
Das Rennen über die „weißen Straßen“ der Toskana wurde in nur wenigen Jahren zum prestigeträchtigen Klassiker. Die wundervolle hügelige Landschaft als perfekte Kulisse für packenden Radsport – Staub, Leiden, epische Attacken, großartige TV-Bilder und harte sportliche Kämpfe – Strade Bianche bietet alles, was guter Radsport-Kitsch braucht.
In den vergangenen Jahren wurde die Strecke immer anspruchsvoller. Nun packt die Organisation für die 19. Auflage noch einmal etwas obendrauf – einen zusätzlichen Gravelsektor. Die Anzahl der Schotterabschnitte erhöht sich bei den Männern damit auf 16 – satte 81,7 der insgesamt 213 Kilometer führen 2025 über unbefestigte Wege! Auch das Frauenrennen hat mehr Schotter bekommen – es sind nun 13 Sektoren und 50,3 von insgesamt 136 Kilometern Gravel. Das Finale bleibt unverändert – der supersteile Santa Caterina-Anstieg führt zur Einfahrt in den berühmten Piazza del Campo.
Ob die Veränderung der Strecke dem Rennen gut tut, oder eher etwas die Spannung nimmt, bleibt abzuwarten. Im vergangenen Jahr siegte Tadej Pogacar mit einem 80-Kilometer-Solo – was passiert in diesem Jahr?
Die Vorschau wird präsentiert von Q36.5
Strecke von Strade Bianche 2025

Nach dem Start in der Nähe der Festung Fortezza Medicea in Siena geht es gen Süden. Zunächst werden die ersten Hügel auf Asphalt genommen, dann geht es in den ersten Schotterabschnitt – 4,4 Kilometer geradeaus, leicht bergab – ein Vorgeschmack, auf das was noch kommt. Sektor 2 (4,8 km) folgt nur wenig später und hat es bereits in sich. Der dritte Abschnitt ist wieder mehr als vier Kilometer lang.

Der nächste Sektor trägt den Namen „La Piana“ (Sektor 4) und gehört seit der Premiere des Rennens zur Strecke. Er ist zwar ohne große Steigung, aber mit mehr als sechs Kilometer Länge durchaus happig.

Anschließend geht es hinauf nach Montalcino und wenig später ist der südlichste Punkt des Rennens erreicht. Rund 75 Kilometer sind absolviert, wenn es in einen heftigen Abschnitt des Rennens geht. Die Schottersektoren 5 und 6 haben es in sich, sind sehr hart und folgen direkt nacheinander, nur durch einen Kilometer Asphaltstraße getrennt. Es geht durch den Ort Buonconvento zum neuen Schottersektor „Serravalle“ (Sektor 7), der satte 9,3 Kilometer lang ist!
Anschließend bleibt nur wenig Zeit sich zu erholen, denn zum Sektor 8 sind es wieder nur rund 1000 Meter. Dieser Sektor „San Martino in Grania“ ist ebenfalls mehr als neun Kilometer lang und führt in Teilen bergan.
Sektor 9 ist eine der Schlüsselstellen des Rennens. „Monte Sante Marie“ beginnt in Ponte del Garbo und ist mit 11,5 Kilometern der härteste Sektor. Steil bergauf, steil bergab – auf Schotter!

Es folgt Sektor 10, und anschließend geht es auf die Schlussrunde.


Etwas mehr als 50 Kilometer vor dem Ende geht es dann auf die im vergangenen Jahr neu eingeführte Schlussrunde. Erst über Colle Pinzuto und dann den bis zu 15% steilen Le Tolfe hinauf. Diese beiden Anstiege werden später nochmals erklommen.
Auf der Schleife geht es nach Le Tolfe nach Norden, über den Strada del Castagno. Anschließend wieder südwärts über Montechiaro zurück zum Colle Pinzuto und dann wieder über den Le Tolfe.
Etwas mehr als neun Kilometer vor dem Ende geht’s dann links weg und zum Finale nach Siena.
Das Finale

Auf den letzten Kilometern geht es noch einmal zur Sache und steil hinauf zum Ziel. Etwa 900 m vor dem Ende, kurz nach dem Tor von Fontebranda, beginnt das Steinpflaster, wenig später wird es giftig steil! Auf der Via Santa Caterina sind es satte 16 %! Oben angekommen dann eine scharfe Rechtskurve in die Via delle Terme und dann in die Via Banchi di Sotto. Erst rund 150 m vor dem Ende rechts in die Via Rinaldini – wer siegen will, sollte hier vorn sein. Dann hinab zum Ziel auf der Piazza del Campo.

Die Schotter-Sektoren von Strade Bianche 2025
1) „Vidritta“: ★ 4.4 km
2) Bagnaia: ★★★ 4.8km
3) Radi: ★★ 4.4 km
4) La Piana: ★★ 6.4 km
5) Lucignano d’Asso: ★★★★ 11.9 km
6) Pieve a Salti:★★★★ 8.0km
7) Serravalle: ★★★ 9.3 km
8) S.Martino in Grania: ★★★★★ 9.4 km
9) Monte Sante Marie: ★★★★★ 11.5 km
10) Monteaperti: ★★ 0.6 km
11) Colle Pinzuto: ★★★★ 2.4 km
12) Le Tolfe: ★★★★ 1.1 km
13) Strada del Castagno: ★★ 0.7 km
14) Montechiaro: ★★ 3.3 km
15) Colle Pinzuto: ★★★★ 2.4 km
16) Le Tolfe: ★★★★ 1.1 km
Die Favoriten
Mit Tadej Pogacar am Start ist die Favoritenrolle klar! Der Weltmeister ist der Top-Favorit und macht alle anderen Teilnehmer zu Außenseitern. Doch auch Pogacar muss den Schotter erst bezwingen! Mit Tom Pidcock ist ein weiterer Ex-Champion am Start – er gewann vor zwei Jahren. Schon zwei Mal, genau wie Pogacar, jubelte Michal Kwiatkowski auf der Piazza del Campo – bei ihm liegen die Siege allerdings recht lang zurück – 2014 und 2017 holte „Kwiato“ den Sieg bei Strade Binache.
Mit Tim Wellens, Mathias Vacek, Marc Hirschi, Pello Bilbao, Diego Ulissi, Kévin Vauquelin, Matej Mohorič, Romain Grégoire, Toms Skujiņš … sind eine ganz Reihe von starken Fahrern für diese Art von Rennen dabei. Der etwas schwerere Parcours dürfte Pogacar zusätzlich entgegenkommen. Sein Team ist stark genug, das Rennen zu kontrollieren und dann seinen Angriff vorzubereiten. Was kann die Konkurrenz entgegensetzen? In die frühe Gruppe des Tages zu gehen, dürfte viel Energie kosten, zumal die UAE-Mannschaft von Pogacar auch eine starke Gruppe an der kurzen Leine halten kann. Vermutlich wird die Konkurrenz Pogacar das Rennen machen lassen, und dann schauen, was möglich ist.
Abgesehen von Pogacar lassen sich zwischen den Konkurrenten im Kampf um das Podium wenig Unterschiede ausmachen. Die Tagesform, taktisches Geschick und auch etwas Glück werden den Ausschlag geben, wer in den Kampf um das Podium eingreifen kann.
***** Tadej Pogacar
**** Tom Pidcock, Marc Hirschi
*** Vacek, Van Eetvelt, Grégoire
** Scaroni, Skujiņš, Vauquelin, Simmons,
* Bilbao, Bettiol, Healy, Kwiatkowski, Tulett, Johannessen, Madouas
Start:11:20 Uhr
Ziel: 16:45 Uhr
Startliste:
Data powered by FirstCycling.com
Das Rennen der Frauen ist 136 Kilometer lang und führt nun über 13 Schottersektoren. Das Finale ist identisch. Die Frauen tragen ihr Rennen vor den Männern aus. Die Zielankunft wird gegen 13:30 Uhr erwartet.
Die Schottersektoren im Rennen der Frauen:
1) km 14.2 al km 18.6 – 4.4 km
2) km 19.2 al km 24.0 – 4.8 km
3) km 30.1 al km 34.5 – 4.4 km
4) km 40.7 al km 47.1 – 6.4 km
5) km 48.9 al km 58.3 – 9.3 km
6) km 59.8 al km 69.2 – 9.4 km
7) km 82.3 al km 82.9 – 0.6 km
8) km 86.7 al km 89.1 – 2.4 km
9) km 93.0 al km 94.1 – 1.1 km
10) km 96.4 al km 97.1 – 0.7 km
11) km 110.2 al km 113.4 – 3.3 km
12) km 116.9 al km 119.3 – 2.4 km
13) km 123.2 al km 124.3 – 1.1 km
