Magnus Sheffield (Foto: © Cor Vos)

Magnus Sheffield von Ineos Grenadiers hat die Schlussetappe von Paris-Nizza gewonnen. Der 22-jährige US-Amerikaner hatte sich etwa 30 km vor dem Ziel aus der Gruppe der Favoriten gelöst, konnte zur Ausreißergruppe aufschließen und schließlich als Solist die Ziellinie in Nizza überqueren. 29 Sekunden nach ihm folgte Matteo Jorgenson (Visma | Lease a Bike), der sich damit den Gesamtsieg der Fernfahrt sicherte. Sechs Sekunden später kam Felix Gall (Decathlon AG2R La Mondiale) als Dritter ins Ziel.

Florian Lipowitz (Red Bull Bora-hansgrohe) wurde Sechster mit einem Rückstand von 1:01 Min. und behauptete damit den 2. Platz im Klassement (und den Sieg der Nachwuchswertung). Seinen Platz auf dem Podium verteidigte auch Thymen Arensman als Dritter.

Die Punktewertung von Paris-Nizza ging an den sehr engagierten Mads Pedersen (Lidl-Trek), die Bergwertung rettete Thomas Gachignard (TotalEnergies) knapp vor Michael Storer (Tudor) ins Ziel.

Die 8. Etappe: 

Die Schlussetappe der diesjährigen Fernfahrt führte mit Start und Ziel in Nizza noch einmal über schwere 119,9 km. Mit dem Col de la Porte, der Cote de Peille, dem Col d’Eze und Col de Quatre Chemins standen vier knackige Anstiege auf dem Programm des Rennens, das mit einer zehn Kilometer langen Abfahrt endete. Die kurze Etappe war prädestiniert für Attacken. Schon lange vor dem Ziel war das Feld bei sonnigem Wetter dank angriffslustiger Fahrer in mehreren Gruppen unterwegs – so blieb es spannend bis ins Finale, bei dem Magnus Sheffield als Solist jubeln durfte.

Was sonst so passierte:

Vom Start weg gab es erste Attacken. Einer, der dabei gehörig mitmischte, war Mads Pedersen. Kaum war er einmal gestellt, war er auch schon wieder ausgebüxt. Auf der Abfahrt vom Col de la Porte fuhr er einen Vorsprung von über einer Minute heraus. Dahinter folgte eine Gruppe mit rund 30 Fahrern, in denen Ineos Grenadiers aufs Tempo drückte – Matteo Jorgenson hatte zu diesem Zeitpunkt keinen Teamkollegen mehr an seiner Seite. Im Anstieg konnten Felix Gall und Aleksandr Vlasov zu Pedersen aufschließen und einen kleinen Vorsprung herausfahren – die Favoritengruppe dahinter war noch kleiner geworden. Ineos schickte mit Magnus Sheffield den Sechsten im Klassement nach vorne und setzte damit das Gelbe Trikot unter Druck. Jorgenson reagierte und löste sich aus der Favoritengruppe – Lipowitz verpasste diese Attacke. Sheffield fuhr schließlich als Solist über den letzten Berg und ließ sich den Tagessieg nicht mehr nehmen. Sein Landsmann Jorgenson konnte sich kurz nach ihm als Tageszweiter über den Gesamtsieg freuen.

Erkenntnisse des Tages:

– Matteo Jorgenson war frühzeitig isoliert und hatte keinen Helfer mehr an seiner Seite, während Ineos Grenadiers und Red Bull Bora-hansgrohe dank numerischer Überzahl Angriffe lancieren konnten. Doch der US-Amerikaner blieb cool – und löste sich dann ca. 26 km vor dem Ziel aus der Favoritengruppe, nachdem Ineos mit Magnus Sheffield angegriffen hatte. Er beendete die Etappe als Zweiter und sicherte sich den Gesamtsieg – absolut verdient!

– Florian Lipowitz hatte heute keine Chance, das Gelbe Trikot anzugreifen, auch wenn die Mannschaft zwischenzeitlich attackiert hatte. In der rennentscheidenden Phase konnte er Matteo Jorgenson nicht folgen – damit war seine kleine Chance auf den Gesamtsieg vorbei. Am letzten Anstieg konnte er den wiedererstarkten Aleksandr Vlasov als Relaisstation nutzen und den 2. Platz in der Gesamtwertung sichern. Bei seinem ersten wirklichen Leistungstest in der Saison gleich aufs Podium einer schweren einwöchigen Rundfahrt zu fahren: Die Fernfahrt hätte für den 24-jährigen Deutschen nicht viel besser ausgehen können.

– Ineos Grenadiers war auch auf der heutigen Etappe mit Thymen Arensman, Tobias Foss und Magnus Sheffield sehr aktiv und wurde gleich zweifach belohnt: Magnus Sheffield gelang sein erster Sieg bei einem WorldTour-Rennen, zudem gewannen sie mit drei Fahrern in der Top 10 die Mannschaftswertung der Fernfahrt.

– Mads Pedersen machte heute dort weiter, wo er gestern aufgehört hatte. Ob mit einer Gruppe oder als Solist: Bis zum letzten Anstieg lag er eigentlich immer vorne. Die Etappe beendete er schlussendlich auf dem 20. Rang. Nach schwachem Start auf der 1. Etappe hat er sich das Grüne Trikot bei Paris-Nizza mehr als verdient. Wahrlich ein Sektkorkenknall-Tag für sein Team, nachdem Jonathan Milan kurz zuvor die finale Etappe von Tirreno-Adriatico und damit ebenfalls das Grüne Trikot gewonnen hatte.

Spannungspunkte:

*** Rund um Nizza schien die Sonne – die verbliebenen Fahrer dankten es mit einer richtig spannenden, abwechslungsreichen Etappe

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