Beste Fahrerin: Lotte Kopecky sammelt Trophäen
Als erste Belgierin überhaupt wurde Lotte Kopecky vom Team SD Worx-Protime 2024 Erste der UCI-Weltrangliste. 16 Siege brachten ihr 6.389 Punkte ein, mit denen sie Teamkollegin Demi Vollering (5.011) und Lidl-Trek-Fahrerin Elisa Longo Borghoni (4.798) distanzierte. Krönung der erfolgreichen Saison war ihr Erfolg bei der Straßen-WM in Zürich.
Der Trophäenschrank im heimischen Wohnzimmer musste 2024 jedenfalls einige Neuzugänge aufnehmen. Da wäre zum Beispiel der opulente Sechseckmutter-Pokal mit Baumarktcharme, den Lotte Kopecky für den Gesamtsieg der UAE Tour bekam.
Der Sieg bei Strade Bianche brachte ihr eine verspielte Trophäe ein, bei der ein aufgeschnittenes Laufrad in einen Pyramiden-Doppelpokal eingearbeitet wurde – vom Look erinnert das Ganze an eine Sanduhr mit Koala-Ohren. Für den Sieg bei Nokere Koerse gab es ein Rennrad-Kunstwerk und ein vermutlich belgisches Bier mit stilechtem Korkenverschluss. Der siegreiche Auftritt bei Paris-Roubaix endete mit Jubelbildern, auf denen Lotte Kopecky den legendären Kopfsteinpflaster-Pokal in die Höhe hievte. Bei der Tour of Britain gab es reichlich Blumen und kleine Stofftiere für die Siegerin. Und selbst als die Saison vorbei war, galt es noch etwas Feierliches in die Kameras zu halten.
Zum fünften Mal in Folge wurde sie zur besten Radsportlerin in Flandern gewählt – dafür gab es mit dem „Kristallen Fiets“ ein abstraktes Radkunstwerk, das in Minimalismus-Kunstausstellungen eine gute Figur abgeben würde. Zu guter Letzt ist sie in Belgien auch noch mit der Sportverdiensttrophäe 2024 ausgezeichnet worden – diese nationale Trophäe können Sportler nur einmal in ihrem Leben erhalten. Dafür erhielt sie eine Bronzestatue mit Flügeln, die eher an Engel denn an österreichische Brausefiguren erinnern. Laut Angaben von „Chat GPT“ soll das Pokaldesign „schlicht, aber symbolträchtig“ sein.
Lotte Kopecky, die im November 29 Jahre alt wurde, hat sich jede einzelne Ehrung redlich verdient. Nach ihrem außerordentlich starken Jahr wird es spannend zu sehen, wie sie 2025 die neue Führungsrolle im Team annimmt. Durch den Weggang von Demi Vollering rückt sie bei den Grand Tours noch mehr in den Fokus – gut möglich, dass sie die Tour de France Femmes als zentrales Saisonziel anpeilt. In diesem Jahr hatte sie die Frankreich-Rundfahrt ausgelassen. Ein Gelbes Trikot würde sich in ihrem Trophäenschrank sicher auch gut machen.