Die Saison 2023 war für das Team Bahrain-Victorious durchaus erfolgreich. „Nur“ 18 Siege, davon jedoch allein 12 auf WorldTour-Level. Allein drei Tour-de-France-Etappen, zwei Tagessiege beim Giro und ein Vuelta-Etappensieg stehen zu Buche. Dazu Gesamtrang vier beim Giro mit Damiano Caruso, Gesamtrang sechs mit Pello Bilbao bei der Tour de France und Gesamtrang fünf bei der Vuelta mit Mikel Landa. Mohoric und Andrea Pasqualon sorgten zudem bei den Klassikern für Top10-Ergebnisse. Insgesamt alles sehr ordentliche Resultate für das Team aus Bahrain.

Doch auch wenn es sportlich gut lief, auf der Saison 2023 liegt nach dem tragischen Tod von Gino Mäder ein dunkler Schatten. Die gesamte Radsportwelt hat der Unfall bei der Tour de Suisse erschüttert, sein Team, seine Freunde und Kollegen ganz besonders. Der Sport rückte für einige Tage in den Hintergrund. Die Tragöde um Mäder führte dem gesamten Radsport wieder vor Augen, wie gefährlich dieser Sport ist, aber gleichzeitig auch eine Verbindung zwischen Menschen schafft. Die Anteilnahme war groß, über die Grenzen des Profiradsports hinaus. Der Tod von Mäder wirkte nach, vor allem natürlich im engsten Umfeld.

In der sonst so hektischen Radsportwelt wurde nur kurz innegehalten. Aber es Begannen Diskussionen über den Kern und den Wert des Sports – vor allem für die Sportler und Betreuer. Der riesige Aufwand, den die Teams betreiben, welch Entbehrungen und welch Hingabe auf Seiten der Beteiligten nötig ist, um Erfolge zu feiern – in einem emotionalen und beeindruckend analytischen Interview fand Matej Mohoric nach seinem Tour-Etappensieg Worte, die vielen Dimensionen zu greifen – einer der bewegensten Momente der Tour 2023.

Wohin führt der Weg des Team?

Einen großen Umbruch gibt es nicht, auch wenn mit Jonathan Milan und Mikel Landa Leistungsträger das Team verlassen. Routinier Torstein Træen kommt von Uno X, mit Alberto Bruttomesso und Finlay Pickering kommen zwei junge Talente ins Team, die sicher ein wenige Eingewöhnung brauchen, aber durchaus Entwicklungs-Potenzial besitzen. So wird es an den etablierten Leistungsträger sein, auch 2024 für gute Ergebnisse zu sorgen. Mohoric, Haig, Bilbao, Poels und Caruso sind feste Größen – Buitrago und Wright haben einen Sprung nach vorn gemacht und auf Fahrern wie Matevz Govekar und Antonio Tiberi ruhen sicher mittelfristig Hoffnungen.

Man eine gute Mannschaft, um auch 2024 erfolgreich zu sein. Zu den absoluten Top-Teams fehlt ein Stück, sowohl bei den Klassikern, als auch im Kampf um Grand-Tour-Siege. Doch auf der Jagd nach Tagessiegen war man zuletzt sehr erfolgreich, daran wird man sicher anknüpfen können.


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