Während der Corona-Pandemie musste das U23-Rennen von Eschborn-Frankfurt ausfallen. Im Jahr 2023 kehrte es in das prall gefüllte Radsportprogramm des Radklassikers zurück. Mehr als 10.000 BreitensportlerInnen, Kinder-Rennen, U11 & U13, U15 & U17 und natürlich das große Profi-Rennen – die vielen Events bei Eschborn-Frankfurt stellen die Organisation vor logistische Herausforderungen.
Für den Radsportnachwuchs ist die Rückkehr des U23-Wettberwerbs von Bedeutung. „Wir brauchen mehr Rennen, ganz unbedingt“, sagt Robert Wagner. Der erfahrene Ex-Profi leitet das U23-Team der niederländischen Visma | Lease a Bike Equipe. „Wir haben viel zu wenig U23-Rennen in Deutschland. Für die deutschen Teams ist Eschborn-Frankfurt daher ganz sicher ein besonders wichtiges Rennen, auch wegen der internationalen Beteiligung. Denn hier sind einige richtig starke internationale Mannschaften am Start“, sagt Wagner. Dazu zählt auch sein Visma | Lease a Bike Development Team, das viele internationale Top-Talente ausbildet und an die WorldTour heranführt.
Das Nachwuchsrennen in Frankfurt hat reichlich Tradition, seit den 90er Jahren gehört es am 1. Mai zum Programm. Mads Pedersen, Nils Politt, Jonas Rutsch, Fabio Jakobsen, Kaden Groves, Jake Stewart, Michael Valgren – einige der heutigen Top-Fahrer standen beim Nachwuchsrennen des Radklassikers in der Vergangenheit auf dem Podium. Lange galt das Rennen ideal für Sprinter, doch durch die zweite Feldberg-Passage ist auch das U23-Rennen schwerer geworden.
„Die zweite Auffahrt macht das Rennen definitiv schwerer“, sagt Wagner. „Wir wünschen es uns, dass es selektiver wird und keinen Massensprint gibt. Im Jahr 2023 ging es nur einmal den Feldberg hoch, im vergangenen Jahr waren wir nicht dabei, weil wir parallel ein anderes Rennen hatten. Also uns gefällt die neue Strecke„, sagt Wagner und lacht.
(Foto rechts: Robert Wagner während der Deutschland Tour im Interview)

Nach der zweiten Feldbergpassage ist es aber auch für die U23-Fahrer noch weit bis ins Ziel. „Allein ankommen wird auf dem Kurs schwierig. Aber eine kleine Gruppe hat durchaus Chancen, durchzukommen. Man muss abwarten, wie das Rennen sich entwickelt. Es sind sehr starke Mannschaften am Start, die ganz unterschiedliche Szenarien möglich machen. Auch wir wollen das Rennen prägen und offensiv agieren. Ich erwarte in jedem Fall ein spannendes Rennen“, sagt Wagner.

Neben dem Development Team von Visma | Lease a Bike sind weitere Nachwuchsteams am Start. Die Red Bull-Bora-hansgrohe Rookies, das Team der Israel Premier Tech Academy, Wanty – Nippo – ReUz und auch F Group – Bardiani CSF – Faizanè. Dazu die deutschen Konti-Teams REMBE | rad-net, Benotti Berthold, Lotto Kern-Haus PSD Bank, Storck-Metropol Cycling und Run & Race – Wibatech.
Für die deutschen Teams ist der Klassiker am 1. Mai nicht nur wegen der Aufmerksamkeit und Sponsorenwirkung wertvoll. Sich mit internationalen Teams auf heimischen Boden messen zu können, ist für Entwicklung und Motivation bedeutend. Das Rennen ist mit rund 135 Kilometern recht kurz. „Wir würden uns da schon einige Kilometer mehr wünschen, doch man muss sehen, dass bei einem Event wie Eschborn-Frankfurt viele Rennen in einen Zeitplan passen müssen. Wir sind in jedem Fall froh, dass wir solch ein U23 Rennen haben, auch wenn es gern ein paar Kilometer mehr sein dürften“, so Wagner.

Die Favoriten für das Rennen sind nicht leicht auszumachen. Im vergangenen Jahr gewann der Niederländer Wessel Mouris vom Team Metec – SOLARWATT p/b Mantel. Mouris wechselte zur Saison 2025 ins Profilager zum ProTeam Unibet Tietema Rockets. Die niederländische Mannschaft Metec – SOLARWATT p/b Mantel wird aber wohl erneut eine starke Mannschaft an den Start bringen. In diesem Jahr wird man wohl mit Joris Reinderink starten, dem jüngeren Bruder des Soudal-QuickStep-Profis Pepijn Reinderink. Da scheint Radsporttalent in der Familie zu liegen.
Von 2018 bis 2023 gewannen Dänen das Frankfurter Rennen. Das Team ColoQuick aus Dänemark zeigt sich stets stark und zählt auch 2025 zu den Favoriten. Das Visma-Team ist mit einer sehr jungen Mannschaft am Start. „Wir sehen bei Eschborn-Frankfurt gerade für unsere jungen Fahrer eine sehr gute Gelegenheit, sich zu zeigen und Erfahrungen zu sammeln. Solche Rennen sind sehr wichtig für junge Sportler, die viel Talent mitbringen und sich weiterentwickeln wollen. Dass wir mit Ian Kings auch einen deutschen Fahrer am Start haben, ist natürlich auch eine schöne Sache, vor allem für Ian“, sagt Wagner.
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