Der Schweizer Marc Hirschi ist U23-Straßenweltmeister. Der Schweizer setzte sich in der letzten Abfahrt, rund 10 Kilometer vor dem Ziel, von seinen beiden Begleitern ab und siegte nach 174 Kilometern von Kufstein nach Innsbruck als Solist. Im Sprint setzte sich der Belgier Bjorg Lambrecht vor dem Finnen Jaakko Hänninen durch und holte Silber.
Starke Schweizer Teamarbeit
Die Schweizer Mannschaft zeigte ein starkes Rennen. Etwa 50 Kilometer vor dem Ziel gaben sie in der Abfahrt Gas und initiierten so eine kleine Gruppe, in der sie mit gleich vier Fahrern vertreten waren. „Das war entscheidend“, sagte Sieger Hirschi nach dem Rennen. „Dadurch waren wir immer vorn und mussten nie nachfahren. Das hat uns einen entscheidenden Vorteil beschert“, so Hirschi. Taktisch spielten die Schweizer ihre Karten geschickt aus. Lukas Ruegg opferte sich komplett auf und die drei anderen Fahrer in der Gruppe kontrollierten geschickt. Bei jeder Attacke, wie etwa vom Ukrainer Mark Padun oder dem Iren Eddie Dunbar, gingen die Schweizer abwechselnd mit.
Die perfekte Situation
„Das war die perfekte Situation“, sagte Gino Mäder. „Wir hatten die Option zu spielen und jeder von uns dreien konnte seine Chance wahrnehmen. Im letzten Anstieg war es Marc, der sofort reagiert hat und ich hab geschaut, dass nicht noch mehr Fahrer nach vorn fahren. Wir freuen uns für jeden, der gewinnen kann – und Marc war in der Situation der Stärkste und der Cleverste mit dem nötigen Killerinstinkt und hat verdient gewonnen“, so Mäder.
Auch Teamchef Danilo Hondo war nach dem Rennen voll des Lobes. „Wir wollten ein offensives Rennen fahren und das haben die Jungs super gemacht. Wir sind einfach happy“, sagte Hondo.
Bester Deutscher war Georg Zimmermann auf Rang 14. „Ich hab mein bestes gegeben“, sagte Zimmermann nach dem Rennen, der sich mit Lennard Kämna im BDR-Team die Kapitänsrolle teilte. „Am Anfang habe ich so viel Kräfte gespart, wie es ging, das hat sich sicher ausgezahlt. Aber am Ende hat es dann ein wenig gefehlt“, so Zimmermann, der um die Abfahrtstärke der Schweizer wusste. „Ich wusste, dass die Schweizer mit Abstand die besten Abfahrer sind. Sie hatten bereits die Europameisterschaft über die Abfahrt entschieden, nun sich bei der WM in eine herausragende Situation in der Abfahrt gebracht – ich weiß nicht, wie oft ich es noch erleben muss, bis ich verstehe, dass ich in der Abfahrt hinter den Schweizern fahren sollte“, so Zimmermann selbstkritisch. „Ich bin an Position 30 über die Kuppe gegangen und sehe, dass sie sich vorn in die Abfahrt stürzen“, so Zimmermann.