Der mutige Küng hat Spaß
Im Interview nach dem Rennen (siehe unten) sagte Stefan Küng, dass der Plan für die Flandern-Rundfahrt eigentlich eine etwas defensivere Gangart vorsah. Doch es war der Schweizer, der das Rennen nach dem Molenberg endgültig öffnete und mit seinem Angriff das frühe Finale einläutete. Eine mutige Attacke, die einmal lanciert keinen Weg mehr zurück offen lässt. All In, rund 100 Kilometer vor dem Ende. Stefan Küng ist nicht für die bestmögliche Platzierung gefahren, sondern auf Angriff – gegen die Top-Fahrer und Überflieger Tadej Pogacar und Mathieu van der Poel.
Der Angriff war keine aussichtslose oder verzweifelte Aktion – sondern clever und genau im richtgen Moment. Denn Küng initiierte so eine starke Gruppe, während im Feld UAE zwischenzeitlich beinahe die Helfer ausgingen. Beinahe nur, und Pogacar am Ende (auch dank seines Teams) stark genug, diesen Angriff abzuwehren.
Für Stefan Küng war es Rang sieben – ein gutes Ergebnis, wie er bei den großen Rennen schon einige eingefahren hat. Dwars door Vlaanderen, Paris-Roubaix, E3-Harelbeke – Küng stand schon mehrfach bei den Klassikern auf dem Podium – der ganz große Sieg fehlt. Genau darum geht es für den Schweizer nun – mutig fahren, Top-Resultate riskieren, für die Chance auf den Sieg. Und ganz offensichtlich macht diese Art Rennen zu fahren Stefan Küng großen Spaß. Den Fans sowieso!