Kurz vor dem Ende seiner ersten Amtszeit 2021 ließ UCI-Präsident David Lappartient mit seinem Plan aufhorchen, die Straßen-Weltmeisterschaften 2025 nach Afrika zu bringen. Zwei Kandidaten mit Ruanda und Marokko hatten sich dafür beworben, schlussendlich bekam Kigali den Zuschlag. Die Hauptstadt des 1994 durch den Völkermord der Hutu an den Tutsi bekannt gewordenen ostafrikanischen Staates Ruanda. Während vielen europäischen Ländern das nur unweit entfernte Marokko lieber gewesen wäre, ging es also erstmals in das Zentrum des afrikanischen Kontinents.
Ruanda mag kleiner sein als Brandenburg, beheimatet aber 14 Millionen Einwohner, rund ein Siebtel davon lebt in Kigali, einer Metropole, die sich über zahlreiche Hügelketten zieht und deren wohl flachstes Stück die Flughafenlandebahn ist. Zumindest bleibt dieser Eindruck für Besucher des Landes hängen. Dementsprechend war ein schwerer Straßenkurs vorprogrammiert und die Rennen enttäuschten nicht. Mit Ausnahme des Frauen-Straßenrennens konnten sich zumeist die großen Favoritinnen und Favoriten in den einzelnen Disziplinen durchsetzen, Medaillen gab es nur für jene, die wirklich am Bewerbstag auch alles richtig gemacht hatten.
Und wer abseits der gesperrten Rennstrecken unterwegs war, der fand noch steilere Pflasteranstiege oder Straßen, wie auch Belgiens Profi Florian Vermeersch früh bei den Weltmeisterschaften befand: “Sie hätten den Kurs in Kigali noch deutlich schwerer gestalten können.“ In der Auswahl der Straßen beschränkten sich die Organisatoren vor Ort aber doch deutlich auf eine Präferenz – die Beschaffenheit eben jener. Denn wirklich schlecht rollte der Asphalt nicht, die Zeitfahren wurden auf der zentralen Leitspur der Stadt, die auf beiden Straßenseiten dreispurig ausgebaut ist, absolviert. Die Straßen der WM – mehr als vorzeigbar.
Der Zielbereich wurde um das Kigali Convention Centre angelegt, die Wege waren kurz, wenn auch nicht immer für alle Journalisten oder Fotografen direkt. Dennoch war man von anderen Weltmeisterschaften und Austragungsorten schon weitere Fußmärsche gewöhnt. Die obligaten Sicherheitskontrollen waren genau, glichen aber genau jenem System, welches man für Flugreisen auch durchlaufen muss. Keine Schikanen, reine Vorsichtsmaßnahmen, dass bei der Afrikanischen auch absolut nichts schiefgehen kann.
Eine WM auf afrikanischen Straßen war kein absolutes Novum. Denn sowohl 1986 in Casablanca als auch 2008 in Kapstadt gastierte der Nachwuchs schon auf der Straße in Afrika. In diesen Jahren wurden die Junioren-Weltmeisterschaften der beiden Sparten nämlich parallel ausgetragen, auch im BMX und im Mountainbike wurden in Afrika schon Regenbogentrikots vergeben, 2010 und 2013 jeweils in der Mountainbike-Hochburg Pietermaritzburg. Und zuletzt waren die Junioren 2021 in Kairo auf der Bahn zu Gast. Im Vergleich zur WM in Ruanda aber fanden diese Wettbewerbe wenig Beachtung.

Den Radsport in Afrika gilt es noch auszubauen
Für den UCI-Präsidenten ist nun erst Ruanda die offizielle Kick-Off-Veranstaltung für den Afrikanischen Kontinent. So sei erst mit diesen Weltmeisterschaften der fünfte Kontinent erschlossen. Lappartient lobte das hohe Level der Organisation, welche stark aus Europa unterstützt wurde, vor allem vom belgischen Sportmanagementriesen Golazo. Im Vorfeld gab es organisierte Pressereisen, Ex-Radprofis wurden eingeladen, um schon zu Beginn der WM Kigali als gastfreundliche Radsportstadt ins rechte Licht zu rücken.
UCI-Präsident Lappartient ist bewusst, dass die Austragung der Welttitelkämpfe als Initialzündung nicht allein für die weitere Entwicklung des Radsports in Afrika ausreichen: “Speziell der Straßenradsport ist eine Disziplin, die du ausüben musst und auf der lokalen und nationalen Ebene fehlen die Rennen hier. Die gilt es auszubauen, ansonsten besteht immer weiter ein natürliches Limit.“
In den vergangenen Jahren hat der Kontinent zumindest richtige Aushängeschilder bekommen, wie die aus Mauritius stammende Kimberly Le Court Pienaar, die in diesem Jahr bei der Tour de France Femmes eine Etappe gewann und das Gelbe Trikot für vier Tage tragen konnte. Oder eben der Eritreer Biniam Girmay, Eritreas erster WM-Medaillengewinner. Für ihn waren die Weltmeisterschaften in Ruanda eine Rückkehr zu seinen Anfängen.
2019 stand er mit seiner Nationalmannschaft am Start der Tour of Rwanda, gewann damals als Junior schon eine Etappe. „Damals kannte ich mein Potential noch gar nicht. Aber ich erinnere mich, wie schön es hier war zu fahren“, erklärte er auf einer Pressekonferenz vor dem Rennen. Das Straßenrennen mit seinen knapp 6.000 Höhenmetern war zwar so überhaupt nicht sein Ding, dennoch stellte er sich als Aushängeschild seines Verbandes an den Start.
„Alles, was du brauchst, findest du in Europa und nicht hier“, Biniam Girmay
Schwerer Kurs – für afrikanische SportlerInnen kaum Chancen sich zu zeigen
„Es gibt Rennen wie Lüttich-Bastogne-Lüttich oder die Lombardei-Rundfahrt, die bestreite ich ja auch nicht. Ich will als Fahrer nicht nur am Start stehen, um dabei zu sein“, so Afrikas Vorzeigesporler Biniam Girmay, der aber auf Nachfrage seines Verbandes sich zur Verfügung stellte, um als Helfer seine Teamkollegen zu unterstützen. Außerdem sei die Premiere der Welttitelkämpfe in Afrika auch eine Prestigesache, dennoch war ihm die Nichtfreude über den schwierigen Parcours anzumerken. Nicht nur für Girmay war der Kurs zu schwer, eine Chance sich zu zeigen, boten die Strecken nur der absoluten Weltspitze.
Ob allerdings im ‚Land der tausend Hügel‘, so wie sich Ruanda in der Außenwerbung verkauft und was sich auch bildhaft mit zahlreichen ansteigenden Straßen in der Hauptstadt widerspiegelt, überhaupt ein weniger bergiger Kurs designbar gewesen wäre, ist eine andere Frage. Jedoch auch für die zahlreichen afrikanischen Länder und ihre Athletinnen und Athleten, war dieser kein Vorteil. “Es wäre schöner gewesen, hätte man einen einfacheren Kurs gehabt. Dann hätten sich die Afrikaner besser präsentieren können“, sagte der Eritreer.
Gefragt, was es für den Radsport in Afrika braucht und wie man die Talente besser fördern könnte antwortete er: “Alles, was du brauchst, findest du in Europa und nicht hier. Es fehlen die Basics im Vergleich. Hier kannst du mit einem Rad fahren, auch Rennen bestreiten, aber die neuen Räder, die findest du nicht in Afrika.“ Außerdem können sich viele Räder-Sets, wie sie auf der höchsten Ebene, und auch mittlerweile im Nachwuchs bei den Devo-Teams gefahren werden, gar nicht leisten.
“Wir brauchen keine großen Rundfahrten, sondern bessere Trainer, Mechaniker und auch Ernährungsexperten. Im Endeffekt bleibt dir gar nichts anderes übrig als den Schritt nach Europa zu machen. Das hat mir geholfen und auch den Unterschied gemacht“, erinnerte sich Girmay, der zwei Jahre lang für das World Cycling Centre, ein Förderungsprogramm der UCI, angesiedelt an deren Hauptsitz in Aigle, fuhr.

Drei Wochen Trainingscamp für ausgewählte Athletinnen und Athleten
Um die afrikanischen Teilnehmerländer zu unterstützen, rief der Weltverband ein eigenes Trainingscamp ins Leben mit rund 75 Athletinnen und Athleten aus allen drei Kategorien. Rund drei Wochen vor den Weltmeisterschaften reisten sie ins Gastgeberland, wie Trinitah Namukasa aus Uganda, die ihr Land in den Eliterennen der Frauen vertrat. Im Zeitfahren landete sie auf Platz 42 von 44 Starterinnen, im Straßenrennen stieg sie vorzeitig aus.
“Es war eine riesige Chance für mich und ich bin echt froh, dabei gewesen zu sein“, schilderte die 23-Jährige. Für sie war die Teilnahme an den Weltmeisterschaften auch eine wichtige Erfahrung: “Ich habe jetzt auch gesehen, was mir noch fehlt.“ Drei bis vier Tage die Woche trainiert sie auf ihrem Straßenrad, welches sie knapp vor ihren Nationalen Titelkämpfen bekommen hat, vor über einem Jahr. Dort wurde sie prompt Meisterin. Gehören tut das Rad aber nicht ihr, sondern ihrem Heimatverein, was in vielen Ländern Afrikas üblich ist.
2025 wurde sie Dritte im Zeitfahren und Vierte im Straßenrennen ihrer Landesmeisterschaften, ein Eintagesrennen in Kenia bestritt sie auch, mehr aber nicht vor der WM-Teilnahme. Generell ist die Aussicht auf internationale Rennen auf UCI-Niveau trist für Afrikas Frauen. Auch die Männer haben nur acht UCI-Rennen im Kalender der Afrika Tour, die Frauen aber kein einziges. “Wir hoffen auf mehr Rennen, aber es gibt auch sicher nicht so viele Frauen wie Männer, die den Radsport betreiben in Afrika. Deswegen wollen wir mit unseren Teilnahmen an den Titelkämpfen in Ruanda auch andere Frauen inspirieren. Viele wollen fahren, haben aber nicht einmal vernünftige Trikots oder Räder“, erklärte Namukasa.
Rund ein Drittel der Plätze des vom World Cycling Center initiierten Trainingslagers ging an die Frauen, die auch separat von den Männern trainierten. “Es war ein wenig chaotisch am Anfang, vor allem weil wir ja so viele unterschiedliche Sprachen haben. Aber mit der Zeit versuchten wir immer mehr als ein Team zu agieren“, musste die Uganderin schmunzeln, als sie vom ersten Aufeinandertreffen der afrikanischen Frauen im gemeinsamen Camp berichtete.
“Wir haben täglich trainiert und zusätzlich Übungen gelernt, was wir neben dem Radsport machen sollen. Auch haben sie uns gezeigt, wie wir unser Rad in Ordnung halten können und auch selbst Reparaturen durchführen können“, erinnerte sich die 23-Jährige, die aus Kampala stammt. Uganda selbst ist zwar ein Nachbarland von Ruanda, die Topografie um die Hauptstadt ist aber eine völlig andere: “Solche Hügel kannte ich gar nicht. Das war für mich völlig neu zu fahren.“
Ein Pfad nach Europa wird gesucht
Wie es für sie weitergeht, weiß die 23-Jährige noch nicht. In ihrer Heimat ist sie Grundschullehrerin. “Ich hoffe die UCI macht jetzt weiter mit diesen Trainingseinladungen. Es war extrem wichtig für mich, denn so professionelle Trainer haben wir in Uganda nicht“, schilderte sie und fügte an: “Ich würde gerne nach Europa gehen, um mich weiter zu verbessern, aber da muss ich auch meine Familie dafür überzeugen.“

Gerade einmal vier Athletinnen aus Afrika fuhren zu Saisonbeginn im UCI-Team des World Cycling Centers, zwei neue stießen im August dazu, darunter Tsige Kiros aus Äthopien (Foto links – ganz rechts), die im Juniorinnen-Rennen von Kigali starke Siebte wurde. Drei weitere gehören noch zum Afrika 2025 Programm.
Den Sprung zumindest nach Europa hingegen hat Diane Ingabire aus Ruanda schon geschafft, die für das Canyon SRAM Generation Team, der Devo-Abteilung des deutschen WorldTeams von Ronny Lauke, fährt.
Sie stieß 2023 zum Team, knapp fünf Jahre nachdem sie überhaupt mit dem Radsport begonnen hatte. Sie lebt und wohnt in Girona in Spanien, ist aber an die dortige Radcommunity fast gar nicht angeschlossen. “Ich trainiere fast immer allein“, verriet sie und ging auch auf ihre ersten Monate in Spanien ein. Denn an große Trainingsschleifen wagte sie sich zunächst nicht. Selbst fünfstündige Trainingseinheiten absolvierte sie auf kleinen Runden, die sie aber mittlerweile nach und nach erweiterte.
Für sie war Ruanda eine Heim-Weltmeisterschaft, sie trug dort die Farben ihres Nationalteams und erntete damit auch immer den größten Applaus der vielen Fans am Streckenrand. “Immer wieder hörte ich meinen Namen und das war echt schön“, erzählte die 24-Jährige, die auch fand, dass die Wartezeit auf die ersten Straßen-Weltmeisterschaften in Ruanda fast zu lange dauerte. „Über einhundert Jahre, das ist viel zu lange“, grinste sie.
Bessere Möglichkeiten bieten sich am Mountainbike
Die Titelkämpfe in Kigali boten aber nicht nur den schon auf der WorldTour etablierten oder für das WCC-fahrenden Athletinnen die Chance, sondern auch anderen Teilnehmerinnen aus Afrika. So wie die beiden Geschwister Rosemarie und Marco Thiel aus Namibia, die nicht nur vom Namen sehr deutsch klingen, sondern auch sehr gut deutsch sprechen. Ihr Vater stammt aus Deutschland, die Großeltern stammen aus Hamburg. Durch Freunde kam Marco zum Radsport, seine Schwester folgte ihm. Nur der dritte Bruder, die Thiels kamen als Drillinge zur Welt, fand nicht zum Radsport. Eigentlich sind sie mehr im Mountainbikesport zu Hause, wo mit Roger Suren ein Teamkollege von Marco Silber bei den Junioren bei den Weltmeisterschaften in Crans-Montana in der Schweiz zuletzt eroberte.
“Wenn man sieht, wie es Fahrer wie Roger schaffen können, dann wissen wir auch, dass es für uns möglich sein kann“, meinte Marco im Gespräch. Das aktuelle Hindernis für das radsportbegeisterte Duo ist aber noch das Abitur auf der deutschen Schule, die beide besuchen. In Kigali kamen sie erst einen Tag vor dem Zeitfahren ihrer beiden Junioren-Kategorien an, besichtigten deshalb den Kurs erst am Renntag, frühmorgens um sechs Uhr.

“Das macht uns aber nichts, denn in Windhoek, wo wir zu Hause sind, beginnen die Freitagsausfahrten auch immer schon um fünf Uhr“, grinste Rosemarie (Foto links: Thiel mit ihrer Teamkollegin Delsia Janse van Vuuren, rechts)
Zu finden waren sie, auch aufgrund des Starts auf ihren Rennrädern, dann eher im hinteren Tableau der Ergebnisliste.
Im Straßenrennen sahen sie das Ziel nicht, dafür aber bei den Juniorinnen Teamkollegin Delsia Janse van Vuuren, die als Letzte auf Rang 57 durchfuhr.
Während die Thiels eher Pogacar-Fans sind, ist das Idol von ihr eine Niederländerin, die eigentlich, betrachtet man die 17-Jährige, fast ihre ältere Schwester sein könnte. “Demi (Vollering) ist meine Heldin und ab und zu werde ich sogar mit ihr verwechselt“, lachte sie. Das Thiel-Trio ist nicht nur auf der Straße unterwegs, auch weil die Saison in ihrem Heimatland eher in den ersten Monaten des Jahres angesiedelt ist. Dann geht es zu den Cross-Country-Rennen, die eher das Sprungbrett in den internationalen Sport sind. Denn diese sind zahlreich vorhanden und mit den Punkten aus den C1-Rennen können sie sich auch gut vorarbeiten in der Weltrangliste, welche dann im Weltcup und bei Weltmeisterschaften für den Startplatz entscheidend ist.
Welche Nachhaltigkeit haben die Titelkämpfe in Ruanda?
Die Titelkämpfe in Ruanda waren nicht nur eine Chance für die afrikanischen Nationen sich zu zeigen, sondern auch, dass eine WM auf diesem Kontinent eben auch perfekt ausgetragen werden kann. „Es bedeutete uns viel, diese Weltmeisterschaften in unserem Land ausrichten zu können. Das Rad ist ein Teil unserer Kultur, wenn auch mehr als Transportmöglichkeit und einfachstes Reisemittel“, beschrieb Samson Ndayishimiye, der Präsident des Ruandischen Radsportverbandes (FERWACY). Zwei Rennen im Monat organisiert der Verband, eines für den Nachwuchs, eines für die Elite, um den Sport mehr zu vertiefen.
Beliebt sei vor allem, laut dem Olympiateilnehmer im Schwimmen, die Ruanda-Rundfahrt, über die er auch zum Verband kam. Als Fahrer der Mechaniker begann er, nun führt er den Verband. Ein Highlight für ihn war auch die Installation eines Satelliten des World Cycling Centers in Ruanda, wo nicht nur Athleten weiter ausgebildet werden sollen, sondern auch die Trainer. Zumindest in den Zeitfahren waren seine Schützlinge zumeist die besten Vertreter des afrikanischen Kontinents. Doch wie die Nachhaltigkeit dieser Entwicklung aussieht, ist fraglich.
Denn einer der Hauptsponsoren der Weltmeisterschaften war die Tourismuswerbeplattform des Landes Visit Rwanda. Und diese pulvert ihr Geld nicht nur in den Radsport, sondern auch in den Fußball, wo man Partner von internationalen Clubs wie Arsenal London, Bayern München, Atletico Madrid oder Paris-Saint-Germain ist. Kurz nach dem Ende der Weltmeisterschaften kündigten sie einen mehrjährigen Sponsoringdeal mit den Los Angeles Clippers, einem Basketballteam der NBA an, aber auch mit den Los Angeles Rams, einem American-Football-Team. Es geht darum, den Namen von Ruanda in die weite Welt zu tragen, Touristen anzulocken. Da könnte der Radsport nur ein Mittel zum Zweck gewesen sein, denn zumindest die Tourismuswerbung fühlt sich zu Höherem berufen und will sogar die Formel 1 nach Ruanda bringen.
Der Straßenradsport mag mit den sehr gut organisierten Titelkämpfen angekommen sein, nicht nur in Ruanda, sondern auch in den anderen afrikanischen Nationen hat man die ersten Triebe der zarten Pflänzchen aufkeimen gesehen. Nun benötigt es aber die weitere Pflege, von den nationalen Verbänden, die ihre Talente weiter fördern müssen, wie auch vom Weltradsportverband UCI, der seine Unterstützung weiter ausbauen muss. Auch in Europa braucht es ein Umdenken, denn, mögen die Kosten für eine WM außerhalb des Heimatkontinents höher sein, so wäre die Einsicht, dass das viele Länder außerhalb Europas Jahr für Jahr trifft, auch angemessen.
Falls die Weltmeisterschaften in Kigali ein Startschuss für die Entwicklung des Radsports in Afrika sein sollen, so haben auch die großen europäischen Verbände ihren Aufgabenanteil daran, mit etwaigen Einladungen an afrikanische Teams zur Teilnahme. Es sollte bewusst sein, dass es mehr benötigt, als Sponsoren und eine Weltmeisterschaft, um den Sport dort zu verankern und für eine nachhaltige Entwicklung zu sorgen.


