Profil der 11. Etappe der Italien-Rundfahrt 2025

Nach dem Einzelzeitfahren am Dienstag geht es nun mit einem mittelschweren, aber kniffligen Teilstück weiter. Die 11. Etappe des Giro 2025 führt von Viareggio nach Castelnovo ne’ Monti. 186 Kilometer mit satten 3600 Höhenmetern. Bedenkt man, dass die ersten 80 Kilometer der Etappe keine 800 Hm haben, kann man sich gut vorstellen, wie hart der zweite Teil des Tages wird.

Auf den ersten Blick ist es ein Teilstück für Ausreißer. Ein flacher Start, dann ein langer Anstieg und anschließend auf & ab bis ins Ziel. Gut möglich, dass sich früh eine große Gruppe absetzt, die den Tagessieg unter sich ausmacht. Je mehr Fahrer in die Gruppe des Tages wollen, desto länger kann der Kampf um die Gruppe dauern.

Doch diese Etappe kann auch für Klassementfahrer gefährlich werden! Denn zum einen ist dies ein Teilstück, wo Fahrer mit etwas Rückstand in der Gesamtwertung über eine Fluchtgruppe wieder etwas Zeit gutmachen können. Zum anderen sind die Klassementfahrer gestern ans Limit gegangen. Der lange Anstieg ist ein sehr harter Berg – im oberen Teil mehr als 2 Kilometer mit mehr als 12% Steigung. Wer hier in eine Krise gerät kann schnell abgehängt werden und an diesem Tag viel Zeit verlieren.

Auch kann es durchaus sein, dass eine starke Mannschaft mal testet, wie gut die Beine der Konkurrenz tatsächlich sind. An diesem Anstieg ist es sicher möglich, einige der Teamkapitäne zu isolieren. Die restlichen Berge bis zum Ziel sind nicht superkrass, aber sollte man auf dieser Etappe viel Kraft investieren müssen, kann sich das im weiteren Verlauf rächen. Oder kommt gar eine extrem starke Mannschaft auf die Idee, Helfer in die Gruppe zu schicken, die dann als Relaisstation dienen? Auch nicht undenkbar!

Es könnte ein interessanter Renntag werden, der den Fahrern viel abverlangt. Es kann aber auch ein klassischer Ausreißertag werden – die Fahrer machen das Rennen, heißt ein alter Spruch, der hier durchaus angebracht ist.


Die Vorschau wird präsentiert von VETO Bikes

Die Strecke der 11. Etappe des Giro 2025

Profil der 11. Etappe der Italien-Rundfahrt 2025

Nach dem Start im Küstenort Viareggio geht es ins Landesinnere und direkt nach fünf Kilometern beginnt die erste Steigung. Keine Bergwertung, aber vielleicht die Chance, die Gruppe des Tages zu formen. Nach der Abfahrt geht es flach weiter und nach 46 Kilometern zum Zwischensprint. Anschließend folgt eine kurze Steigung – wieder keine Bergwertung, aber es geht mehr als drei Kilometer mit 6% bergauf. Kurze Abfahrt und dann geht es 10 Kilometer leicht ansteigend zum Fuße des San Pellegrino Alpe! Ein heftiger Berg der ersten Kategorie!

Im Durchschnitt ist die Steigung mit 8,8% bei 13,7 Kilometern angegeben. Doch es gibt mehrere kurze Flachstücke und eine Mini-Abfahrt. Es ist ein heftiger Berg! Vom Gipfel sind es allerdings noch mehr als 90 Kilometer bis zum Ziel!

Zwischen dem San Pellegrino und dem nächsten Anstieg liegen 40 Kilometer. Die Steigung nach Toano ist kein Monsterberg – zwar 11 Kilometer lang, aber bei knapp 5% Steigung. Nur im unteren Teil ist es steil.

Es geht wellig weiter, ehe dann rund 10 Kilometer vor dem Ende die letzte kategorisierte Steigung beginnt. Wieder kein Monsterberg – knapp sechs Kilometer mit etwas weniger als sechs Prozent Steigung.

Nach der letzten Bergwertung folgt eine kurze Abfahrt und die Fahrer sind bereits in Zielnähe – doch dann geht es auf eine kleine Runde – nochmals mit einer kurzen Steigung.

Red Bull km: km 162.4 – Villa Minozzo

Intermediate Sprints:
km 46.3 – Borgo a Mozzano
km 135.9 – Cerredolo

Bergwertungen:
km 93.6 – Alpe – m 1623 (1ª cat.)
km 146.9 – Toano – m 854 (2ª cat.)
km 181.1 – Pietra di Bismantova – m 781 (2ª cat.)

Die Favoriten

Auf dem Papier sind es bergfeste Rouleure und Puncheure, die schon etwas Rückstand in der Gesamtwertung haben, die heute zum Favoritenkreis gehören. Das wahrscheinlichste Szenario ist der Tagessieg eines Ausreißers. Für solch Szenario gibt es einige Kandidaten! Marco Frigo, Davide Formolo, Wout Poels, Jefferson Cepeda, Romain Bardet, Fausto Masnada, Christian Scaroni, ….

Doch solche Etappen, gerade beim Giro, können schnell eskalieren. Dauert es lange, ehe die Gruppe des Tages steht, fahren die Sprinter auf die Wertung. Dann geht das Feld der Favoriten mit wenig Rückstand zur Spitze in die lange Steigung und man drückt aufs Tempo. Bekommt dann einer der Klassementfahrer Probleme, wird aus dieser Etappe ganz schnell ein Teilstück für den Kampf um Rosa. Das UAE Team ist extrem stark, kann mehrere Optionen spielen. Gut möglich, dass andere Mannschaften ihre Leader isoliert sehen – dann wird es knifflig.

Erst die schwere Gravel-Etappe am Sonntag, dann der Ruhetag am Montag und das verregnete Zeitfahren am Dienstag – es wäre keine große Überraschung, würden die Beine eines der Klassementfahrer an diesem Tag nicht so richtig drehen wollen!

***** –
**** Frigo, Poels, Bardet
*** Scaroni, Steinhauser, Kelderman, Ayuso
** Roglic, Bilbao, Pidcock, Brenner, Formolo
* Zambanini, Prodhomme, Forntunato, Masnada

Start: 12:05 Uhr
Ziel: ~17:15 Uhr