Profil der 5. Etappe der Fernfahrt Tirreno-Adriatico 2025

Die Entscheidung im Kampf um den Gesamtsieg wird wohl am Samstag bei der Bergankunft in Frontignano fallen. Doch auch das heutige fünfte Teilstück sollte man nicht unterschätzen. In Summe warten auf den 205 Kilometern von Ascoli Piceno nach Pergola sogar ein paar Höhenmeter mehr, als am Samstag. Mit fast 3600 Höhenmetern ist diese 5. Etappe das anspruchsvollste Teilstück des Rennens.

Die erste Hälfte der Etappe ist wellig, im Finale wird es dann noch anspruchsvoller. Gut möglich, dass die Klassementfahrer sich voll auf das Finale konzentrieren und starke Ausreißer mit so viel Vorsprung in die beiden Anstiege am Ende der Etappe gehen, dass sie den Tagessieg unter sich ausmachen.

Doch erneut könnte das Wetter eine Rolle spielen. Denn es ist wieder Wind mit mehr als 25 km/h vorhergesagt. So könnte es im Feld erneut stressig werden und sich Windstaffeln bilden. Der Gesamtführende Filippo Ganna wirkt bislang souverän, doch das UAE-Team würde sicher gern die Ausgangsposition vor der entscheidenden Etappe am Samstag verbessern.

Die Vorschau wird präsentiert vom Hotel HAUS AM HANG – das Rennrad-Hotel am Kalterer See in Südtirol


Die Strecke

Von Ascoli Piceno geht es nach Norden. Nach wenigen Kilometern beginnt die erste Steigung des Tages. Kein Monsterberg, aber vielleicht eine gute Chance für einen erfolgreichen Ausreißversuch. Es bleibt wellig und windanfällig. Rund 80 Kilometer vor dem Ende beginnt dann die erste kategorisierte Steigung des Tages. Immerhin fast 5 km mit rund fünf Prozent Steigung.

Das anspruchsvolle Finale beginnt dann rund 33 Kilometer vor dem Ende. Zunächst sechs Kilometer mit moderaten viereinhalb Prozent bergauf. Es folgt eine Abfahrt – die vor allem im unteren Teil durchaus knifflig ist und einige Kurven hat.

Dann folgt die letzte Steigung des Tages. Im unteren Teil nicht sehr steil, gibt es aber einen rund einen Kilometer langen Abschnitt mit rund 9% Steigung! Es geht dann unregelmäßig, von einigen Bergab-Passagen bis zum Gipfel – dieser ist 7 Kilometer vor dem Ende erreicht. Die folgende Abfahrt hat es in sich und endet knapp drei Kilometer vor dem Ende.

Die Anfahrt zum Ziel ist nicht sonderlich kompliziert – es geht aber durchaus bergauf.

Die Favoriten

Für den Sieg aus einer Ausreißergruppe kommen viele Fahrer in Frage! Ab Rang 64 in der Gesamtwertung beträgt der Rückstand auf Ganna schon mehr als fünf Minuten. Bei diesem Terrain sehen sicher einige Fahrer ihre Chance auf einen Sieg aus einer Gruppe. Da für den Samstag die Bergankunft wohl eine Sachen für die Klassementfahrer wird und der Sonntag wohl im Massensprint entschieden wird, ist diese Etappe für einige die letzte Chance im Rennen. Das motiviert zusätzlich. Und sollte sich tatsächlich früh im Rennen zeigen, dass viele starke Fahrer in die Gruppe wollen, sehen da auch immer ein paar Fahrer mit überschaubarem Rückstand die Chance, Zeit im GC gutzumachen. Da würden natürlich Ineos und UAE massiv gegensteurn. Das könnte zu einem schnellen, harten und möglicherweise spannenden Rennen führen.

Es ist auch ein ähnliches Szenario wie am Donnerstag möglich, wo am Ende eine Favoritengruppe den Sieg unter sich ausmacht. Der Name Mathieu van der Poel fällt einem beim Blick auf das Terrain sofort ein. Auch für ihn ist es wohl die letzte Chance auf einen Etappensieg. Tom Pidcock wäre ein Kandidat, oder auch der extrem starke Rick Pluimers. Doch man muss am letzten Anstieg wohl mit Attacken der GC-Fahrer rechnen. Und viel Zeit bleibt dann nicht mehr, Lücken zu schließen. Ben Healy wird vermutlich wieder 1 bi 5 „Ben Healy-Attacken“ zünden und Ayuso würde die Bergfestigkeit von Ganna auch mal testen, wenn sich die Chance ergibt. Man darf gespannt sein – diese Etappe bietet viele taktische Optionen und einige Rennszenarien.

*****
**** Mathieu van der Poel, Ben Healy
*** Ayuso, Ganna, Pidcock, Pluimers
** Vauquelin, Vendrame, Ciccone, Gregoiere, Hirschi
* Aranburu, Gee, Adria, Del Toro

Start: 10:35 Uhr
Ziel: 15:45 Uhr


Auch lesen: Die Etappen von Tirreno-Adriatico 2025