Profil der 20. Etappe der Italien-Rundfahrt 2025

Nach dem Etappensieg von Ausreißer Nicolas Prodhomme am Freitag steht am Samstag die letzte Bergetappe an. Die 20. Etappe dieses Giro 2025 hat es in sich! Satte 205 Kilometer, noch einmal mehr als 4300 Höhenmeter! 46 Kilometer vor dem Ende beginnt die lange und schwere Steigung zum Colle delle Finestre. Ein echter Monsterberg! Satte 18,5 Kilometer bergauf, mit 9,2% im Schnitt! Die letzten acht Kilometer sind Schotter! Es ist der Berg, an dem Chris Froome 2018 den Giro auf den Kopf stellte – damals 80 Kilometer vor dem Ende angriff und sich das Leadertrikot holte.

Am Colle delle Finestre wird wohl die Entscheidung im Kampf um Rosa fallen. Kann Richard Carapaz Issac del Toro anhängen? Gerät vielleicht einer der Favoriten in eine Krise und verliert Minuten? Möglich. Die Fahrer werden die Anstrengungen der vergangenen drei Wochen spüren. Die schwere Schlusswoche, die schwere 19. Etappe im Besonderen, werden Spuren hinterlassen haben. Alle Fahrer werden ans Limit gehen, raushauen, was noch im Tank ist. Das flache Teilstück zum Abschluss in Rom wird wohl den Sprintern gehören und zum Schaulaufen der Klassementfahrer werden.

Holt sich ein Klassementfahrer den Etappensieg, oder können kletterstarke Ausreißer um den Tagessieg kämpfen? Sollte sich früh eine große Gruppe mit starken Kletterern absetzen, könnten sie sich durchaus bis zum Ziel vorn behaupten. Doch sie brauchen vor dem Finestre wohl einen großen Vorsprung auf die Favoritengruppe, denn die werden dort sicher Vollgas geben.


Die Vorschau wird präsentiert von VETO Bikes

Die Strecke der 20. Etappe des Giro d’Italia 2025

Karte der 20. Etappe der Italien-Rundfahrt 2025

In Verres geht es los und zunächst noch flach. Nach 65 Kilometern beginnt die erste Steigung des Tages – allerdings kein heftiger Berg. Es folgt eine kurze Abfahrt, dann geht es lange leicht ansteigend zur nächsten Steigung.

Der zweite Berg des Tages ist lang, aber moderat steil. Die ersten fünf Kilometer haben zwar 7%, danach bleibt es aber relativ flach.

Es folgt eine Abfahrt und ein Flachstück – dann geht es zum schwersten Anstieg des Tages!

Der Berg der Entscheidung – der Colle delle Finestre

Allein die Zahlen des Colle delle Finestre wirken einschüchternd. Satte 18,5 Kilometer Steigung, mit 9,2% im Schnitt! Ein Monsterberg!

Die ersten 10 Kilometer geht es noch auf Asphalt bergauf, dann beginnt der Schotter-Abschnitt. Es bleibt steil bis zum Gipfel.

Von der Bergwertung sind es noch 27 Kilometer bis zum Ziel, die ersten 12 bergab.

Die letzte Steigung dieses Giro. Kein Monsterberg, aber eben doch eine Bergankunft. Nur die letzten fünf Kilometer sind anspruchsvoll, zuvor geht es nur leicht bergauf.

Red Bull km: km 173.2 – Bergerie Le Casette

Intermediate Sprints:
km 64.5 – Rocca Canavese
km 137.1 – Chiusa di San Michele

Bergwertungen:
km 69.2 – Corio – m 607 (4ª cat.)
km 115.7 – Colle del Lys – m 1311 (2ª cat.)
km 177.5 – Colle delle Finestre – m 2178 (Cima Coppi)
km 205 – SESTRIÈRE – m 2033 (3ª cat. – arrivo)

Die Favoriten

Kletterstarke Ausreißer haben durchaus eine gute Chance auf den Etappensieg. Fahrer wie Romain Bardet, Nairo Quintana oder Antonio Tiberi könnten aus einer Fluchtgruppe erfolgreich sein. Auch Florian Stork fährt einen exzellenten Giro und gehörte am Freitag zu den besten Fahrern. Doch bei Fahrern wie Stork oder Tiberi stellt sich auch die Frage nach der Teamtaktik – denn sie sind als Helfer für ihre Kapitäne sehr wertvoll. Allerdings können sie auch erstmal versuchen, in die Gruppe des Tages zu gehen und dann bei Bedarf „von vorn zurückkommen“ um dem Kapitän zu helfen. So agierte Tiberi am Freitag.

Es ist eine brutal schwere Etappe mit einem extremen Finale. Ausreißer brauchen in jedem Fall ein Polster auf die Klassementfahrer, wenn es in den Colle delle Finestre geht. Von den Klassementfahrern dürfte der Anstieg Richard Carapaz liegen. Zumindest auf dem Papier. Die große Höhe ist er gewohnt, steile Anstiege mag er. Doch nach drei harten Wochen zählt viel mehr, wie viel Körner noch im Tank sind, wie groß die mentale Bereitschaft zu leiden ist. Und natürlich spielt auch die Tagesform eine große Rolle. Wer auf dieser Etappe einen „schwachen Tag“ hat, wird sehr viel Zeit verlieren.

***** Carapaz
**** Tiberi, Del Toro
*** Pellizzari, Bardet, Gee, Simon Yates
** Stork, Fortunato, Bernal, Prodhomme
* Rubio, Quintana, Verona, Leemreize, Zana

Start: 10:45 Uhr
Ziel: ~16:20 Uhr

Die 20. Etappe des Giro im TV: Eurosport 1 überträgt ab 14 Uhr live