Der Präsident der UCI Ausrüstungs-Kommission, Harald Tiede Hansen, sagte gegenüber der norwegischen Seite Procycling.no, dass „die UCI die Verwendung von Scheibenbremsen im Profi-Radsport aussetzen“ will.
Update (14.04.16| 15:00 Uhr): Am Donnerstag hat die UCI den Einsatz von Scheibenbremsen in Straßenrennen gestoppt. Die Entscheidung sei nach der Anfrage der Teamvereinigung AIGCP getroffen wurden. Diese Auforderung wird durch die Fahrervereinigung CPA unterstützt.
Die UCI betonte, dass die Fahrer-Sicherheit immer oberste Priorität hat. Man wolle sich nun mit der Technik-Kommission, zu der Vertreter von Teams, Fahrer, Mechaniker, Fans, Kommissären und der Fahrradindustrie gehören, beraten.
Hintergrund ist die schwere Verletzung von Movistar-Fahrer Francisco Ventoso, die bei einem Sturz bei Paris-Roubaix durch eine Scheibenbremse verursacht wurde. Ventoso schrieb einen offenen Brief und fordert ein Verbot der Scheibenbremsen. Auch die Fahrervereinigung CPA hatte sich gegen eine Verwendung von Scheibenbremsen in der aktuellen Form ausgesprochen.
Das Thema wird bereits seit Monaten diskutiert. Viele der Fahrer hatten im Vorfeld auf das Verletzungsrisiko hingewiesen. Bora-Argon19-Profi Paul Voß hatte in einem Interview mit CyclingMagazine schon im letzten Jahr auf die Problematik hingewiesen: „Zudem ist die Scheibe scharf und wird in einer langen Abfahrt heiß. Wenn es dann zu Stürzen kommt, kann das gefährlich werden.“
Seit 1. Januar 2016 können bei allen Straßenrennklassen, also allen UCI-World-Teams, Professional-Continental-Teams, Continental-Teams und auch Women’s-Teams, Scheibenbremsen eingesetzt werden. Die Regeln wurden entsprechend geändert. Offiziell gehört die Regeländerung zur zweiten Testphase, erst zum Jahr 2017 sollte die Nutzung von Scheibenbremsen offiziell eingeführt werden. Die UCI hatte zum Start angekündigt, den Disc-Einsatz in diesem Jahr zunächst beobachten zu wollen, um gegebenenfalls eingreifen zu können. Das scheint nun der Fall zu sein.