Für den wichtigsten Sieg des Jahres sorgte Kévin Vauquelin in Bologna. Am zweiten Tag der Tour de France siegte der junge Franzose nach einem erfolgreichen Ausreißversuch. Ein Riesenerfolg für das bretonische Team. Es war der einzige Sieg auf WorldTour-Level in dieser Saison – insgesamt gelangen neun Erfolge, eine ähnliche Ausbeute wie in den vergangenen Jahren.

Es war eine sehr ordentliche Saison, berücksichtigt man Möglichkeiten und Kader des Teams. Weder in Sachen Budget, noch in Sachen Kaderqualität kann man die französische Mannschaft mit Top-Teams wie UAE oder Red Bull vergleichen. Die Rolle im Peloton ist für Arkéa-B&B Hotels eine andere, als etwa die von Visma | Lease a Bike. Es gilt, das Maximum rauszuholen, mit den gegebenen Möglichkeiten. Das gelang durchaus einige Male.

Kévin Vauquelin holte neben dem Etappensieg bei der Tour de France Rang zwei beim Fleche Wallonne und beim Etoile de Bessèges. Dazu beendete er die Baskenland-Rundfahrt und Tirreno-Adriatico in den Top10! Luca Mozzato legte eine beeindruckende Klassiker-Kampagne hin! Dabei sticht der zweite Platz bei der Flandern-Rundfahrt als Top-Ergebnis klar heraus, aber er holte zudem den Sieg bei der Bredene Koksijde Classic, Top10 bei: GP Criquielion, De Panne, Tor Bro Leon, Circuit de Wallonie und Veenendaal-Veenendaal; Top20: Dwars door Vlaanderen, Gent-Wevelgem und Scheldeprijs.

Auch Vincenzo Albanese lieferte gute Ergebnisse. Top10 beim E3-Prijs, Gesamtzweiter bei Tour des Alpes-Maritimes, dazu auch im Herbst bei den Eintagesrennen eine ganze Reihe von Top10-Resultaten. Clément Champoussin gewann den Giro della Toscana, stand beim GP Wallonie auf dem Podium, wurde Gesamtzweiter beim Arctic Race of Norway und belegte Rang elf beim Fleche Wallonne. GC-Mann Cristián Rodríguez wurde Gesamtdreizehnter bei der Vuelta und beendete die Tour of Oman in den Top5. Sprinter Arnaud Démare kam am Ende der Saison wieder besser in tritt, Jenthe Biermans zeigte starke Eintagesrennen und auch Clément Venturini steuerte solide Ergebnisse bei.

Doch nicht alles klappte. Neuzugang Florian Sénéchal stürzte beim Opening Weekend und brach sich das Schlüsselbein. Er konnte die Erwartungen nicht erfüllen. Bei den Grand Tours spielte man in der Gesamtwertung keine große Rolle. Der 13. Platz von Cristián Rodríguez bei der Vuelta war das einzige Top25 Endergebnis bei einer der der Landesrundfahrten. Das spiegelt sich dann auch in der Punkteausbeute wider.

Insgesamt steht das Team wenig überraschend ganz weit unten um Teamranking. Platz 19 für die Saison 2024 und ebenfalls Rang 19 im Dreijahresranking. Das bedeutet, man steht aktuell unter dem Strich, würde die sportliche Qualifikation für eine WorldTour-Lizenz ab 2026 nicht erfüllen.

Doch abgesehen vom drohenden Abstieg aus der WorldTour scheint es zudem Grund für große Sorgen im Team zu geben. Während die Sponsoren für 2025 offenbar sicher an Bord bleiben, ist die weitere Zukunft unklar. Sportlicher Erfolg würde also möglicherweise doppelt helfen – doch das wird in der kommenden Saison nicht leichter zu realisieren sein, als in der abgelaufenen Saison.

Das Team Arkéa-B&B Hotels steckt in akuter Abstiegsgefahr, braucht dazu dringend zukunftssichernde Geldgeber. Es sieht so aus, als könnte das Jahr 2025 wegweisend sein, vielleicht sogar entscheidend, für die Zukunft des Teams.