Im UCI WorldRanking ging es für das Team Bahrain-Victoirous satte 11 Plätze nach unten. Nur 13 Siegen gelangen im Jahr 2024, keiner bei einer Grand Tour. Im Jahr zuvor sah die Bilanz noch viel besser auch, damals holte man allein auf WorldTour-Level 12 Sieg, davon sechs bei den Grand Tours – in diesem Jahr insgesamt nur vier Siege bei WorldTour-Events. Die Zahlen belegen eindeutig, dass es keine überragende Saison für die Mannschaft von Manager Milan Eržen war.
Doch es war nicht alles schlecht! Die Entwicklung von Neuzugang Antonio Tiberi besipielsweise. Der junge Italiener zeigte eine sehr gute Saison und hat Vertrag bis 2027! Gesamtrang fünf beim Giro d’Italia ist eine Ansage und Versprechen für die Zukunft! Santiago Buitrago hat auch einen Schritt nach vorn gemacht und Nachwuchshoffnung Edoardo Zambanini unterstrich sein Potenzial.
Solides Frühjahr ohne ganz große Highlights
Bei den Klassikern konnte man zwar einige Top-Resultate einfahren, ein Sieg gelang aber nicht. Matej Mohoric fuhr bei einigen großen Rennen Top10 Resultate ein, wurde beispielsweise Fünfter bei Strade-Bianche und Sechster bei Mailand-Sanremo. Fred Wright zeigte ebenfalls einige gute Rennen und Phil Bauhaus steuerte beim Sprintrennen in De Panne auch ein Top10-Ergebnis bei. Für die Pflaster-Klassiker ist man als Team nicht superstark aufgestellt, da hängt an viel an Mohoric und auch am jungen Wright. Ein schlechtes Pflaster-Klassiker-Frühjahr kann man ihnen nicht vorwerfen, auch ohne Podiumserfolg. Für die Ardennen ist man deutlich besser aufgestellt und Pello Bilbao und Santiago Buitrago holten auch entsprechend Top10-Ergebnisse. Insgesamt solide, aber eben keines der super erfolgreichen Teams im Frühjahr.
Bei den Grand Tours holte man zwar keinen Etappensieg, zeigte aber gute Rennen und fuhr durchaus erfolgreich. Sieben Mal beendete Tiberi eine Etappe in den Top10, wurde am Ende Gesamtfünfter und gewann die Nachwuchswertung! Bei der Vuelta schied er früh aus. Bei der Tour de France holte Kletterer Buitrago Gesamtrang 10, bestätigte das Top10-Ergebnis der Vuelta 2023 nun auch bei der Tour. Phil Bauhaus wurde bei der Tour in Nimes Zweiter, zeigte solide Sprints.
Abseits der Klassiker und GrandTours war sicher der Etappensieg von Torstein Træen bei der Tour de Suisse eines der Highlights. Der Norweger war vor zwei Jahren an Krebs erkrankt, kämpfte sich zurück und holte in der Schweiz seinen ersten Profisieg.
Übergangsjahr
Die großen Siege haben gefehlt und insgesamt hat man zu wenig Punkte eingefahren, um im Ranking oben zu landen. Aber die Saison 2024 ist kein Grund für einen Abgesang auf das Team. Vielleicht war es ein Übergangsjahr, nach dem Verlust von Gino Mäder, den Abgängen von Mikel Landa und Jonathan Milan. Das Team wird sich weiter verjüngen, hat neben Tiberi, Buitrago und Zambanini weitere Talente gebunden. Alberto Bruttomesso, Afonso Eulálio, Vlad Van Mechelen … und nun kommt der erst 21-jährige Super-Kletterer Lenny Martinez ins Team.
Die bewährten Kräfte unterstützen, die neuen Talente fördern und mit Martinez und Tiberi die nächsten Schritte machen – gelingt dies im Jahr 2025, wird man ganz sicher auch weiter oben im Ranking stehen. Dann ließe sich auch entspannter auf das Übergangsjahr 2024 zurückblicken.