
Es ist der Auftakt der Ardennen-Woche, der erste Teil des „Ardennen Triple“ – es folgen Fleche Wallonne am Mittwoch und dann das Ardennen-Monument in Lüttich am folgenden Sonntag. Rennen für Puncheure und bergfeste Allrounder – mit viel Prestige und Historie. Das Amstel Gold Race ist zwar nicht ganz so alt wie das erstmals 1892 ausgetragene Lüttich-Bastogne-Lüttich, kommt aber inzwischen bereits auf 59 Austragungen und zählt ebenfalls zu den angesehenen Klassikern. Das „Bierrennen“ durch die Region Limburg hat für die Niederländer und Niederländerinnen eine besondere Bedeutung.
Das Amstel ist ein langes, anspruchsvolles Rennen für die Punchere im Peloton. Im Vergleich zum Monument in Lüttich aber nicht ganz so schwer und bietet so unterschiedlichen Fahrertypen Chancen. Das Wahrzeichen des „Bier-Rennens“ ist der Cauberg in Valkenburg, bei vielen Austragungen fiel dort die Entscheidung. In diesem Jahr rückt der Cauberg wieder tief in das Finale des Rennens. Denn der Weg zum Ziel, nur etwas mehr als zwei Kilometer nach der Steigung in der kleinen Ortschaft Berg en Terblijt, führt in diesem Jahr wieder über den Anstieg zum Cauberg. In den vergangenen Jahren hatte man in der Anfahrt zum Ziel den Cauberg „rechts liegengelassen“.
Die Strecke wurde in den vergangenen Jahren mehrfach geändert – durchaus mit großem Erfolg! Denn einige Zeit verlief das Rennen meist nach dem gleichen Schema ab, zuletzt aber war es oft höchst unterhaltsam. Was die neue Änderung bewirkt, wird man abwarten müssen.
Wer beim Amstel ganz weit vorn landen kann, zählt meist auch bei den anderen beiden Ardennen-Rennen zum Favoritenkreis. Doch es gab in der Vergangenheit nur zwei Fahrer, denen das „Ardenne Triple“ in einem Jahr gelang – Davide Rebellin und Philippe Gilbert.
Die Vorschau wird präsentiert von Q36.5
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Die Strecke

Gestartet wird das Rennen auch in diesem Jahr in Maastricht. Anschließend geht es zunächst nordwärts, dann gen Osten und schließlich wieder zurück gen Maastricht. Der Parcours hat unterschiedliche Schleifen durch die Region, auf denen das Ziel mehrfach durchfahren wird.
Während vor einigen Jahren bereits früh im Rennen der Cauberg angefahren wurde, geht es nun über Gulpen etwas südlich des Zielorts vorbei und dann wieder gen Osten auf eine große Schleife ins Dreiländereck. Die erste Cauberg-Passage bei den Männern wurde wegen des Frauenrennens gestrichen. Denn dadurch konnte das Frauenrennen verlängert und ihr Parcours deutlich schwerer gestaltet werden. „Es war ein ziemliches Puzzle, das wir zusammensetzen mussten, aber wir sind stolz darauf, dass wir es geschafft haben. Natürlich müssen wir dafür sorgen, dass die beiden Rennen nicht miteinander kollidieren, aber wir müssen zum Beispiel auch die Anzahl der Passagen in Valkenburg und die Live-Übertragung im Fernsehen berücksichtigen. Deshalb starten die Frauen früher als die Männer“, erklärte Renndirektor Leo van Vliet damals die Veränderung. Die Frauen kommen so auf insgesamt 157,3 Rennkilometer und müssen dabei satte 22 Anstiege meistern.
Auf der großen Schleife im Dreiländereck wird bei den Männern sogar ein kleines Stück durch Deutschland gefahren, dann geht es über Gulpen und Hulst nach Valkenburg. Erst nach 173 Kilometern geht es das erste Mal den Cauberg hinauf und genau 82,6 Kilometer vor dem Ende wird dann das Ziel erstmals passiert und es geht auf die zweite Schleife. Über Geulhemmerberg, Keederberg und Bemelerberg fährt das Peloton wieder gen Süden zum Loorberg und anschließend über den Gulpenberg zurück gen Norden. Wenig später beginnt die finale Phase des Rennens.
Nach Loorberg und Gulpenberg geht es dann ab dem Kruisberg (42,5 km vor dem Ende) mit Anstiegen Schlag auf Schlag. Innerhalb von 10 Kilometern warten mit Kruisberg, Eijserbosweg, Fromberg und dem gefürchteten Keutenberg gleich vier steile Anstiege. Durchaus möglich, dass hier bereits eine Vorentscheidung fällt.
Nach dem Keutenberg führt die Strecke auf einem windanfälligen Höhenzug entlang in Richtung Cauberg. Dieser wird dann 22 km vor dem Ende zum letzten Mal erklommen.
Die erneut veränderte finale Runde

Ist der Cauberg geschafft, sind es nur noch zweieinhalb Kilometer bis zum Ziel.
Die Favoriten
Die letzten vier Sieger hießen Thomas Pidcock, Tadej Pogacar, Michal Kwiatkowski und Wout Van Aert. Abgesehen von Kwiatkowski sind alle am Start. Top-Favorit dürfte nach den vergangenen Rennen wohl Tadej Pogacar sein. Er ist auf diesem Terrain aktuell der stärkste Fahrer. Doch das Amstel bietet auch taktisch Möglichkeiten, das Rennen zu seinen Gunsten zu beeinflussen. Doch für die Konkurrenz wird es nicht leicht, das starke UAE-Team um Pogacar in die Defensive zu bringen.
Es gibt weitere Namen, die in einer Favoritenliste nicht fehlen sollten. Marc Hirschi beispielsweise, oder Maxim van Gils, Michael Matthews und natürlich Remco Evenepoel. Der Belgier hat sich beim Pfeil von Brabant überzeugend zurückgemeldet und bei seinem ersten Saisonrennen direkt den Sieg eingefahren. Sein Soudal-QuickStep-Team ist ebenfalls sehr stark aufgestellt. Mit dabei auch Maximilian Schachmann, der in herausragender Form ist und eine taktische Option bietet.
Ebenfalls zu den Favoriten zählt Ben Healy. Der tempofeste Ire hat eine super Form und zählt gerade auf diesem Terrain zu den stärksten Fahrern im Peloton. Thibau Nys sollte man auch auf dem Zettel haben und Fahrer wie Valentin Madouas, Joseph Blackmore, Dylan Teuns und Kévin Vauquelin muss man auf diesem Terrain stets im Auge behalten!
***** Tadej Pogacar
**** Remco Evenepoel
*** Van Aert, Healy, Aranburu, Pidcock
** Van Gils, Hirschi, Blackmore, Vauquelin, Nys, Powless
* Matthews, Schachmann, Teuns, Madouas, Skjelmose, Laurance, Grégoire
Start: 10:40 Uhr
Ziel: ~17 Uhr
Data powered by FirstCycling.com
Das Rennen der Frauen führt über 157,3 Kilometer. Sie müssen 22 Anstiege bewältigen. Alle Infos zum Rennen gibt es hier. Die Startliste bei Firstcycling ist hier zu finden.