Julian Alaphilippe

Auf der 218 Kilometer langen Etappe von Carcassonne nach Bagnères-de-Luchon dauerte es mehr als 100 Kilometer, ehe sich die große Ausreißergruppe des Tages formierte. Nach einer Demonstration von Bauern wurde das Feld nach 30 Kilometern kurz gestoppt, doch es ging wenige Minuten später weiter. Die Polizei hatte gegen die Demonstranten offenbar Pfefferspray eingesetzt, was dann einigen Fahrern Probleme bereitete. Im Ziel berichtete Heinrich Haussler, dass er zunächst ein Brennen spürte, dass dann aber immer stärker wurde. Er spülte sich die Augen mit Wasser aus, wie einige andere Fahrer auch. Der Rennarzt reichte einigen Profis Augentropfen, nach rund 15 Minuten ging es weiter. Haussler geht davon aus, dass ihn der Vorfall im weiteren Verlauf aber nicht beeinträchtigte. 

Im anspruchsvollen Finale wurde die Ausreißergruppe immer kleiner und Adam Yates (Mitchelton Scott) griff 15 Kilometer vor dem Ziel an und setzte sich ab. Der Mann im Bergtrikot, Julian Alaphilippe (Quick-Step) setzte nach, ging wenige Sekunden nach dem Spitzenreiter in die Abfahrt. In der Abfahrt stürzte Yates und Alpahilippe zog vorbei und holte sich den Etappensieg. Zweiter wurde Gorka Izagirre (Bahrain-Merida), Yates wurde dritter.

„Ich freue mich riesig, ich weiß gar nicht was ich sagen soll. Einfach nur großes Glück“, sagte Sieger Alaphilippe im Siegerinterview. .“Es hat ewig gedauert, bis eine Fluchtgruppe stand. Alle waren am Anschlag. Heute habe ich es in den Beinen gespürt, dass ich nicht bei 100% bin, aber am Ende waren alle platt. Ich habe mir die Etappe gemeinsam mit Bob Jungels angeschaut, ich kannte das Finale, ich wusste, dass es sehr anspruchsvoll ist. Leider ist Adam Yates gestürzt, das war wirklich schade, aber das hätte mir auch passieren können. So ist das Rennen. Wir sind von Start bis Ziel am Anschlag gefahren, das war echt krank – 220 km Anschlag!“, so der Tagessieger.

 

Keine Veränderungen im Kampf um Gelb

Zwar griffen im letzten Anstieg des Tages  Ilnur Zakarin (Katusha-Alpecin) und auch Jakob Fuglsang (Astana) an, doch das Sky-Team hatte keine Probleme, das Rennen zu kontrollieren und schloss die Lücke. So gab es in der Gesamtwertung auf den ersten Plätzen keine Veränderungen.

„Wir hatten heute mehr Attacken erwartet. Zu denen kam es zunächst gar nicht, erst am letzten Berg. Aber unser Team war stark genug, um alles zu neutralisieren“, so Geraint Thomas. „Für uns ein unspektakulärer Tag, aber das soll uns recht sein. Uns hat es geholfen, dass es so lange gedauert hat, bis die Ausreißergruppe sich absetzen konnte. Das Team hat alles gemacht, was man sich wünscht. Jeder macht seinen Job und trägt dazu bei, dass es bei uns so gut läuft, so der Mann in Gelb nach dem Rennen. 

 

Gilbert gestürzt

Philippe Gilbert hatte sich vor dem Anstieg zum Col d’Aspet, rund 50 Kilometer vor dem Ziel aus der Spitzengruppe abgesetzt und erreichte als Erster den Gipfel. Doch der Belgier stürzte in der Abfahrt und fiel zurück.

 

Rückschlag für Warren Barguil im Kampf um das Bergtrikot

Auch Warren Barguil, der beste Bergfahrer der Tour 2017, war in der Ausreißergruppe. Er lieferte sich an jeder Bergwertung einen harten Kampf mit Alaphilippe um die Bergpunkte. Doch Alaphilippe war bei jedem Sprint der Schnellere. Im Finale musste Barguil dann reißen lassen und liegt nun 49 Punkte hinter seinem Landsmann. Zwar gibt es noch viele Punkte zu holen, aber es wird eine schwere Aufgabe für Barguil.

 

Das Profil der Etappe:

Profil der 16. Etappe der Tour de France 2018