Genau 7,8 Kilometer vor dem Ziel setzte Tim Wellens (Lotto-Soudal) die entscheidende Attacke. Der 26-Jährige griff aus einer kleinen Spitzengruppe an und fuhr als Solist ins Ziel. Den Sprint um Platz zwei gewann Vorjahressieger Sonny Colbrelli (Bahrain-Merida). Wellens Teamkollege Tiesj Benoot komplettiert das Podium und gab der starken Teamleistung das I-Tüpfelchen.
„Das ist ein schweres Rennen, hier in Belgien, es ist wichtig für das Team und ich bin froh, es gewonnen zu haben“, sagte Wellens im Ziel. Mit Blick auf die anstehenden Ardennen-Klassiker blickt Wellens zuversichtlich. „Es war das erste von vier Chancen“, sagte Wellens. „Es ist nicht das gleiche Niveau wie bei den anderen Rennen, aber jeder Sieg ist schwer und ich bin glücklich, gewonnen zu haben.
Aus Respekt vor der Familie des am Sonntag verstorbenen Michael Goolaerts verzichtete er auf einen Jubel und zeigte gen Himmel.
Schon vor dem Start wurde dem verstorbenen Goolaerts gedacht. Für viele Fahrer war es ein emotionaler Moment, als sein Vérandas Willems-Crelan Team mit viel Applaus von den Zuschauern am Start empfangen wurde und sich dann die komplette Mannschaft am Start in einer Reihe aufstellte.
So lief das Rennen
Lange Zeit bestimmte eine kleine Ausreißergruppe das Rennen. Dries De Bondt (Veranda’s Willems Crelan), Calvin Watson (Aqua Blue Sport), Tyler Williams (Israel Cycling Academy), Michael Grosu (Nippo-Vini Fantini), Elmar Reinders (Roompot), Antoine Warnier (WB Aqua Protect Veranclassic), Andrea Peron (Novo Nordisk).
Das Finale wurde auf einem 23,4 Kilometer langen Rundkurs ausgetragen, der drei Mal gefahren werden musste. Rund 60 Kilometer vor dem Ziel attackierten Jack Haig (Mitcheltin Scott) und Wellens Teamkollege Tosh van der Sande aus dem Feld und holten die Ausreißer schnell ein.
Das Feld ließ sie jedoch nicht mehr als rund 35 Sekunden weg. Immer wieder gab es an den zahlreichen kurzen Anstiegen Attacken. Elf Kilometer vor dem Ziel waren Haig und Van der Sande gestellt und mit Jelle Vanendert griff der nächste Lotto-Soudal-Fahrer an. Es bildete sich eine kleine Gruppe, zu der unter anderem auch Enrico Gasparotto (Bahrain-Merida), Carlos Verona (Mitchelton Scott) und Peter Serry (Quck-Step) gehörten. Auch Wellens war dabei und griff dann wenig später an und zog davon. Es war bereits sein vierter Saisonerfolg.