Pirelli P ZERO Race TLR

Zum Anfang der Saison stellt sich für viele die Frage nach neuen Rennradreifen. Lange spaltete sich das Feld grob in Conti und Schwalbe. Seit ein paar Jahren mischt aber auch Pirelli wieder mit. Das freut nicht nur Italo-Fans. Mit dem Pirelli P ZERO Race TLR konnte ich den „rennfertigen Allrounder“ von Pirelli testen. Wer eine noch schnellere Gummimischung will, muss zum Rennmodel, dem Pirelli P ZERO Race TLR SL greifen.

Ohne Labor und Expertenwissen schwingt beim Reifentest eines Hobbytesters und CM-Testpiloten wie mir natürlich viel subjektives Gefühl mit. Meine Eindrücke vom Reifen vergleiche ich daher mit meinem bisherigen Tubelessreifen, dem Conti 5000 TL in seiner 1. Generation. Beide in den Maßen 700x30C im Tubless-Setup. Der Pirelli bringt in dieser Breite ein Gewicht von 320g mit. Ob die Herstellerangabe zum Gewicht stimmt, habe ich nicht nachgemessen. Als Hobbytester kam mir die Idee natürlich erst nach der Montage.

Auf meiner Mavic Cosmic SL 40 UST Felge (19mm Maulweite) baut der Pirelli 30C 1-2mm breiter als der Conti 5000 TL 30C, was insbesondere bei knappem Gabelplatz zu beachten ist. Die Montage ging beim Pirelli dabei etwas einfacher von der Hand. Beim Conti 5000 gab es mehrere Erfahrungsberichte, wonach die Montage viel Geschick erfordert und der Reifen nur mit viel Arbeit auf die Felge gebracht werden kann. Auch ich hatte Probleme. (Radmechaniker natürlich ausgeschlossen.)

Nach verletzungsbedingter Pause kann ich Euch nach 700 km von meinem ersten Fahreindruck des Pirelli P ZERO Race TLR berichten. Bei 78 kg Körpergewicht fahre ich mit 6 Bar. Für mich macht der Reifen in diesem Setup bei jeden Witterungsbedingungen eine super Figur. Auch bei Nässe kann ich in Kurven nichts Negatives berichten. Beim Komfort kann ich nur minimale Unterschiede beobachten. Der Pirelli fährt sich gefühlt etwas geschmeidiger, nur bei gröberen Unebenheiten scheint mir der Conti etwas flexibler oder komfortabler zu sein und vielleicht etwas besser zu federn. Vielleicht liegt das an der breiteren Karkasse, die Pirelli mit einem besonderen Pannenschutz bewirbt. Der größte Unterschied fällt mir ab 40 km/h bei Abfahrten auf. Hier liefert der Pirelli spürbar mehr Laufruhe. Der Conti 5000 TL der ersten Generation zeigte sich nervöser.

Welcher Reifen ist schneller? Wenn man den Laborberichten folgt, sind die Conti 5000-Modelle die schnelleren Reifen. Wen das abseits von Rennen stört, müsste die Laborwerte des Rennmodels dem Pirelli P ZERO Race TLR SL abwarten. Bei meinen „Tests“ bin ich auf der Hausrunde gleich schnell oder besser gesagt langsam…

Pirelli P ZERO Race TLR

Zwischenfazit

Ich kann den Pirelli P Zero TLR bisher uneingeschränkt empfehlen und würde ihn wieder aufziehen. Mit den Pirelli P Zero Modellen hat sich eine echte Alternative im Fahrerfeld aufgetan. Und auch an der Eisdiele könnte sich der Reifen spätestens für die Italo-Fans zum Stylefaktor entwickeln, auch wenn das für die sichere, schnelle und gute Reifenwahl keine Rolle spielen sollte 😉

Ich berichte wieder, wenn ich mehr Kilometer gesammelt habe. Dann dürfte auch etwas zum Verschleiß zu sagen sein. Vorgenommen habe ich mir auch, ein paar Testrunden mit weniger Bar zu drehen.

Gute Fahrt an die CM-Community und vielen Dank für Möglichkeit als Testpilot auf Tiefflug zu gehen,

Christian.


Über CM-Testpilot – Empfehlungen von Freunden für Freunde:

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