
Nach dem Etappensieg von Jake Stewart am Donnerstag wird nun das Berg-Finale des 77. Critérium du Dauphiné eingeläutet. Diese 6. Etappe der Dauphiné ist zwar recht kurz und hat nur rund 2600 Höhenmeter, doch sie endet mit einer Bergankunft. Mit Blick auf den superschweren Samstag wirkt diese Schlusssteigung wenig beängstigend, doch bislang waren die Top-Favoriten bergauf eher weniger gefordert. Es ist eine Standortbestimmung, ein Antesten für Samstag und die Chance, die Ausgangslage zu verbessern.
Gut möglich, dass die Zuschauern zwei Rennen in einem erleben. Eines um den Tagessieg aus einer Fluchtgruppe, das andere um das Gelbe Trikot. Denn das Terrain scheint ideal für starke Ausreißer.

Die Schlusssteigung ist zweigeteilt und hat sogar zwei Bergwertungen. Zwischen Cote de Domancy und Cote de la Cry gibt es ein kurzes „Flachstück“ – das allerdings auch etwa fünf Prozent Steigung hat.
Die Favoriten
Kommen starke Ausreißer durch, oder machen die Klassementfahrer den Tagessieg unter sich aus? Beides scheint möglich. Die Frage ist, ob eines der GC-Teams das Rennen für einen Etappensieg kontrollieren möchte. Sollte ein halbwegs gefährlicher Mann für die Gesamtwertung in der Fluchtgruppe sein, würde man sicher nachfahren und das würde die Chancen auf einen Tagessieger aus der Favoritengruppe erhöhen.
Die Etappe ist recht kurz, was ebenfalls eher für einen Etappensieger aus dem Kreis der Klassementfahrer spricht, weil das Feld die Ausreißer nur für überschaubare Kilometer an der kurzen Leine halten müsste. Doch mit dem Blick voraus auf den Samstag werden sich die GC-Teams gut überlegen, wie viel Körner sie in eine Jagd auf Ausreißer investieren wollen.
Das Finale liegt einem explosiven Mann wie Tadej Pogacar und nach der Schlappe im Zeitfahren könnte er einen weiteren Etappensieg sicher gut vertragen. Doch wird er sein UAE-Team einspannen? Oder doch lieber Evenepoel und seinen Helfern die Kontrolle des Rennens überlassen? Inzwischen geht es auch ein wenig um „mind games“ mit Blick auf die Tour de France. Stärke zeigen, oder lieber defensiv agieren? Man darf gespannt sein, welche Strategie die Teams wählen.
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**** Pogacar, Martinez, Vingegaard, Bardet
*** Evenepoel, Lipowitz, Seixas, Healy, Van Gils
** Johannessen, Buitrago, Rodríguez, Mas, Chaves
* Baudin, Jégat, Dunbar, Teuns, A.Paret-Peintre, Mühlberger
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Offizielle Website: criterium-du-dauphine.fr
Start: 13:50 Uhr
Ziel: ~17:10 Uhr
