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Die ganze Saison in einem Rennen: Strade Bianche

Lotte Kopecky (Foto: © Roth&Roth / CV)

2024 in a nutshell: Wenn man eines fernen Tages auf das Radsport-Jahr zurückblickt und sich fragt, welche Fahrerinnen und Teams eigentlich damals die Saison prägten, kann man sich gerne das Eintagesrennen Strade Bianche noch einmal vergegenwärtigen. Als junger „Klassiker“ des Radsports bot das bekanntermaßen schotterlastige Strade Bianche am 2. März 2024 Hochspannung bis zum Finale. Auf dem letzten Kilometer konnte sich Lotte Kopecky (SD Worx-Protime) von ihrer Konkurrentin Elisa Longo Borghini (Lidl-Trek) lösen und überquerte mit vier Sekunden Vorsprung die Ziellinie in Siena. 26 Sekunden hinter der Tagessiegerin sprinteten Demi Vollering (SD Worx-Protime) und Katarzyna Niewiadoma (Canyon-Sram) um den dritten Platz, wobei die Niederländerin die Nase vorn hatte. Shirin Van Anrooij (Lidl-Trek) landete auf Rang fünf, Kristen Faulkner (EF Education-Cannondale) beendete das Rennen als Sechste. 

Fünf von den ersten sechs Fahrerinnen sollten 2024 die Schlagzeilen des Frauenradsports bestimmen. Lotto Kopecky wurde in der Schweiz Weltmeisterin, gewann Paris-Roubaix und beendete den Giro d’Italia als Zweite. In der UCI-Weltrangliste lag sie nach Abschluss der Saison auf Platz 1. Elisa Longo Borghini gewann in dem Jahr unter anderem den Giro d’Italia und die Flandern-Rundfahrt – bei der Vuelta kam sie auf den 3. Platz. Demi Vollering und Kasia Niewiadoma lieferten sich ein dramatisches Duell bei der Tour de France Femmes avec Zwift, bei dem die Polin mit dem historischen Mini-Vorsprung von 4 Sekunden vorne bleiben sollte. Vollering durfte in dem Jahr dafür unter anderem bei der Vuelta den Gesamtsieg feiern. Kirsten Faulkner sollte das hochspannende Olympiarennen in Paris gewinnen. Auch Shirin Van Anrooij konnte einige beachtliche Ergebnisse erzielen: Sie fuhr bei der Flandern-Rundfahrt aufs Podium und wurde Zweite der Nachwuchswertung der Tour de France Femmes.  

Das Radsportjahr 2024 der Frauen war also ein bisschen wie Strade Bianche. Bei den Männern verhielt es sich übrigens ähnlich: Als Tagesgewinner durfte sich hier Toms Skujns (Lidl-Trek) fühlen, der nur das kleine Problem hatte, dass ein Fahrer schon fast drei Minuten vor ihm im Ziel angekommen war, obwohl beide erwiesenermaßen zeitgleich das Rennen aufgenommen hatten. Tadej Pogacar (UAE) hatte mal eben 81 km vor dem Ziel attackiert und einsam und von allen guten Visma-Fahrern verlassen das Ziel erreicht. So wie Skujns sollte es später in der Saison noch Romain Bardet (dsm-firmenich), Daniel Felipe Martinez (Bora-hansgrohe), Jonas Vingegaard (Visma | Lease a Bike) oder Remco Evenepoel (Soudal-Quick Step) ergehen, die allesamt Zweite hinter dem slowenischen Ausnahmefahrer wurden. Um den Bogen zum Frauenradsport zu spannen: So vorhersehbar wie bei den Männern waren die Rennen 2024 definitiv nicht. 

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