Nach dem ersten Ruhetag der 71. Vuelta geht es mit der Kletterei weiter. Nach 160 flachen Kilometern wartet der extrem steile Peña Cabarga. Chris Froome hat sehr gute Erinnerungen an diesen Anstieg. Denn im Jahr 2011 gelang ihm dort der Etappensieg, vor dem späteren Vuelta-Sieger Jose Cobo.

Es könnte ein sehr spannendes Finale geben, denn bis zum steilen Schlussanstieg gibt es keine topografischen Schwierigkeiten. Die Favoriten werden also erst in der steilen Rampe spüren, wie sich die Beine nach dem Ruhetag anfühlen. Da kann es durchaus große Überraschungen geben, denn nicht alle Fahrer sind am Tag nach der Rennpause gleich im richtigen Rhythmus.

 

Die Strecke

Der Parcours führt den ganzen Tag entlang der Küste gen Osten. Kurz nach dem Start geht es leicht bergan, sodass sich hier vielleicht die Gruppe des Tages bilden kann. Doch die Chancen für eine erfolgreiche Flucht sind gut, und so wird es vielleicht einen harten Kampf um die Gruppe geben. Haben sich einige Fahrer gelöst und ist kein gefährlicher Mann dabei, wird das Movistar-Team sie ziehen lassen. Erst nach 121,7 Rennkilometern steht der Sprint des Tages an.

Die Karte der 11. Etappe der Vuelta 2016
Die Strecke der 11. Etappe der Vuelta 2016

 

Der Schlussanstieg beginnt 5,6 Kilometer vor dem Ziel. Die Teams werden ihre Kapitäne möglichst weit vorn in den Anstieg bringen wollen und so werden sie mit Vollgas in die Steigung gehen. Im Jahr 2010 stürzte der zu diesem Zeitpunkt Gesamtführende Igor Anton kurz bevor es in den Anstieg ging bei sehr hohem Tempo und musste das Rennen aufgeben.

Gleich die ersten Meter des Schlussanstiegs sind brutal steil. Mit 18% geht es hinauf. Für die Fahrer heißt es, so schnell es geht den Rhythmus finden. Es ist ein relativ kurzer, aber sehr steiler Anstieg. Mit durchschnittlich 9,8 % ist der Peña Cabarga angegeben. Etwa zur Hälfte des Anstiegs gibt es eine kurze Abfahrt und dann ein kurzes Flachstück. Danach wird es wieder ungemütlich steil.

 

Das Profil des Peña Cabarga
Das Profil des Peña Cabarga

 

Das Etappenziel befindet sich unmittelbar nach einer 90 Grad Linkskurve. Auch nach der Kurve geht es zwar noch steil bergan, aber der Weg reicht kaum um einen Kontrahenten zu überholen. Bei seinem Etappensieg 2011 fuhr Froome auf den letzten Metern sehr clever. Kurz vor der eigentlichen Linkskurve gibt es bereits einen leichten Linksknick. Dort zog Froome innen rein, schob sich so vor Jose Cobo und fuhr so seinen allerersten Profisieg ein!

Profil & Karte der letzten Kilometer der 11. Etappe der Vuelta 2016
Profil & Karte der letzten Kilometer der 11. Etappe der Vuelta 2016

 

Die Favoriten

Auf dieser Etappe könnte es wieder zwei Rennen in einem geben. Setzt sich eine für Leader Nairo Quintana ungefährliche Gruppe ab, hat sie gute Chancen durchzukommen. Die Abstände im Klassement sind unterdessen beträchtlich und es kommen viele Fahrer für die Gruppe in Frage. Mit der schweren Bergankunft zum Ziel wird einer der bergfesten Ausreißer die Etappe gewinnen. Romain Sicard wäre ein Kandidat, aber auch Joe Dombrowski, Tiago Machado, Louis Vervaeke oder Marcel Wyss.

Im Kampf um den Rundfahrtsieg wird es sicher erneut einen heftigen Schlagabtausch geben. Sollte ein Fahrer nach dem Ruhetag in Schwierigkeiten geraten, kann er an diesem Anstieg viel Zeit verlieren. Ob Chris Froome erneut nur auf sich schaut und die Konkurrenz zunächst wieder wegfahren lässt, muss man abwarten. Der Anstieg ist relativ kurz und so bleibt nur wenig Zeit, Boden gutzumachen.

 

***** –
**** Chris Froome, Nairo Quintana
*** Alberto Contador, Simon Yates, Gianluca Brambilla
** Alejandro Valverde, Michele Scarponi, Mathias Frank, Joe Dombrowski, Esteban Chaves
* Marcel Wyss, Kenny Elissonde, Kristijan Durasek, Robert Gesink, Hugh Carthy

 

Start: 13:12 Uhr
Ziel: 17:30 Uhr