CMCC Starter Christoph

Wenn Christoph am Sonntag am Start zur Jedermann-Etappe der Deutschland-Tour steht, ist das für ihn ein wenig wie die Rückkehr in sein altes Leben. Denn Christoph war mal ganz dicht dran am richtig großen Profi-Radsport. 2002 war er in der U15 deutscher Meister und vier Jahre später deutscher Bergmeister der U19. Ein Jahr später ging’s zum Continental-Team von Milram. Doch mit deren Auflösung 2008 war auch Christophs Karriere vorbei. „Ich habe dann erst mal zwei Jahre gar keinen Sport getrieben“, sagt der Thüringer.

Doch wer einmal richtig gut auf dem Rennrad war, der kann es nicht für immer in der Ecke stehen lassen. Also stieg Christoph wieder ein, trainierte gut – und meldete sich dann gleich richtig zurück. „Ich bin dann 2012 mal Fichkona gefahren. Das ging trotz der langen Pause erstaunlich gut“, erklärt Christoph. Ein Jahr später fuhr er mit seinem Chef und zwei Kumpels das Mannschaftszeitfahren Hamburg-Berlin.

Als Junior richtig schnell unterwegs!

Sein Vorteil: In seinem Job als Fahrzeugüberführer kann er sich seine Zeit gut einteilen. So geht’s oft unter der Woche am Nachmittag noch kurz aufs Rad, an den Wochenenden stehen lange Touren an. In diesem Jahr konnte Christoph allerdings nicht so viele Kilometer einsammeln. Eine Herzmuskelentzündung bremste ihn aus. „Bei so einer Diagnose wird einem erst mal ganz anders. Da habe ich komplett rausgenommen, durfte ich acht Wochen lang nicht mal Treppen steigen“, berichtet Christoph.

Auf die Etappe der Deutschland-Tour bereitete er sich etwas alternativ vor. Mit seinem Bruder fuhr Christoph im Juli mit dem Mountainbike von Gera nach München. An drei Tagen bewältigten sie 380 Kilometer mit 4800 Höhenmetern. Jetzt ist er fit für die 113 Kilometer lange Runde am Sonntag. Anstiege machen ihm ohnehin nichts aus. „Ich bin ein reiner Bergfahrer. Und auch mit Hitze kann ich ganz gut umgehen“, sagt Christoph.

Christoph mit Kumpel Rudi Selig

Die Etappe ist ein Heimspiel für den Geraer. Den genauen Streckenverlauf ist er zwar noch nicht gefahren, aber die Anstiege rund um Oberhof kennt er natürlich. Und am Ende des Tages hofft er auf ein kurzes Wiedersehen mit seinem besten Kumpel. Der heißt Rüdiger Selig und fährt für Bora-Hansgrohe im Profirennen mit.