Miguel Ángel López (Astana) hat die 17. Etappe der 107. Tour de France gewonnen. Der Kolumbianer löste sich auf den letzten zwei supersteilen Kilometern zum Ziel aus der kleinen Favoritengruppe und siegt als Solist. Zweiter wurde nach 170 Kilometern von Grenoble zur Bergankunft am Col de la Loze Leader Primoz Roglic (Jumbo-Visma). Roglic baute seinen Vorsprung um einige Sekunden gegenüber dem Gesamtzweiten Tadej Pogacar (UAE) aus, der als Dritter das Ziel erreichte.
So liegt Roglic vier Tage vor dem Ende der Tour 57 Sekunden vor Pogacar. Lopez ist mit 1:26 min Rückstand Gesamtdritter.
So lief das Rennen
Mit dem scharfen Start wurde attackiert, aber es dauerte eine Weile, ehe die Gruppe des Tages stand. Julian Alaphilippe (Deceuninck-QuickStep), Lennard Kämna (Bora-hansgrohe), Gorka Izaguirre (Astana), Richard Carapaz (Ineos Grenadiers) und Dan Martin (Israel Start-up Nation) setzten sich ab und fuhren bis zum ersten langen Anstieg rund sechs Minuten Vorsprung heraus.
Beim Zwischensprint holten sich die Ausreißer die Punkte, aus dem Feld gewann Sam Bennett den Sprint vor seinem Teamkollegen Michael Morkov und Peter Sagan. In die Steigung zum Col de la Madeleine fuhr die Spitze mit rund sechs Minuten Vorsprung auf das Feld. Doch direkt mit Beginn der Steigung forcierte das Team Bahrain-McLaren das Tempo und der Vorsprung schmolz schnell.
Lennard Kämna musste seine vier Begleiter bergauf früh ziehen lassen. Das Feld schrumpfte unter dem Tempo-Diktat der Mannschaft von Mikel Landa schnell zusammen.
Am Gipfel des Madeleine holte sich Carapaz die 20 Zähler. Das Feld lag etwas weniger als zwei Minuten zurück. In der Abfahrt fiel Martin aus der Spitze zurück und wurde vom Feld geschluckt.
In der 21,5 Kilometer langen Schlussanstieg gingen die drei Spitzenreiter mit etwas weniger als zwei Minuten Vorsprung.
Aus der Spitze fielen Alaphilippe und Izagirre zurück. Carapaz hingegen kämpfte verbissen und baute seinen Vorsprung von zwischenzeitlich nur 20 Sekunden wieder auf mehr als 40 Sekunden aus. Drei Kilometer vor dem Ziel wurde auch Carapaz eingeholt.
Die erste Attacke der Favoriten setzte Migual Angel Lopez etwa dreieinhalb Kilometer vor dem Ziel. Doch die Konkurrenz reagierte. Nur noch Roglic, Lopez, Pogacar, Kuss und Porte blieben zusammen. Dann setzte sich Sepp Kuss etwas ab und Lopez sprang nach. Lopez zog durch und setzte sich ab.
Rund zwei Kilometer vor dem Ziel griff Roglic an und konnte Pogacar tatsächlich distanzieren, während Lopez an der Spitze auf den letzten Kilometer ging. Am Ende holte sich Lopez den Sieg und Roglic machte einige Sekunden auf Pogacar gut.