UAE wackelt kurz, aber Pogacar liefert souverän ab
Am Ende lief es bei der Flandern-Rundfahrt so, wie viele es erwartet hatten: Tadej Pogacar stiefelte am Oude Kwaremont davon und holte sich im Solo den Sieg. Doch es war kein Sieg nach Standard-Fahrplan – zumindest zwischendurch. Denn nachdem die starke Gruppe um Stefan Küng, Filippo Ganna und auch Tiesj Benoot sich aus dem Feld abgesetzt hatten, musste das UAE-Team mächtig ackern. Nachdem mehrere Helfer durch den Massensturz vor dem Eikenberg aufgehalten oder gestürzt waren, mussten Mikkel Bjerg, Antonio Morgado und Nils Politt den Großteil der Arbeit machen. Zwar kam Florian Vermeersch nochmals zurück, viel helfen konnte er nach der Aufholjagd aber nicht mehr.
Es wirkte einen Moment, als würde UAE das Rennen tatsächlich entgleiten. Doch Pogacars Teamkollegen opferten sich auf. Politt zog über den Hotond noch einmal voll durch und hatte seinen Job dann erledigt. Pogacar kam so wieder in die Position, dem ursprünglichen Plan folgen zu können – am vorletzten Oude Kwaremont draufdrücken, dem Rennen den Stempel aufdrücken. Danach spielte er es zu Ende, wie es eben nur Ausnahmefahrer können. Nach drei, vier oder sechs Attacken gehen selbst den allerbesten Fahrern nach mehr als 200 harten Kilometern die Lichter aus. Nicht so bei Pogacar. Er setzt dann eben noch die eine Attacke, lässt noch eine folgen.
Es gewinnt der stärkste Fahrer im Rennen verdient das Monument in Flandern. Der Giro-Sieger, Tour-Sieger, Lüttich-Sieger, Lombardei-Sieger, Weltmeister ist nun erneut auch Ronde-Sieger. Die Frage nach dem besten Radfahrer der Welt stellt sich nicht. Pogi – mehr als beeindruckend!