
Das große Finale der Ardennen-Trilogie – das Monument Lüttich-Bastogne-Lüttich. Nach dem Amstel Gold Race und dem Fleche Wallonne steht nun das schwerste der drei Rennen an. Satte 4500 Höhenmeter hat die „La Doyenne“ (die Älteste) und ist eines der prestigeträchtigsten Rennen mit ganz viel Historie. Die Premiere gab es 1892 (!) und in den Siegerlisten stehen die ganz großen Namen des Radsports auf. Und natürlich heißt der Rekordsieger Eddy Merckx – mit fünf Siegen.
Das Rennen ist eine Angelegenheit für die Top-Kletterer und Puncheure. Zwei Mal Tadej Pogacar, zwei Mal Remco Evenepoel und einmal Primoz Roglic – so lauten die Namen der vergangenen fünf Sieger. Pogacar und Evenepoel sind in diesem am Start und auch in diesem Jahr die großen Favoriten. Beim Amstel profitierte vom Duell der beiden Wunderkinder am Ende Mattias Skjelmose – gibt es auch in Lüttich einen lachenden Dritten, oder holt sich einer der beiden Favoriten den Sieg?
Die Vorschau wird präsentiert von Q36.5
Die Strecke von Lüttich-Bastogne-Lüttich 2025
Der Parcours ist klassisch – los gehts in Lüttich, dann gen Süden nach Bastogne und auf einem anspruchsvollen Parcours wieder zurück nach Lüttich. Rund 4500 Höhenmeter hat die gesamte Strecke, im Finale warten die kurzen, aber knackigen Anstiege.
Im Vergleich zum Vorjahr wurde die Strecke nur ein wenig verändert. Mit dem Col de Haussire rückt ein recht langer Anstieg etwa zu Rennmitte ins Programm. Am Charakter des Rennens ändert sich insgesamt aber wenig. Die anspruchsvolle zweite Hälfte des Parcours bleibt bestehen.
Die Anstiege:
Km 70,7 • Côte de Saint-Roch – Montée de 1 km à 11,2 %
Km 119,4 • Col de Haussire –- Montée de 3,9 km à 6,8 %
Km 158,7 • Côte de Mont-le-Soie – Montée de 1,7 km à 7,9 %
Km 167 • Côte de Wanne – Montée de 3,6 km à 5,1 %
Km 173,5 • Côte de Stockeu – Montée de 1 km à 12,5 %
Km 177,7 • Côte de la Haute-Levée – Montée de 2,2 km à 7,5 %
Km 192 • Col du Rosier – Montée de 4,4 km à 5,9 %
Km 205,3 • Côte de Desnié – Montée de 1,6 km à 8,1 %
Km 218 • Côte de La Redoute – Montée de 1,6 km à 9,4 %
Km 228,7 • Côte des Forges – Montée de 1,3 km à 7,8 %
Km 238,7 • Côte de la Roche-aux-Faucons – Montée de 1,3 km à 11 %
Bereits knapp 90 Kilometer vor dem Ziel wird das Finale des Rennens eingeläutet. Das berühmte Berg-Trio Côte de Wanne, Côte de Stockeu und Côte de la Haut Levée ist wieder im Programm und könnte für die erste Selektion sorgen. Wer sich stark fühlt und eine gute Mannschaft hat, kann hier bereits der Konkurrenz zusetzen.
Die berühmte Redoute steht dann 35 Kilometer vor dem Ende an. Die Vorentscheidung dürfte dann spätestens an der steilen Côte de la Roche-aux-Faucons (1,3 km à 11 %) fallen. Das Finale hat es in sich, denn diese letzte Steigung ist zweigeteilt. Danach geht es hinab nach Lüttich ins Ziel.

Die Favoriten
Der Top-Favorit ist sicher Weltmeister Tadej Pogacar. Den Fleche Wallonne gewann er souverän. Doch für „Pogi“ endet in Lüttich ein sehr langes und kräftezehrendes Frühjahr. Ist die Form für das sehr anspruchsvolle Ardennen-Monument noch gut genug, um Remco Evenepoel in die Schranken zu weisen? Der Belgier hat das Rennen bereits zwei Mal gewonnen, befindet sich eher noch im Aufbau der Form – kehrte erst vor rund einer Woche in den Rennzirkus zurück, nachdem er im Dezember einen schweren Unfall im Training hatte. Evenepoel gegen Pogacar – dieses Duell erwarten viele Fans am Sonntag in Lüttich.
Doch man sollte die Konkurrenz nicht außer Acht lassen – das zeigte zuletzt auch das Amstel Gold Race, als sich Mattias Skjelmose den Sieg holte. Doch der Parcours von Lüttich-Bastogne-Lüttich ist extrem schwer, sodass Überraschungen eher unwahrscheinlich sind. Doch es sind einige starke Fahrer am Start, die man auf dem Zettel haben sollte! Kévin Vauquelin beispielsweise, aber natürlich auch Tom Pidcock, Maxim van Gils, Marc Hirschi, Enric Mas, Neilson Powless, Ben Healy und Lennert Van Eetvelt.
Romain Bardet und Giulio Ciccone reisen von der Tour of the Alps nach Lüttich und stehen ebenfalls am Start. Das gilt auch für Davide Formolo, der in Lüttich bereits auf dem Podium stand. Michael Matthews, Santiago Buitrago, Oscar Onley, Valentin Madouas oder auch Axel Laurance – es gibt weitere Namen, die für ein Top-Resultat in Frage kommen. Gerade dann, wenn das Rennen vielleicht einen eher ungewöhnlichen Verlauf nimmt.
Doch vermutlich wird das UAE-Team das Rennen für Pogacar schwer machen und die Attacke des Weltmeisters vorbereiten. Diese wird dann an der Redoute erwartet – wer kann folgen? Spätestens am Roche-aux-Faucons fällt dann wohl die Vorentscheidung. Wer aufs Podium will, muss dann den Angriffen folgen können. Auch Max Schachmann stand in Lüttich schon auf dem Podium – er wird aber wohl in der Helferrolle für Evenepoel sein. Hermans, Alaphilippe, Bardet, Pidock, Hirschi, Formolo – sie alle standen schon auf dem Podium des Ardennen-Monumentes. Dazu Ex-Champion Bob Jungels, der 2018 gewann. Die Top-Favoriten dürften aber Evenepoel und Pogacar sein.
***** Pogacar
**** Evenepoel
*** Skjelmose, Pidock, Vauquelin, Hirschi
** Onley, Healy, Van Eetvelt, Powless, Mas, Grégoire
* Van Gils, Buitrago, Formolo, Madouas, Hermans,
Start: 10:10 Uhr
Ziel: 16:30 Uhr
Die Startliste:
Data powered by FirstCycling.com
Das Rennen der Frauen führt über 152, Kilometer. Sie starten traditionell in Bastogne und fahren nach Lüttich. Das Finale ist identisch mit dem der Männer. Alle Infos zum Frauenrennen gibt es hier