maximum, was möglich war. Mikel Landa landete bei der Vuelta in den Top10 und Tim Merlier feierte beim Giro gleich drei Etappensiege – mit der GrandTour-Ausbeute 2024 wird man zufrieden sein. Und dann kommen da noch der WM-Titel und der Doppel-Olympiasieg von Evenepoel im Nationaltrikot obendrauf – Erfolge, die auch dem Team gut tun.

Schwache Klassiker

Doch bei all den großen Erfolgen durch Evenepoel bleibt bei vielen Fans das schwache Pflaster-Frühjahr hängen. Zwei Siege – bei Nokere Koerse und dem Scheldeprijs retten die Bilanz. Doch weder bei der Flandern-Rundfahrt noch bei Paris-Roubaix, E3 Saxo Classic oder Omloop Het Nieuwsblad gelang ein Top10 Resultat. Rang acht durch Tim Merlier bei Gent-Wevelgem poliert die schwache Bilanz nicht auf.

Die Zeiten der Klassikerdominanz sind endgültig vorbei. Das Team war voll auf Evenepoel ausgerichtet und dieser hat abgeliefert. Zudem holte man beeindruckend oft aus dem Kader raus, was maximal möglich war. So fällt die Saisonbilanz des Teams am Ende sehr positiv aus, vor allem, bedenkt man den oben abgesprochenen Fusions-Wirbel im Herbst 2023.