Luke Plapp endlich im Glück
Es war der erste richtige Tag der Ausreißer beim diesjährigen Giro. „Ich glaube, mindestens zwanzig Teams haben im Bus gesagt, das ist heute der Tag“, meinte der Sportliche Leiter von Jayco AlUla, Peter Weening. Dass sein Fahrer Luke Plapp heute jubeln durfte, zeigt einmal mehr, wie nahe Leid und Freud beieinanderliegen können.
Beim ersten Zeitfahren des Giro d‘ Italia war der 24-jährige von Jayco AlUla der große Pechvogel. Nach einem unglücklichen Sturz und einem pannenhaften Radwechsel beendete er das Zeitfahren auf dem letzten Platz – mit fast 4 Minuten Rückstand auf den Tagessieger. Mancher mochte da an das Pech denken, dass Plapp bei den Olympischen Spielen 2024 hatte, als er im Zeitfahren schwer stürzte und eine Bauch-OP folgte.
Der aktuelle australische Zeitfahrmeister fuhr heute ein intelligentes Rennen. Er schaffte zusammen mit dem Teamkollegen Koen Bouwman den Sprung in die Fluchtgruppe und setzte nach, als es Attacken an der Spitze gab. Der Zeitpunkt seines Angriffs bei der Bergwertung der 3. Kat. war ideal. Seine 46 km lange Solofahrt ist ein weiteres Beispiel dafür, dass lange Solo-Fluchten im modernen Radsport nichts Ungewöhnliches mehr sind. „In diesem Jahr sind lange Fluchten sehr erfolgreich“, erzählte dann auch der überglückliche Tagessieger im TV-Interview. Er wusste, dass er im Sprint keine Chance gehabt hätte, also hätte er am Berg die Initiative ergriffen. Der heutige Erfolg würde ihn für viele Rückschläge entschädigen.
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