Nach der Vollgas-Etappe am Dienstag geht es auch am Mittwoch anspruchsvoll weiter. Auf der 164 Kilometer langen achten Etappe müssen erneut rund 3000 Höhenmeter überwunden werden. Im Finale wartet dann der steile Alto de Moncalvillo, bei dem es ganz sicher den nächsten Schlagabtausch der Favoriten auf den Gesamtsieg gibt. Es ist der bislang schwerste Schlussanstieg dieser Vuelta und wird zum richtigen Test der Top-Favoriten werden. Wer hier keinen guten Tag erwischt, kann in den steilen Rampen sehr viel Zeit verlieren.
Vielleicht gibt es auch zwei Rennen in einem. Eines um den Tagessieg aus einer starken Ausreißergruppe, und das zweite um das Rote Trikot. Doch so schwer, wie diese Schlusssteigung ist, müssten selbst exzellente Kletterer mit einem ordentlichen Vorsprung auf die letzten Kilometer gehen.



 

Die Strecke

Karte der 8. Etappe der Vuelta 2020

Die achte Etappe beschreibt einen Art Zick-Zack-Parcours. Zunächst geht es gen Westen, dann nach Osten, ein paar Kilometer gen Süden, wieder nach Norden und schließlich südwärts zum Schlussanstieg. Der erste Berg des Tages ist der Puerto de la Rasa. Mit 9,8 km bei 5,3% ein Berg der 2. Kategorie. Es folgt eine lange Abfahrt und ein Flachstück, ehe es zum letzten Anstieg des Tages geht. 
Der Alto de Moncalvillo ist mit 8,3 Kilometern Länge kein extrem langer Berg, aber mit 9,2 % Steigung im Schnitt ist es eine echte Herausforderung. Die ersten 1000 Meter geht es mit 6% noch moderat bergrauf, doch ab der Mitte wird es garstig steil. Passagen mit 15% Steigung bieten die ideale Chance zur Attacke.
 
Alto de Moncalvillo

Die Favoriten

Es ist nicht unmöglich, dass eine Ausreißergruppe durchkommt, wenn sie konsequent zusammenarbeiten und mit einem großen Vorsprung in die Schlusssteigung gehen. Der Tagessieger wird aber auf jeden Fall ein exzellenter Kletterer sein. Etwas wahrscheinlicher ist, dass die Favoriten auf Rot auch um den Tagessieg kämpfen. Es ist die bislang schwerste Etappe und ganz sicher wird es Attacken geben. 
Primoz Roglic würde sicher gern Zeit zurückgewinnen, nachdem er vor wenigen Tagen Probleme beim Anziehen der Regenjacke hatte und anschließend viel Kraft in der Verfolgung investieren musste, die ihm am Ende fehlte. Aber auch das Movistar-Team darf man offensiv erwarten. Sie haben mit Marc Soler und Enric Mas zwei Karten, die sie spielen können. Ergibt sich für sie die Gelegenheit zu attackieren, werden sie die Chance sicher nicht einfach verstreichen lassen.
Doch dieser Anstieg ist so schwer, dass es am Ende wohl um die pure Kletterstärke geht. Dann wird sich zeigen, wer wirklich für den Gesamtsieg dieser Vuelta in Frage kommt.
***** Primoz Roglic
**** Richard Carapaz
*** Hugh Carthy, Dan Martin
** Marc Soler, Enric Mas, Esteban Chaves
* Felix Großschartner, Michael Woods, Wout Poels, David Gaudu
Start: 13:03 Uhr
Ziel: ~17:15 Uhr


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