Simon Spilak (Katusha-Alpecin) hat die siebte Etappe der 81. Tour de Swiss gewonnen. Der 30-jährige Slowene siegte nach 166 Kilometern von Zernez zum Tiefenbachferner als Solist. Zweiter wurde Ion Izagirre (Bahrain Merida). Platz drei ging an Joe Dombrowski (Cannondale-Drapac).

 

Katusha-Alpecin lässt alle leiden 

Die Ausreißer des Tages waren vor dem Beginn des 15,5 Kilometer langen Schlussanstieges eingeholt und das Katusha-Alpecin-Team klemmte sich an die Spitze des Feldes. Fahrer um Fahrer musste reißen lassen und die Gruppe wurde schnell klein. Auch der Mann in Gelb, Domenico Pozzovivo (AG2R), musste früh die anderen Favoriten ziehen lassen. Als Rein Taaramäe (Katusha-Alpecin) die Spitze übernahm und das Tempo nochmals anzog, mussten auch die Favoriten nacheinander reißen lassen. Lange konnten Joe Dombrowski und Steven Krujswijk (LottoNL-Jumbo) bei Spilak und Taaramäe bleiben, aber dann zog Spilak selbst das Tempo an und zog allein davon.

Im langen und schweren Anstieg zur höchsten Bergankunft des Profi-Radsports, in exakt 2780 Metern Höhe, kämpfte jeder Fahrer für sich und versuchte seinen Rhythmus zu fahren. Ion Izagirre konnte den Rückstand auf Spilak auf den letzten Kilometern zwar noch verkürzen, war aber nicht in der Lage, den Slowenen einzuholen. Spilak schaute sich im rund zwei Kilometer langen Tunnel vom Rettenbachferner zum Tiefenbachferner immer wieder um, konnte sich aber schon mehr als 1000 Meter vor dem Ziel sicher sein. Am höchsten Punkt, mehr als 2800 Meter üNN, setzte Spilak die Sonnenbrille auf, fuhr die letzten knapp 300 Meter hinab zum Ziel und breitete zum Jubel die Arme aus.

 

Spilak vor zweitem Gesamtsieg der Rundfahrt

Simon Spilak hat vor den letzten beiden Etappen im Gesamtklassement 52 Sekunden Vorsprung auf Damiano Caruso (BMC) und steht vor dem Gesamtsieg der Rundfahrt. Steven Kruijswijk ist mit 1:05 Minuten Gesamtdritter. Auf der kurzen und nur leicht welligen Etappe am Samstag sind keine großen Zeitrückstände zu erwarten, so wird beim Einzelzeitfahren am Sonntag die Entscheidung fallen. Spilak hat gute Chancen, nach dem Gesamtsieg von 2015 erneut die Rundfahrt zu gewinnen.