Neilson Powless (Foto: © Cor Vos)

Neilson Powless (EF Education – EasyPos) hat die 79. Auflage von Dwars door Vlaanderen gewonnen. Der US-Amerikaner setzte sich im Sprint gegen drei Fahrer vom Team Visma | Lease a Bike durch und holte sich den Sieg. Wout van Aert wurde Zweiter, Tiesj Benoot Dritter und Matteo Jorgenson rollte als Vierter über die Ziellinie.

Den Sprint der Verfolger um Rang fünf gewann Mads Pedersen (Lid-Trek) vor Tibor Del Grosso (Alpecin – Deceuninck).

Das Rennen: 

Was sonst so passierte: Die frühe Fluchtgruppe bildeten Taco van der Hoorn (Intermarché-Wanty), Joshua Giddings (Lotto), Lewis Askey (Groupama-FDJ), Mikkel Bjerg (UAE Emirates-XRG), Fabio Christen (Q.36.5), Rasmus Pedersen (Decathlon AG2R), Ceriel Desal (Wagner Bazin WB) und Petr Kelemen (Tudor). Ihr Vorsprung blieb aber überschaubar. Rund 100 Kilometer vor dem Ende lagen sie rund eine Minute voraus. Dann ging es in die Cote de Trieu und Visma | Lease a Bike erhöhte das Tempo. Das Feld brach auseinander und der Rückstand zu den Ausreißern schmolz zusammen. Powless, Tarling und Fabio Van den Bossche machten sich auf dem Weg nach vorn.

Etwas mehr als 70 Kilometer vor dem Ende drückte im Feld Visma | Lee a Bike aufs Tempo und löste sich mit mehreren Fahrern. Sie schlossen 70 Kilometer vor dem Ende zur Spitze auf. Tarling wurde durchgereicht, Van den Bossche, Bjerg, Rasmus Pedersen und Powless konnten dem Visma-Trio Van Aert, Benoot und Jorgenson folgen.

Als es das zweite Mal die Trieu hinauf ging, fiel die Spitze auseinander. Es blieb nur Powless beim Visma-Trio Van Aert, Benoot und Jorgenson. Hinter der Spitze wurde in der Verfolgergruppe immer wieder attackiert. Es lösten sich immer wieder kleine Gruppen, wurden aber wieder eingeholt. Erst rund 20 Kilometer vor dem Ende entstand dann eine Gruppe mit Pedersen, Küng, Del Grosso, Segaert, Livyns und De Bondt, die gut zusammenarbeiteten.

An der Spitze blieben die vier Fahrer zusammen, das Visma-Team unternahm keine größeren Anstrengungen, Powless abzuschütteln. Im Sprint setzte sich dieser dann gegen Wout van Aert überraschend durch.

Erkenntnisse des Tages:

  • Ein „3 gegen 1“ zu verlieren ist extrem bitter. Visma setzte auf den sprintstarken Van Aert – doch dieser unterlag. So völlig überraschend war dies nicht unbedingt, denn Van Aert wirkte an den Anstiegen komplett am Limit. Dennoch setzte das Visma-Team auf einen Sprint. Im Nachhinein ein Fehler, den Van Aert auf seine Kappe nahm, im Interview nach dem Rennen. Er nannte es „egoistisch“, diesen Sieg unbedingt zu wollen und die Kollegen für ihn einzuspannen. Eine klare Aussage!
  • Powless holt einen Überraschungssieg – doch unverdient ist dieser nicht! Er fuhr ein extrem starkes Rennen und schien einer der stärksten Fahrer im Rennen zu sein. Mit Blick auf die Ronde am Sonntag dürfte er nun viel Selbstvertrauen getankt haben.
  • Saustark fuhr Tibor Del Grosso! Der 21-Jährige zeigte ein extrem gutes Rennen und wurde mit Rang sechs belohnt. Diesen jungen Mann sollte man im Auge behalten.
  • Pech hatte Stefan Küng, der wohl in der entscheidenden Phase mit technischen Problemen zu kämpfen hatte und erst nach einigen Kilometern das Rad wechseln konnte, als die Visma-Gruppe bereits davongezogen war.

Spannungspunkte – muss man gesehen haben? : 

**** Eines der interessantesten Finales in dieser Saison!

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Im Rennen der Frauen siegte Elisa Longo Borghini (UAE Team ADQ) als Solistin. Den Sprint um Rang zwei gewann Lotte Kopecky (Team SD Worx – Protime) vor Elisa Balsamo (Lidl – Trek). Liane Lippert (Movistar) wurde Sechste.