Profil der 4. Etappe der Tour de France 2025 (Foto: ©ASO)

Nach dem ersten echten Massensprint dieser Tour am Montag – wo sich Tim Merlier den Sieg sicherte – geht es nun anspruchsvoll weiter. Die 4. Etappe dieser Tour de France 2025 ist 174 Kilometer lang und führt von Amiens Métropole nach Rouen. Etwa 2200 Höhenmeter hat das wellige Teilstück – davon 600 auf den letzten 30 Kilometern. Dann geht es gleich viel kurze Anstiege hinauf. Schmale Straßen, kurze, knackige Anstiege – es ist ein Finale für Puncheure, dass auch im Kampf um den Gesamtsieg durchaus bedeutend sein kann!

Doch nicht nur das Finale dürfte für Stress sorgen – denn es geht in der ersten Hälfte der Etappe über offenes Terrain und ein wenig Wind bläst auch am Dienstag. Das es reicht, dass Windstaffeln entstehen, ist eher nicht zu erwarten, doch für Stress im Feld kann es dennoch sorgen.

Für die Klassementfahrer ist es eines dieser Etappenfinals, bei dem höchste Aufmerksamkeit geboten ist und man schnell wertvolle Zeit verlieren kann. Es ist zu erwarten, dass es im Finale in den Anstiegen zur Sache geht und so wird schon einige Kilometer vor den steilen Passagen der Kampf um die Positionen hart ausgetragen. Vor allem die Côte de Belbeuf – rund 30 Kilometer vor dem Ende – könnte zu einer Schlüsselstelle werden. Hier wollen sicher alle Favoriten möglichst weit vorn in die knackige Steigung fahren.

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Die Strecke

Karte der 4. Etappe der Frankreich-Rundfahrt 2025 (Foto: ©GEOATLAS)

Nach dem Start geht es gen Südwesten. Zunächst nur leicht wellig. Doch kurz nach dem Ort Les Andelys geht es gen Nordwesten ins knifflige Finale der Etappe. Fünf Bergwertungen stehen auf den letzten 50 Kilometern an! Vor allem die letzten 30 Kilometer zum Ziel haben es in sich!

Die Côte de Belbeuf (29 km vor dem Ende) – 1.3 Kilometer mit 9.1% – hat es in sich! Die Straße wird schmal und steil. Erst nach der Steigung geht es wieder auf eine etwas breitere Straße und dann nach etwas flach, ehe die Abfahrt folgt. Ganz sicher einer der Schlüsselstellen!

Es geht anschließend bis zum Ziel nur noch auf und ab. Im Zielort Rouen werden mehrere kleine Schleifen gefahren. Zwei Anstiege der vierten Kategorie, dann noch die kurze, giftige Steigung zur letzten Bergwertung des Tages nur sechs Kilometer vor dem Ende! Eine kurze Abfahrt und noch einmal geht es hinauf, ehe die letzten Meter nach Rouen zur Ziellinie abfallend sind.

Finale Etappe 4 TDF 2025

Auch die letzte Steigung – etwas sechs Kilometer vor dem Ende – hat es richtig in sich! Schmale Straße, lange geradeaus, aber bis zu 15% steil! Der ideale Ort für eine finale Attacke! Vom Gipfel sind es nur noch rund fünf Kilometer bis zum Ziel!

Nach der letzten Steigung geht es kurz flach, dann bis zur 1000-Meter-Marke bergab. Der letzte Kilometer führt dann wieder leicht bergan zum Ziel.

Sprintwertung:
km 143.3 • SAINT-ADRIEN (BELBEUF

Bergwertungen:
km 128.2 – Côte Jacques Anquetil | 3.6km / 3.6%
km 146.6 – Côte de Belbeuf | 1.3km / 9.1%
km 154.4 – Côte de Bonsecours Stèle Jean Robic – 900m / 7.2%
km 162.1 – Côte de la Grand’Mare | 1.8km / 5%
km 169 – Rampe Saint-Hilaire | 800m / 10.6%

Die Favoriten

Bei diesem Finale sind es die Ardennen-Klassiker-Spezialisten und Puncheure, die den Kreis der Favoriten bilden. Der Top-Favorit auf den Tagessieg ist wohl Weltmeister Tadej Pogacar – denn dieses Finale scheint ideal für ihn zu sein. Kurze knackige Anstiege, eine moderate Steigung zum Ziel – aus einer kleinen Gruppe sind nur wenige schneller als er. Bezwungen wurde Pogacar vor zwei Tagen bei einer ähnlichen Ankunft von Mathieu van der Poel. Der Mann in Gelb zählt ebenso zu den Top-Favoriten – doch das Terrain ist im Finale dieser vierten Etappe deutlich schwerer, als das vom Sonntag. Dennoch sollte man Van der Poel nicht abschreiben.

Oder kann sich eventuell eine kleine Gruppe lösen und davon profitieren, wenn sich Pogacar und Vingegaard nach den kurzen Anstiegen anschauen? Eine Attacke wie die von Florian Lipowitz oder Kevin Vauquelin auf Etappe zwei kann in Rouen durchaus zum Erfolg führen. Doch Pogacar wird sich die Chance auf den Etappensieg nicht entgehen lassen, wenn sie sich bietet. Oder darf Tim Wellens als taktische Option um den Tagessieg fahren? Vermutlich eher nicht. Es könnte ein sehr interessantes Finale werden.

***** Tadej Pogacar
**** Vingegaard, Van der Poel
*** Vauquelin, Grégoire, Evenepoel
** Lipowitz, Roglic, Van Aert, Powless
* Lutsenko, Onley, Jorgenson, Buitrago, Alaphilippe

Start: 13:15 Uhr
Ziel: ~17:30 Uhr