Satte 25 Siege gelangen dem Team in der abgelaufenen Saison – damit die meisten seit fünf Jahren! Auf WorldTour-Level waren es nur vier, aber darunter eine Etappe bei der Tour de France und zwei bei der Spanien-Rundfahrt. Es war eine sehr solide Saison, die man intern durchaus als Schritt in die richtige Richtung sehen kann. Denn das australische Team steckte zuletzt lange in einer Umbruchphase, aus der sie nun dank der neuen Geldgeber in eine positive Zukunft steuern wollen. Eigentümer Gerry Ryan hatte längere Zeit versucht, dem Team eine andere ökonomische Struktur zu geben, erst mit AlUla an Bord gelang dies ab 2023 weitreichend.
Wie bei vielen anderen Teams auch, hängt es an den Leistungen der Top-Fahrer, ob es eine gute oder weniger gute Saison ist. Bei Jayco AlUla wird vor allem auf Simon Yates, Dylan Groenewegen, Michael Matthews und Eddie Dunbar geschaut. Aber auch auf Filippo Zana, Mauro Schmid und Luke Plapp. Keinem von ihnen gelang eine Mega-Saison, doch die meisten lieferten durchaus gute Rennen. Matthews gewann das WorldTour-Rennen in Quebec, verpasste bei Mailand-Sanremo nur knapp den Sieg und landete beim Amstel Gold Race in den Top10. Yates gewann die für das Team so wichtige AlUla Tour, wurde Gesamtzwölfter bei der Tour de France und verpasste dort zwei Mal nur knapp einen Tagessieg. Diesen steuerte Sprinter Groenewegen bei, der zudem auch im Frühjahr gute Resultate holte. Schmid gewann Okolo Slovenska und holte weitere gute Resultate, Plapp fuhr zu Beginn der Saison sehr ordentlich und wurde Gesamtsechster bei Paris-Nizza. Zana holte ein Top10 Ergebnis bei Strade Biache und wurde Gesamtelfter beim Giro. Rückkehrer Caleb Ewan holte zwar drei Saisonsiege, in der Weltspitze der Top-Sprinter konnte er aber nicht mitmischen.
Insgesamt eine ordentliche, wenn auch nicht überragende Saison – so steht man im unteren Mittelfeld des WorldRankings. Große Sorgen um einen möglichen sportlichen Abstieg muss man sich wohl nicht machen, doch von Rang 15 sollte man durchaus auch nach unten blicken und mitrechnen. Insgesamt wird man allerdings eher nach oben, als nach unten schauen wollen. Denn dank AlUla und den Verstärkungen wie Ben O’Connor soll es weiter aufwärts gehen. In unserer Saisonbilanz von 2023 hieß es im Ausblick auf 2024: „Ein ganz großer Sprung nach vorn ist sicher nicht zu erwarten, doch im Kader steckt durchaus das Potenzial, mit einer soliden Saison den positiven Trend der vergangenen beiden Jahre fortzusetzen. Der Abstand zur Weltspitze dürfte jedoch weiter sichtbar bleiben.“ So kam es schließlich, und sehr ähnlich könnte man es auch für eine Prognose für 2025 formulieren.