Tim Wellens (UAE Emirates) hat die 15. Etappe der Tour de France als Solist gewonnen und seinem Team den fünften Etappensieg bei dieser Rundfahrt beschert. 43 Kilometer vor dem Ziel hatte der Belgische Meister aus einer achtköpfigen Spitzengruppe heraus attackiert. Den Zielort Carcassonne erreichte er 1:28 Min. vor Victor Campenaerts (Visma | Lease a Bike), der Zweiter wurde. Im Sprint der Verfolgergruppe (1:36 Min.) behielt Julian Alaphilppe (Tudor Pro Cycling) knapp die Oberhand vor Wout van Aert (Visma | Lease a Bike). Die Gruppe um das Gelbe Trikot erreichte das Ziel mit einem Rückstand von 6:07 Min.
An der Spitze der Gesamtwertung gab es keine Änderungen. Tadej Pogacar (UAE Emirats) führt vor Jonas Vingegaard (Visma | Lease a Bike) und Florian Lipowitz (Red Bull Bora-hansgrohe).
In der Bergwertung liegt weiter Lenny Martinez (Bahrain Victorious) vorne. Das Grüne Trikot bleibt auf den Schultern von Jonathan Milan (Lidl-Trek), der heute leer ausging.
Die 15. Etappe:
Das heutige Teilstück der Frankreich-Rundfahrt führte über 169,3 km von Muret nach Carcassonne und sprach aufgrund des Streckenprofils die Ausreißer an.
Was sonst so passierte:
Der erste Fahrer, der sich auf und davon machte, war Neilson Powless. Hektik kam auf, als Julian Alaphilippe und andere Fahrer in der Anfangsphase in einem Kreisverkehr stürzten und das Feld anschließend in mehrere Teile zerrissen war. Davon betroffen waren u. a. auch Jonas Vingegaard und Florian Lipowitz.
An der Rennspitze konnten sich 15 Fahrer festsetzen: Mathieu Van der Poel, Victor Campenaerts, Neilson Powless, Alexey Lutsenko, Clement Russo, Kaden Groves, Matteo Vercher, Jarrad Drizners, Matej Mohoric, Arnaud De Lie, Wout van Aert, Tobias Lund Andresen, Tim Wellens, Jake Stewart und Pascal Eenkhorn. Im Feld bildeten sich zwei große Gruppen: Die GC-Fahrer waren in der ersten Gruppe, in der zweiten waren u. a. Lenny Martinez und die Yates-Brüder.
Die Ausreißer machten die einzige Sprintwertung des Tages nach knapp 60 km unter sich aus: Van der Poel holte 20 Punkte und konnte den Rückstand auf Jonathan Milan in der Punktewertung verkürzen. Nach dem Zwischensprint kehrte im Hauptfeld immer noch keine Ruhe ein, da einige Teams noch einen Fahrer nach vorne bringen wollten. Das glückte Quinn Simmons, Jasper Stuyven und Michael Storer, derweil Russo zurückfiel. Auf dem Weg zur nächsten Bergwertung setzten sich dann sieben Fahrer ab: Campenaerts, Simmons, Wellens, Powless, Storer, Lutsenko und Mohoric. Dahinter bildete sich eine etwa 20-köpfige Gruppe, zu der neben den ehemaligen Ausreißerkollegen auch aufgerückte Fahrer aus dem Peloton gehörten – aus dieser Gruppe löste sich Carlos Rodriguez und schaffte den Sprung nach vorne. Später kamen noch weitere Fahrer dazu: erst Andreas Leknessund, dann Aleksandr Vlasov und Warren Barguil.
Auf dem Weg zur letzten Bergwertung des Tages (2. Kat.) wurden die Karten neu gemischt: Am Pas du Sant attackierten zunächst Simmons und Storer, nur Wellens und Campenaerts schafften den Anschluss. Die Bergwertung gewann Storer vor Simmons. Dahinter rollten nun Vlasov, Barguil, Rodriguez und Lutsenko heran. Kaum waren sie vorne, attackierte Tim Wellens und konnte einen kleinen Vorsprung herausfahren, bevor es in die lange Abfahrt in Richtung Carcasonne ging. Der Belgische Meister konnte den Vorsprung dank seiner Zeitfahrqualitäten kontinuierlich ausbauen und seinen ersten Tour-Sieg feiern. Campenaerts wurde Zweiter. Dahinter waren die Gruppen zusammengerollt, Julian Alaphilippe wurde schließlich Dritter vor Wout van Aert.
Spannungspunkte:
**(*) Klassische umkämpfte Ausreißeretappe mit hektischen Phasen und einem verdienten Sieger
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