Profil der 7. Etappe der Italien-Rundfahrt 2025

Am siebten Renntag dieses 108. Giro d’Italia steht die erste Bergankunft an. Ein wichtiger Tag für alle Klassementfahrer. Der finale Anstieg ist kein Monsterberg, aber dennoch geht es am Ende etwa zweieinhalb Kilometer mit mehr als 9% bergauf! Die Karten müssen auf den Tisch – man wird einen Eindruck über die Bergform der Favoriten bekommen. Auf dieser Etappe wird der Kampf um Rosa nicht entschieden, aber es ist eine Etappe mit Signalwirkung. Auch für das Selbstvertrauen der Leader und ihres Teams ein bedeutender Tag.

Bei Grand Tours gehört die erste Bergankunft meist den Klassementfahrern. Oft wird das Rennen von den GC-Teams kontrolliert und einer der Klassementfahrer holt sich den Tagessieg. Das muss aber nicht für diese Etappe gelten. Es ist keine superschwere Bergetappe, auch wenn es in Summe rund 3500 Höhenmeter sind, die es zu überwinden gilt. Es ist gut möglich, dass eine starke Fluchtgruppe sich früh absetzt und den Tagessieg holt. Das Team Lidl-Trek hat zwar das Rosa Trikot, doch Pedersen ist bei diesem Finale nicht in der Lage, die Gesamtführung zu verteidigen. So stellt sich die Frage, welche Mannschaft das Rennen kontrollieren möchte. Dabei spielen auch die Stürze vom Donnerstag eine Rolle. Sowohl das Team UAE von Juan Ayuso, als auch die Red-Bull-Mannschaft waren betroffen. Wie sehr sie bereit, oder in der Lage sind, das Rennen von Beginn an zu kontrollieren, wird sich zeigen.

Übernimmt keines der Top-Teams die Kontrolle, bietet das auch Chancen für GC-Fahrer der zweiten Reihe. Ein Sprung in die Gruppe des Tages könnte am Ende einen Vorsprung gegenüber den Top-GC-Fahrern bedeuten. Diese Gedanken machen sich sicher einige Teams. Man darf gespannt sein, wie sich das Rennen entwickelt. Üblicherweise würde sich der Kampf um Rosa auf den Schlussanstieg konzentrieren, doch man darf gespannt sein, wie die Mannschaften das Rennen taktisch angehen.


Die Vorschau wird präsentiert von VETO Bikes

Die Strecke der 7. Etappe des Giro

Karte der 7. Etappe der Italien-Rundfahrt 2025

Es geht von Castel di Sangro zunächst gen Norden – direkt nach dem Start wartet ein kurzer Anstieg – vielleicht das Sprungbrett für eine Fluchtgruppe. Anschließend folgt eine langgezogene Abfahrt. Nach dem Sprint in Sulmona geht es dann eher westwärts und der schwierige Teil der Etappe beginnt.

Die erste Herausforderung ist der Monte Urano. Vom Gipfel sind es noch rund 100 Kilometer bis zum Ende – dennoch sollte man aufmerksam sein! Es ist ein kurzer, aber happiger Anstieg. Es folgt eine Abfahrt und dann geht es erneut bergan.

Der nächste Anstieg ist der Vado della Forcella. Ein langer Anstieg mit flachen, aber auch steilen Passagen. Kein Monsterberg, aber ein langer Anstieg, als Berg der 2. Kategorie eingestuft. Danach folgt wieder eine lange Abfahrt, unterbrochen von einer kurzen Gegensteigung. Dann geht es einige Kilometer flach zum Schlussanstieg.

Die Steigung zum Ziel ist fast 12 Kilometer lang, im unteren Teil moderat steil, im oberen Teil aber happig.

Für 2,2 Kilometer geht es dann mit 9,6% bergauf! Die letzten rund 400m sind dann nahezu flach.

Die letzten Kilometer der 7. Etappe des Giro d’Italia 2025

Red Bull Sprint: km 155.2 – Tagliacozzo

Intermediate Sprints:
km 49.9 – Sulmona
km 115.5 – Ovindoli

Bergwertungen:
km 7.4 – Roccaraso – m 1238 (3. Kat)
km 70 – Monte Urano – m 846 (2. Kat)
km 104.9 – Vado della Forcella – m 1395 (2. Kat)
km 168 – TAGLIACOZZO – m 1425 (1. Kat)

Die Favoriten

Kontrolliert tatsächlich eines der GC-Teams das Rennen und kommt es am Ende zum Kampf der Top-Favoriten auf Rosa, sind wohl Fahrer wie Primoz Roglic, Juan Ayuso und Simon Yates die Favoriten auf den Tagessieg. Starke Kletterer mit Punch. Roglic wirkt extrem stark und dieses Finale liegt ihm sehr. Nach den Eindrücken der ersten Tage dieses Giro zu urteilen, wäre Roglic der Top-Favorit auf den Tagessieg.

Doch wird das Team Red Bull-Bora-hansgrohe nach den Stürzen vom Donnerstag tatsächlich das gesamte Team einspannen, für die Chance auf den Tagessieg? Das bleibt abzuwarten und ist schwer zu beurteilen, ohne die Sturzfolgen bei den im Rennen verbliebenen Fahrern abschätzen zu können. Ähnlich ist es beim Team UAE, wo es beim Sturz auch Adam Yates erwischte.

So stellt sich die Frage, ob nicht die Stunde von starken Ausreißern schlägt, die vielleicht auch ums Rosa Trikot fahren. Fahrer wie Jefferson Alveiro Cepeda, Damien Howson oder auch Wout Poels könnten durchaus das Rosa Trikot aus einer Fluchtgruppe übernehmen. Ihnen würde man wohl auch etwas Vorsprung zugestehen. Hingegen würden Red Bull und UAE wohl Fahrern wie Michael Storer keinen großen Vorsprung in der Gesamtwertung gönnen.

Es bleibt also abzuwarten, was an diesem Freitag passiert! Die Etappe am Samstag ist lang und ebenfalls anspruchsvoll, am Sonntag steht die Gravel-Etappe nach Siena an – auch das spielt bei den Gedanken der Teams eine Rolle!

***** –
**** Poels, Roglic, Cepeda
*** Ciccone, Storer, Pidcock, Yates + Yates
** Frigo, Kelderman, Fortunato, Carapaz, Ulissi, Pignoli
* Rochas, Tiberi, Brenner, Zana, Del Toro, Bilbao, Knox, Arrieta

Start: 12:50 Uhr
Ziel: ~17:20 Uhr

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