Zu Beginn der 158,5 Kilometer langen Etappe von Annecy nach Le Grand-Bornand kämpfte Julian Alaphilippe (Quick-Step) hart, um in der großen Ausreißergruppe des Tages zu sein. In der Abfahrt vom vorletzten Anstieg ließ der Franzose dann seinen letzten Begleiter stehen und nahm den finalen Anstieg zum Col de la Colombière als Solist in Angriff. Mit großen Vorsprung ging er auf die letzten Kilometer zum Ziel und ließ sich als Etappensieger feiern. Alaphilippe übernimmt auch die Führung in der Bergwertung.
„Von der Ziellinie bis hierhin zur Siegerehrung waren es viele Emotionen. Meine Familie ist mir sehr wichtig, sie unterstützen mich immer, gerade auch mein Onkel Frank, der gleichzeitig mein Trainer ist. Ich habe daher auf den letzten Kilometern oft an sie gedacht“, sagte Alaphilippe im Siegerinterview. „Ich bin heute Morgen losgefahren mit dem klaren Ziel, in die Ausreißergruppe zu kommen. Während des Rennens habe ich zuerst gar nicht an das Bergtrikot gedacht. Am Ende habe ich sie dann fast alle geholt. Ich bin sehr froh, dass ich nun das Bergtrikot habe, aber es nach Paris zu bringen ist nochmal eine ganz andere Sache“, so der Franzose.
Zweiter wurde Ion Izagirre (Bahrain-Merida), der gemeinsam mit Rein Taaramäe (Direct Energie) etwas mehr als eineinhalb Minuten nach Alaphilippe das Ziel erreichte.
Auch der Gesamtführende Greg van Avermaet (BMC) gehörte zu der Ausreißergruppe des Tages, die sich einige Kilometer nach dem Start abgesetzt hatte und zeigte eine starke Leistung. Der belgische Klassikerspezialist erreichte als Vierter das Ziel und verteidigte das Gelbe Trikot. Er wurde zusätzlich mit der Roten Rückennummer für den kämpferischsten Fahrer ausgezeichnet.
Impressive Julian! ?
Impressionnant Julian ! ?
? @alafpolak#TDF2018 pic.twitter.com/VcAHTLIzJi— Le Tour de France (@LeTour) 17. Juli 2018
Kampf der Favoriten
Im Rennen übernahm das Sky-Team von Titelverteidiger Chris Froome die Kontrolle. Die britische Mannschaft machte das Tempo im Feld und zog am letzten Anstieg das Tempo an. Als erster der Favoriten verlor Rigoberto Uran (EF-Drapac) recht früh den Anschluss. Die Gruppe der Favoriten war auch im letzten Anstieg lange sehr groß, doch als Dan Martin (UAE Team Emirates) kurz vor dem Gipfel des letzten Anstiegs attackierte, fielen einige Teamkapitäne zurück.
Bob Jungels (Quick-Step), Rafal Maijka (Bora-hansgrohe), Bauke Mollema (Trek-Segafredo) und auch Ilnur Zakarin (Katusga-Alpecin) verloren im letzten Anstieg den Anschluss und büßten 51 Sekunden auf die Gruppe um Froome ein. Rigoberto Uran verlor mehr als zweieinhalb Minuten.
„Das war ein sehr starkes Tempo, das Sky anschlug, und es war voll Gegenwind“, sagte Tom Dumoulin nach dem Rennen. „Alle die vorhatten anzugreifen, wenn es möglich wäre, so wie ich, mussten sehen, dass es unmöglich war. Man konnte es sehen, als Dan Martin angriff, sie haben sofort die Lücke geschlossen“, so Dumoulin.
So liegt nun Greg van Avermaet in der Gesamtwertung 2:22 min vor Geraint Thomas (Sky). Gesamtdritter ist Alejandro Valverde (Movistar| 3:10 min).
Sagan baut Führung in Sprintwertung weiter aus
Peter Sagan (Bora-hansgrohe) gehörte ebenso zur Ausreißergruppe und holte sich am Zwischensprint die Punkte. Anschließend fiel er zurück ins Hauptfeld. Damit baut der Weltmeister seine Führung im Kampf um Grün auf mehr als 100 Punkte aus.
Die Ausreißergruppe
Neben Alaphilippe, Sagan, Taaramäe, Izagirre und Van Avermaet gehörten auch Tony Gallopin (AG2R), Elie Gesbert und Amaël Moinard (Cofidis), Jack Bauer und Daryl Impey (Mitchelton-Scott), Philippe Gilbert (Quick Step), Lukas Pöstlberger (Bora-Hansgrohe), Serge Pauwels und Tom-Jelte Slagter (Dimension Data), David Gaudu, Rudy Molard und Arthur Vichot (Groupama-FDJ), Robert Gesink (LottoNL-Jumbo), Lilian Calmejane (Direct Energie), Guillaume Martin und Thomas Degand (Wanty-Groupe Gobert) zur großen Ausreißergruppe.