Vincenzo Nibali (Bahrain-Merida) hat Il Lombardia 2017 gewonnen. Der Italiener gewann den letzten Klassiker der Saison als Solist. Platz zwei ging nach 247 Kilometern von Bergamo nach Como an Julian Alaphilippe (Quick-Step). Den Sprint um Platz drei gewann Gianni Moscon (Sky).

Nibali erreichte gemeinsam mit Thibaut Pinot (FDJ) den vorletzten Gipfel des Tages, rund 15 Kilometer vor dem Ziel. In der Abfahrt ließ Nibali Pinot stehen und fuhr als Solist zum Sieg bei der 111. Austragung der Lombardei-Rundfahrt. Für den Sizilianer ist es nach 2015 der zweite Erfolg beim „Rennen der fallenden Blätter“.

Im letzten Anstieg des Tages, etwas mehr als fünf Kilometer vor dem Ziel wurde Pinot von den Verfolgern gestellt und Julian Alaphilippe löste sich in der Abfahrt von seinen Begleitern und wurde Zweiter.

„Ich habe in dieser Saison starke Rennen gezeigt, aber nicht immer die großen Ergebnisse eingefahren, aber ein Monument zu gewinnen ist immer etwas besonderes“, so Nibali im Siegerinterview.


 

So lief das Rennen

Kurz nach dem Start setzten sich Lorenzo Rota (Bardiani-CSF), Matthias Le Turnier (Cofidis), Pier Paolo De Negri (Nippo Vini Fantini), Lennard Hofstede (Sunweb), Davide Ballerini (Androni Sidermec) und Jacques Janse Van Rensburg (Dimension Data) vom Feld ab. Schnell fuhren sie einen Vorsprung von knapp 10 Minuten heraus.

Das Feld kontrollierte den Abstand und rund 75 Kilometer vor dem Ziel hatten die Spitzenreitern nur noch zweieinhalb Minuten Vorsprung.

Im Anstieg zur Madonna del Ghisallo fiel die Spitzengruppe auseinander. Aus dem Feld setzten sich Laurens De Plus (Quick-Step) und Mikael Cherel (Ag2R) ab. Sie gingen gemeinsam mit Le Turnier an der Spitze in die Abfahrt. Dahinter formierte sich eine Verfolgergruppe mit Valerio Conti (UAE), Winner Anacona (Movistar) und Primosz Roglic (LottoNL-Jumbo).

Im Anstieg zur Muro di Sormano, etwa 53 Kilometer vor dem Ziel, löste sich Cherel an der Spitze von seinen Begleitern. Am Gipfel hatte er rund 30 Sekunden Vorsprung auf Verfolger De Plus, die Gruppe der Favoriten lag fast eine Minute zurück. 

In der Abfahrt stürzte De Plus schwer, fiel über die Leitplanke und krachte einen Abhang hinunter. Doch der Quick-Step-Profi verletzte sich glücklicherweise nicht schwer.

 

Die Vorentscheidung

Im vorletzten Anstieg fiel die Vorentscheidung. Nachdem Philippe Gilbert und Alessandro de Marchi Cherel eingeholt und zwischenzeitlich an der Spitze gelegen hatten, ging das Feld geschlossen in den Anstieg nach Civiglio. Thibaut Pinot attackierte mehrfach und setzte sich schließlich ab. Kurz vor dem Gipfel, exakt 17 Kilometer vor dem Zielstrich, griff Vincenzo Nibali aus der Verfolgergruppe an und schloss die Lücke zu Pinot. Das Duo ging gemeinsam in die Abfahrt, doch Nibali hängte Pinot bergab ab und fuhr allein zum Ziel. 

Bei den Verfolgern schlossen Alaphilippe, Quintana und Moscon im letzten Anstieg, rund 5 Kilometer vor dem Ziel zu Pinot auf und bergab setzte sich Alaphilippe ab und erreichte als Zweiter das Ziel.