Seit drei Jahren führt das Team UAE Team Emirates – XRG nun bereits das Team-Ranking an. Der Vorsprung zur Konkurrenz wird von Jahr zu Jahr größer. Im UCI-Teamranking stehen am Ende der Saison 2025 mehr als 40.000 Punkte, das zweitbeste Team hat keine 23.000 Zähler. Das UAE-Team dominiert den Straßenradsport, nicht nur wegen Superstar Tadej Pogacar.
Satte 97 Siege hat das Team in dieser Saison eingefahren – neuer Rekord! Auf das Konto von Tadej Pogacar gehen dabei immerhin 20. Allein die Zahlen sind beeindruckend, doch schaut man auf die Qualität der Erfolge wird die Dominanz des Teams umso deutlicher. Satte 46 Siege wurden auf WorldTour-Level eingefahren – Lidl-Trek hat 20, Visma|Lease a Bike immerhin 19 Erfolge bei WorldTour-Events. Der Abstand ist enorm.
Drei der fünf Monumente hat Tadej Pogacar gewonnen, bei den anderen beiden stand er auf dem Podium! Das allein klingt schon irre! Dazu hat er die Tour de France gewonnen, so souverän, dass nichtmal ansatzweise die Frage aufkommt, wer denn der Favorit für die nächste Frankreichrundfahrt ist.
Doch das UAE-Team hat mit weiteren Fahrern Erfolge eingefahren! Große Erfolge! Joao Almeida hat die Baskenland-Rundfahrt gewonnen, die Tour de Romandie und auch die Tour de Suisse. Brandon McNulty holte den Sieg bei der Polen-Rundfahrt und gewann das Eintagesrennen in Montreal. Juan Ayuso gewann Tirreno-Adriatico, Jhonatan Narváez holte den Sieg bei der Tour Down Under. Dazu stehen satte 14 Grand-Tour-Etappensiege zu Buche und sowohl beim Giro d’Italia, als auch bei der Vuelta holte man jeweils Gesamtrang zwei. Brutal.
Dominanz = Langeweile?
Die Teamführung um Mauro Gianetti und Joxean „Matxin“ Fernandez konnte mit dem üppigen Budget über die Jahre eine Mannschaft formen, die auf jedem Terrain nicht nur wettbewerbsfähig ist, sondern absolute Weltspitze. Nimmt man die Massensprints etwas aus. Mit dem Ausnahmefahrer Tadej Pogacar und einer fast absurd starken Helferriege hat man die Chance, die Rennen nach den eigenen Wünschen zu gestalten und die Bemühungen der Konkurrenz zu ersticken. Dank der Ausnahmeerscheinung Mathieu van der Poel ist immerhin noch Paris-Roubaix geblieben, bei dem Pogacars Dominanz Grenzen gesetzt sind. Ist Tadej Pogacar am Start, ist die Taktik von UAE klar und die Konkurrenz oft machtlos. Diese Dominanz erzeugt für einige Fans Langeweile. Verständlich, konzentriert man sich bei einem Rennen wie der Lombardei-Rundfahrt nur auf den Kampf um den Sieg, hält sich der Unterhaltungswert in Grenzen. Doch Pogacar fährt durchaus spektakulär, meist sehr offensiv.
Die Frage, die sich Beobachter spätestens seit der Tour de France 2025 stellen ist, ob auch Pogacar selbst irgendwann langweilig wird, oder zumindest der Spaß etwas abhanden kommt. Seine Siege haben Begleiterscheinungen, mit denen er umgehen muss. Zunehmend genervt vom großen Rummel wirkte „Pogi“ zuletzt immer seltener so locker wie früher.
Im Team wird man sich Gedanken machen, wie man dafür sorgt, dass der Superstar nicht die Lust verliert und man die Megatalente weiter entwickeln kann. Um das Team weiter an der Spitze zu halten und gleichzeitig eine Zukunft ohne Pogacar vorzubereiten. So ganz eilig hat man es damit freilich nicht, Pogacar steht bis 2030 unter Vertrag und wird wohl zumindest noch eine Weile Siege einfahren.
Das UAE Team Emirates-XRG ist derzeit mit Abstand die beste Mannschaft der Welt und steht vollkommen zurecht mit großem Vorsprung an der Spitze des Teamrankings.


