Tadej Pogacar (UAE Emirates XDS) hat die erste Bergankunft des Critérium du Dauphiné eindrucksvoll gewonnen. Der Slowene attackierte im Schlussanstieg der 6. Etappe und fuhr einen Vorsprung von 1:01 Min. auf Jonas Vingegaard (Visma | Lease a Bike) heraus, der Etappenzweiter wurde. Florian Lipowitz (Red Bull Bora-hansgrohe) kam mit einem Rückstand von 1:22 Min. als Dritter ins Ziel.
Remco Evenepoel (Soudal Quick-Step) verlor 1:50 Min. auf den Tagessieger – das Gelbe Trikot konnte er nicht verteidigen. Neuer Erster in der Gesamtwertung ist nun Pogacar, der 43 Sekunden vor Vingegaard und 54 Sekunden vor Lipowitz liegt.
Neuer Führender der Bergwertung ist Alex Baudin (EF Education-EasyPost), der zur Ausreißergruppe des Tages gehörte. Mathieu van der Poel (Alpecin-Deceuninck) bleibt im Punktetrikot, Florian Lipowitz ist Erster in der Nachwuchswertung.
Das Rennen: Die kurze 6. Etappe führte über 126,7 km von Valserhone nach Combloux und endete mit einer Bergankunft.

Was sonst so passierte:
Der Erste, der kurz nach dem Start attackierte, war Mathieu van der Poel. Anschließend versuchten es zahlreiche andere Fahrer, die sich jedoch allesamt nicht absetzen konnten. Erst nach 27 gefahrenen Kilometern konnte sich eine fünfköpfige Gruppe mit Michael Leonard (Ineos Grenadiers), Bruno Armirail (Decathlon AG2R La Mondiale), Andreas Leknessund (Uno-X Mobility), Pierre Thierry (Arkea-B&B Hotels) and Anthony Turgis (TotalEnergies) lösen, zu der wenig später auch noch Alex Baudin (EF Education-EasyPost), Mathieu van der Poel (Alpecin-Deceuninck) und Romain Bardet (Picnic PostNL) aufschlossen. Die Top-Teams im Feld hielten die Ausreißer an der kurzen Leine – ihr maximaler Vorsprung betrug gut zwei Minuten und bröselte rasch. Nur noch Leonard und Baudin hielten sich vorne. Beim Anstieg zur Côte du Mont-Saxonnex verschärften die Favoriten das Tempo. Kuss trat an, Pogacar, Vingegaard, Evenepoel reagierten – und Lipowitz setzte sich für kurze Zeit alleine ab.
Im Schlussanstieg löste sich Alex Baudin von seinem Fluchtgefährten, das von UAE Emirates angeführte Feld lag noch eine Minute dahinter. UAE drückte weiter aufs Tempo, sodass Evenepoel und Lipowitz zurückfielen. Aber auch Vingegaard konnte das Hinterrad von Pogacar nicht halten. 6,5 km vor dem Ziel ließ Pogacar den letzten Ausreißer stehen und fuhr als Solist souverän ins Ziel.
Erkenntnisse:
Tadej Pogacar nutzte seine Stärken auf dem ersten Teil des Schlussanstiegs und distanzierte nach kurzer Tempoverschärfung seiner Teamkollegen die gesamte Konkurrenz. Eine bärenstarke Vorstellung!
- Jonas Vingegaard fuhr mit seinem Team ein gutes Rennen, auch wenn er mit dem großen Rivalen nicht ganz mithalten konnte. Mit Jorgenson, Tulett und Kuss wusste der Däne heute starke Helfer an seiner Seite – ein Vorteil gegenüber Remco Evenepoel und Florian Lipowitz, die in der letzten Rennphase ohne Teamhelfer auskommen mussten. Drei Visma-Fahrer liegen in den Top 10 – das lässt sich renntaktisch nutzen.
- Florian Lipowitz zeigte auch heute eine sehr gute Leistung, auch wenn er in der entscheidenden Phase ohne Teamkollegen auskommen musste. Im Schlussanstieg ließ er nach starkem Antritt Evenepoel stehen und sicherte sich so einen hervorragenden dritten Platz. Das Podium bei dieser Rundfahrt ist in dieser Form definitiv möglich.
- Ob ihn der Sturz vom Vortag doch mehr beeinträchtigte? Remco Evenepoel verlor bereits in der ersten Rennphase kurzzeitig den Anschluss, als der UAE-Zug einmal aufs Tempo drückte. Als es in den finalen Anstieg ging, war der Belgier auf sich gestellt und hatte den Attacken der Konkurrenz nichts entgegenzusetzen.
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