Tadej Pogacar (Foto: © Cor Vos)

Tadej Pogacar (UAE Team Emirates – XRG) hat die 19. Auflage des Schotter-Klassikers Strade Bianche gewonnen. Zweiter wurde Tom Pidcock (Q36.5 Pro Cycling). Rang drei ging an Pogacars Teamkollegen Tim Wellens.

Pogacar war mehr als 75 Kilometer vor Ziel in die Offensive gegangen und hatte sich gemeinsam mit Pidcock aus dem Feld gelöst. Etwa 50 Kilometer vor dem Ende stürzte Pogacar in einer Linkskurve, konnte aber wieder zu Pidcock aufschließen. 18 Kilometer vor dem Ende attackierte Pogacar dann im vorletzten Schotterabschnitt erneut und löste sich von Pidcock. Als Solist fuhr er am Ende souverän zum Sieg.

Das Rennen: 213 Kilometer, davon mehr als 81 über Schotterwege. Start & Ziel in Siena.

Profil Strade Bianche 2025

Was sonst so passierte: Die frühe Ausreißergruppe bildeten Johan Price-Pejtersen (Alpecin – Deceuninck), Stan Dewulf (Decathlon AG2R La Mondiale), Lewis Askey (Groupama – FDJ), Connor Swift ( Ineos Grenadiers), Simone Petilli (Intermarché – Wanty), Albert Withen Philipsen (Lidl – Trek), Mark Donovan (Q36.5 Pro Cycling), Pepijn Reinderink (Soudal Quick-Step), Anders Foldager (Jayco AlUla) und Fabian Weiss (Tudor Pro Cycling). Das UAE-Team übernahm wie erwartet die Kontrolle im Feld.

Das Feld dünnte sich unter dem Tempodiktat der UAE-Teams immer weiter aus. Rund 80 Kilometer vor dem Ende konnten nur noch Pidcock, Healy und Adria Pogacar und seinem Helfer Tim Wellens folgen. Es war Pidcock, der dann 78,5 Kilometer vor dem Ende den Angriff setzte und nur Pogacar ging mit. Schnell holten sie die Spitze ein. Pogacar forcierte erneut und löste sich mit Pidcock. Swift konnte den Anschluss ans Spitzenduo noch einmal herstellen.

Rund 50 Kilometer vor dem Ende stürzte Pogacar. Er musste im Anschluss noch einmal das Rad wechseln. Swift musste ausweichen und wurde durch den Sturz Pogacars aufgehalten. Pidcock lag somit allein an der Spitze, doch Pogacar schloss rund fünf Kilometer später wieder auf. Swift hatte versucht, Pogacar bei dessen Aufholjagd zu folgen, musste aber reißen lassen.

Rund 33 Kilometer vor dem Ende teilte sich die Verfolgergruppe. Wellens, Healy, Adria und Bilbao holten Swift wenig später ein. Vorn löste sich Pogacar 18 Kilometer vor dem Ende von Pidcock.

Aus der Verfolgergruppe löste sich Wellens, nachdem er lange dort keine Tempoarbeit machen musste, weil Kapitän Pogacar voraus fuhr. Er holte sich so Rang drei.

Erkenntnisse des Tages:

  • Selbst der beste Radsportler der Welt macht Fehler. Eine Kurve falsch eingeschätzt – batsch, lag Pogacar auf dem Asphalt. Er hat sich glücklicherweise nur leicht verletzt, konnte weiterfahren und den Sieg holen. Doch dieser Sturz zeigte mal wieder, wie schnell aus einem scheinbar sicheren Triumph eine Tragödie werden kann.
  • Starkes Rennen von Connor Swift! Erst in der Ausreißergruppe des Tages, dann konnte er Pogacar und Pidcock folgen. Nach dem Sturz des Weltmeistern fiel er dann bei dessen Aufholjagd zurück.
  • Abstand halten – sowohl bei den Männern, als auch den Frauen waren die Begleitmotorräder wieder sehr oft zu nah vor den SportlerInnen.
  • FDJ – SUEZ hat im Frauenrennen taktisch klug agiert. Muzic ging die Attacke im Finale mit, während Labous für Vollering den Angriff vorbereitete. Muszic konnte dann nach der Einholung noch für Vollering arbeiten. „Wir waren zu keinem Zeitpunkt in Panik, hatten ja Evita (Muzic) vorn“, sagte Labous im Ziel.
  • UAE holt mit Wellens einen weiteren Podestplatz – für den Belgier durchaus ein großer Erfolg, den er seiner Klasse, aber auch exzellentem Teamwork zu verdanken hat. Denn erst bereitete er Pogacar den Weg zum Sieg, dann profitierte er vom enteilten Kapitän – konnte sich in der Verfolgergruppe aus der Tempoarbeit raushalten und Kräfte sparen. Dann setzte er seine Attacke und holte Rang drei – so einfach kann Radsport sein.
  • Tom Pidcock holte verdient Rang zwei! Vor Pogacars Angriff (80km vor dem Ende) brachte er sich in eine sehr gute Ausgangsposition – direkt hinter Pogacar. Dann konnte er dem Angriff folgen und blieb bei Pogacar. Nach dessen Sturz hielt er nicht unnötig gegen, sodass ihm am Ende nicht die Energie komplett ausging. Ein starkes Rennen, mit Rang zwei belohnt.

Spannungspunkte – muss man gesehen haben? : 
**** Wie immer bei Strade Bianche – direkt ab Liveübertragungsbeginn einschalten, sonst verpasst man eine Vorentscheidung. Und gerade als die Kommentatoren die Ergebnisse der vergangenen 24 Monate aufsagten und man geneigt war einzunicken, lag Pogi auf der Straße. Es folgte mehr Spannung als erwartet. Insegsamt sehr sehenswert!

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Bei den Frauen siegte Demi Vollering (FDJ – SUEZ) vor Anna van der Breggen (SD Worx – Protime). Platz drei ging an Pauline Ferrand-Prévot (Team Visma | Lease a Bike). Im letzten Schotter-Sektor Le Tolfe (rund 12 Kilometer vor dem Ende) griff Vollering aus der kleinen Favoritinnengruppe an und nur Van der Breggen konnte folgen. In der steilen Anfahrt ins Zentrum von Siena ließ Vollering ihre Begleiterin dann stehen und holte den Sieg.

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