„Die Vorfreude ist da, aber selbst wenn man die Rennen schon mehrfach gefahren ist, kommt vor dem Start die Nervosität auf. Da sitzt niemand cool im Bus und sagt: Wie jedes Jahr“, so Jannik Steimle über das anstehende „Opening Weekend“ der Klassikersaison. Der 28-Jährige wird sowohl beim Omloop Nieuwsblad am Samstag, als auch am Sonntag bei Kuurne-Brüssel-Kuurne starten.

„Ich hab im Winter sehr gut trainiert, leider bin ich bei der Valencia-Rundfahrt krank geworden und habe so die Ruta del Sol verpasst“, sagt Steimle. „Ich bin nicht so der Typ, der sich im Training so sehr quälen kann, wie in den Rennen. Deshalb ist es schade, dass mir die Renntage fehlen. Aber ich habe mir jetzt im Training so die Kante gegeben, das sollte passen“, sagt Steimle und lacht.

Die Klassiker sind für den Q36.5-Profi in diesem Jahr ein großes Ziel. „Ich habe mich gezielt vorbereitet, mit meinem neuen Trainer Clemens Hesse hart daran gearbeitet, dass ich direkt zu Beginn der Klassiker in sehr guter Form bin. Leider kam da jetzt die Krankheit dazwischen, aber ich denke, das wird sich nur zum Auftakt auswirken. Ab Mitte März sollte es dann richtig passen“, ist Steimle zuversichtlich. In der Vergangenheit hat er sein Top-Niveau meist erst im Mai erreicht, das soll sich nun ändern.

Pidcock als Kapitän Siegfahrer

Mit der Ankunft von Tom Pidcock im Team hat sich viel verändert. „Ja, da ist definitiv ein Aufschwung zu spüren. Es macht einfach richtig viel Spaß und solch ein Leader wie Tom verändert das Team. Auch für mich persönlich ist es gut, etwas mehr im Schatten zu fahren und mich voll einbringen zu können. Wenn du einen Kapitän hast, der um den Sieg fährt, macht dich das auch selbst stärker“, sagt Steimle.

Am Opening Weekend wird Steimle an der Seite von Pidcock starten, versuchen den Leader so gut es geht zu unterstützen. „Ich weiß, worauf es ankommt und bin mir sicher, dass Tom von mir profitieren kann. Ich habe den Motor, um weit ins Finale zu kommen und werde versuchen, ihn bestmöglich zu unterstützen“. Doch das Team will sich auch bei den Rennen ohne Pidcock nicht verstecken. „Wir haben dann keinen Superstar, aber müssen uns nicht verstecken. Mit Fabio (Christen), Frederik Frison oder auch Nickolas Zukowsky, Rory Townsend und mit mir haben wir gute Fahrer. Das konnte man im vergangenen Jahr sehen, wo wir mit Kamil Malecki bei Ronde und Roubaix in den Top20 waren.“

Steimles Rennprogramm im Frühjahr kann sich sehen lassen. Nach den ersten Rennen in Belgien steht Training an, dann geht es zu Tirreno-Adriatico. Danach dann zum Kopfsteinpflaster-Rennen Grand Prix de Denain – das er im vergangenen Jahr gewinnen konnte. Dann beginnt die ganz heiße Phase der belgischen Klassiker. „Das sind ganz besondere Rennen, man spürt bei den Klassikern, dass dort das Herz des belgischen Radsports schlägt. Wir sind als Team extrem motiviert, uns dort bestmöglich zu zeigen“, sagt Steimle.