
Der Giro 2025 startet in Albanien. Das erste Teilstück führt von Durrës nach Tirana – mit 160 Kilometern eine eher kurze Etappe. Ein lockeres Einrollen ist jedoch nicht zu erwarten, auch wenn die Etappe nur rund 1900 Höhenmeter hat und die ersten 70 Kilometer komplett flach sind.
Gerade zu Beginn einer Grand Tour sind Stress und Hektik im Feld enorm. Alle Fahrer sind frisch und wollen die Kapitäne vorn platzieren, um Stürzen und Problemen aus dem Weg zu gehen. So wird das Tempo vor den Schlüsselstellen extrem hoch und wenn mehr als 100 Fahrer in den ersten 30 Positionen fahren wollen, führt das unweigerlich zu Gedränge. Doch die meisten Fahrer bringen sehr viel Erfahrung mit und ganz so wild wie bei der Tour de France geht es beim Giro doch nicht zu.
Im Finale der Etappe muss zwei Mal eine kurze Steigung bewältigt werden. Kein Monsterberg, aber nach der letzten Überfahrt sind es nur noch 10 Kilometer bis zum Ziel. Durchaus möglich, dass hier versucht wird, die Sprinter abzuhängen, oder gar ein Angriff lanciert wird. Der Tagessieger wird auch der erste Träger des Rosa Trikots sein (solange der Sieger des Red-Bull-Zwischensprints nicht Etappenzweiter wird und der Tagessieger bei diesem Zwischensprint leer ausgeht).
Die Vorschau wird präsentiert von VETO Bikes
Die Strecke der 1. Etappe des Giro

An der Küste geht es los und dann gen Südosten. Die ersten 70 Kilometer sind flach. Der erste Zwischensprint wird in Paper nach knapp 58 Kilometern abgenommen, der zweite dann in Elbasan nach 67 Kilometern. Wenig später geht es bergauf – der erste Berg des Giro 2025. Es ist ein durchaus langer Anstieg, zur Bergwertung in Gracen. Mehr als 12 Kilometer geht es mit rund 5% bergan. Am Gipfel gibt es 18 Zähler zu holen – wer ein Auge auf das Bergtrikot geworfen hat, wir hier versuchen die Zähler die zu holen. Bei den beiden folgenden Bergwertungen gibt es jeweils 9 Zähler für den Ersten.
Es folgen eine lange Abfahrt und ein Flachstück, dann geht es nach Tirana. Zuvor wird noch der Red Bull Sprint abgenommen, wo es 6 Bonussekunden für den Ersten gibt, im Ziel erhalten die ersten drei 10, 6 bzw. 4 Sekunden Bonifikation. 44 Kilometer vor dem Ende sehen die Fahrer das Ziel – kommen allerdings von der anderen Seite und gehen anschließend auf die zwei Schlussrunden. Die Straßen sind stellenweise schmal und das Positionieren wird sehr wichtig sein.

Hier wird jeweils der Surrel-Anstieg erklommen. Eine zweigeteilte Steigung – im unteren Bereich durchaus steil, mit einem Kilometer von mehr als 8% Steigung. Dann setzt die Steigung ab und im oberen Bereich wird es nicht mehr richtig steil.
Wer angreifen will, sollte wohl die steile Passage im unteren Teil nutzen!
Nach der Bergwertung geht es bergab. Bis zum Ziel sind es noch rund 10 Kilometer. Die Fahrer kennen die Anfahrt bereits.

Red Bull Sprint: km 112 – Sauk (6,4,2 Sek Bonifikation)
Intermediate Sprints:
km 57.9 – Paper
km 67 – Elbasan
Bergwertungen:
km 81.6 – Gracen – m 777 (2ª cat.)
km 123.1 – Surrel – m 454 (3ª cat.)
km 148.7 – Surrel – m 454 (3ª cat.)
Start: 13:10 Uhr
Ziel: ~17:15 Uhr
Die Favoriten
Dem Auftaktsieger des Giro winkt das erste Rosa Trikot. Wird sich einer der Sprinter den Tagessieg holen, ein Puncheur oder doch eher ein endschneller Allrounder? Das wird davon abhängen, wie das Rennen im Finale gestaltet wird. Wird an den Anstiegen Vollgas gegeben, könnte sich das Feld schnell ausdünnen. Eine Attacke am letzten Anstieg kann durchaus dazu führen, dass die Sprinter abgehängt werden. Doch alle Fahrer sind frisch und die Motivation ist hoch.
Neben reinen Sprintern sind auch endschnelle Männer am Start, die bergauf nur schwer abzuhängen sind. Mads Pedersen und Wout Van Aert beispielsweise. Van Aert hatte in der Vorbereitung eine Virusinfektion und ist deshalb möglicherweise nicht bei 100%.
Auch die Abfahrtskünste können im Finale eine Rolle spielen. Fahrer wie Tom Pidcock sind sicher nur schwer wieder einzuholen, wenn sie sich am letzten Anstieg absetzen können.
***** –
**** Mads Pedersen
*** Kaden Groves, Tom Pidcock, Olav Kooij
** Pluimers, Vendrame, Magnier, Van Aert, Fretin
* Lonardi, Fiorelli, Strong, Godon, Bennett, Kanter